Schäuble sagt nein, Merkel sagt nein. Wir mussten aber schon in der Vergangenheit lernen, dass Angela, die Alternativlose nach langem Sträuben noch stets umgekippt ist. Und wer sollte sie auch stützen? Die CDU schwankt schon, nur die FDP hält noch stand. Wenn es aber Spitz auf Knopf stünde, und wirklich die Koalitionsfrage gestellt würde? Dann schlüge doch die Stunde der "Opposition" aus Grünen und der SPD. (Lediglich der Linken traue ich zu, dass sie keine Eurobonds befürworten, die würden lieber gleich "die Reichen" enteignen.)
Also ich würde jedenfalls nicht drauf wetten, dass die Eurobonds ausgerechnet von der Kanzlerin verhindert werden. Wo Frankreich uns doch so dringend braucht.
Überhaupt Frankreich. Wenn Paris nun auch sein Triple-A verlieren sollte, sind die dann raus aus der Nummer? Geht der Euro dann umgehend koppheister, oder sind die Eurobonds dann dringender denn je? Was wird, wenn die letzten Nachrichten zum marginalen deutschen Wirtschaftswachstum die Märkte annehmen lassen, dass jetzt auch die letzte Euro-Lokomotive schwächelt?
Ist das dann wurscht, weil eh alles an Verbindlichkeiten der Eurozone auf einen großen gemeinsamen Papiergeld-Lagerplatz gekippt wird?
Aber wenn das egal sein würde, weil es nur auf gemeinschaftliche Größe ankommt, dann könnte doch auch nur Frankreich seine Anleihen mit denen der Euro-Peripherie zusammenschmeißen, oder?
Da das aber anscheinend keiner will, scheint es also doch allein an Deutschland zu hängen. Also ist es auch ungünstig, wenn die "stärksten" Länder schwächeln - so stellt es sich mir jedenfalls dar. Ja nun?
Alle wollen also Euro-Bonds außer Deutschland? Nö, glaube ich nicht. Hat mal jemand die anderen Triple-A-Länder gefragt? Gar die Bürger derselben?
Wohl nicht. Und man wird auch wissen warum. Würde man die potentiell geforderten Leistungserbringer, d.h. die Leute deren Steueraufkommen gegen die ausstehenden Staatsschulden aufgerechnet wird, dazu befragen, würden sie den Schuldenvergemeinschaftern wohl mehrheitlich den Vogel zeigen.
Daher ist Volkes Meinung hierbei störend, wenn die Experten das Für und Wider der Euro-Anleihen diskutieren. Wobei ich hier mal kurz Tucholsky zitieren möchte:
"Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig."Was verstehe ich, als Mini-Volksanteil, denn da nun falsch wenn ich Eurobonds gefühlsmäßig ablehne? Was bringt Experten dazu, diese Anleihen als positiv anzusehen?
Zunächst mal würde dadurch der Euro-Kollaps eventuell verhindert, und schlecht wirtschaftende Staaten des Alten Kontinents würden finanziell aufgefangen und gegen die "ungezügelten" (d.h. nicht steuerbaren) Märkte immunisiert. Fein soweit, sehe ich ein (in Politikerlogik) - doch zu welchem Preis? Und warum ist das überhaupt nötig?
Weil unsere Gemeinschaftswährung dran hängt, die Weltwirtschaft vielleicht sogar, und nicht zu vergessen die ganzen Lebensversicherungen, Banken und Pensionsfonds die die Spargroschen der Bürger verwalten. Stimmt, das ist keine schöne Vorstellung wenn sich da alles in Rauch auflösen würde.
Nur, wenn das alles an die Zahlungsfähigkeit der Eurozonenländer gebunden ist, und diese anscheinend nur gegeben ist wenn sich Deutschland als (bürgender und zahlender) Stabilitätsanker zur Verfügung stellt - ist das nicht ein bisschen viel Verantwortung? Was ist ein Weltfinanzsystem und eine Eurozone denn wert, wenn alles irgendwie auf die Zahlungswilligkeit der wertschaffenden Steuerbürger einer europäischen Mittelmacht aufgebaut sein soll? Ist das nicht grundsätzlich fragwürdig?
Ein neues Argument für Eurobonds habe ich erst kürzlich gelesen. Demnach wäre es toll, wenn die Eurozone eine riesige neue Anlagemöglichkeit böte, um sein (ungenutztes) Geld anzulegen. Quasi als Konkurrenz zu den US-Treasuries, die bisher den einzigen Papiergeld-Lagerplatz mit ausreichend Fassungsvermögen darstellen. Der Euro könnte so sogar zu einer Welt-Leitwährung werden.
Klingt da nicht ein bissl Allmachtsphantasie durch? Weil der US-Schuldenturm mittlerweile ein wenig wackelig geworden ist, hätten wir die Chance einen europäischen als Alternative zu installieren?
Da stelle ich mir doch die Frage, ob es nicht grundsätzlich falsch sein könnte die Weltwirtschaft auf Papiergeld-Schuldenbergen aufzubauen. Man sieht ja dass es irgendwann kritisch wird, und ein neues halbfragiles europäisches Billionengrab wird daran auch nichts ändern.
Auch muss die Frage gestellt werden, warum es überhaupt so einen Haufen Kapital geben muss, für dass es offensichtlich keinerlei realwirtschaftliche Verwendung zu geben scheint.
Ich glaube ja, dass Politiker und Mainstream-Ökonomen mit dem Papiergeldsystem eine für sie ideale Spielwiese um jeden Preis erhalten wollen. Die einen haben dadurch finanziellen Spielraum mit fast unbegrenztem Dispokredit, und die anderen meinen eine Welt ohne Naturgesetze zu verwalten in der es nichts gibt, was man nicht irgendwie noch regeln könnte.
Nur glaube ich schon, dass es ökonomische Naturgesetze ähnlich denen in der Physik gibt. Es gibt Masseträgheiten, Potenzialunterschiede, Anziehungskräfte, abstoßende Polaritäten und sicherlich noch diverse andere Analogien. Und dagegen kann man halt nicht dauerhaft anhalten.
Vor vierzig Jahren hat man den Karren auf die schiefe Ebene gesetzt, und seitdem beschleunigt er. Anfangs gut beherrschbar, aber mit steigender Geschwindigkeit wird es halt schwieriger die Kontrolle zu behalten.
Da mögen die USA als Schwergewicht auch bei hohem Tempo noch in der Spur gehalten werden können, während es Leichtgewichte wie Griechenland und Portugal schneller aus der Bahn wirft - aber auch wenn wir Europa per Gemeinschaftsbonds zu einer Schwergewichtsseifenkiste zusammenbinden wird die Fahrt nicht gebremst werden. Eher wird die Fuhre noch schneller. Da können die Mainstream-Ökonomen noch soviel am Fahrwerk und den Spoilern rumfrickeln - die Karre wird nicht langsamer. Kann sie leider gar nicht werden.
Darum sind Eurobonds meiner Meinung nach nur eine Art teure Stabilisatoren, welche Deutschland doch bitte kaufen möge. Für die Südschiene und für viele Mainstream-Ökonomen. Auf das die Kiste doch bitte noch eine Weile rollen möge.
Sowohl auf unserer schiefen Bahn, als auch auf der US-Amerikanischen.
Lieber Calimero,
AntwortenLöschenzwei Anmerkungen zu Ihrem Artikel, der mir ansonsten gut gefällt:
1. "Auch muss die Frage gestellt werden, warum es überhaupt so einen Haufen Kapital geben muss, für dass es offensichtlich keinerlei realwirtschaftliche Verwendung zu geben scheint."
Was die Politik hier schafft mit dem Ankauf von Staatsanleihen aus dem eigenen Währungsraum, immer größeren Rettungsschirmen etc., ist kein Kapital, sondern Geld. Geld, von dem nicht klar ist und unsere Politiker schon gar nicht wissen, wie man es jemals wieder einfangen will.
Kapital dagegen kann prinzipiell nur aus Ersparnis gebildet werden.
Das ist ein grundlegender Unterschied, den unsere Politiker offenbar nicht kennen.
2. "Ich glaube ja, dass Politiker und Mainstream-Ökonomen ..."
Wer sind diese Ökonomen? Ich beobachte eigentlich eher das Gegenteil, daß nämlich laufend von Ökonomen gewarnt wird vor dem Wahnsinn, den die Politik veranstaltet - doch die Ratschläge werden permanent in den Wind geschlagen. Siehe bspw. hier: http://www.faz.net/artikel/C30638/massenpetition-deutscher-vwl-professoren-oekonomen-gegen-groesseren-euro-rettungsschirm-30328668.html
Unsere Politiker machen dagegen den Eindruck, als haben sie gar keine Ahnung von der Materie, glauben aber, das dadurch ersetzen zu können, daß man etwas nur genug wollen muß, damit es schon irgendwie klappt. Fehlt nur noch der Aufruf, die Schwerkraft per Wunschdenken beeinflussen zu wollen ...
MfG
Lieber RexCramer,
AntwortenLöschenIhr erster Kritikpunkt ist sicher berechtigt, allerdings ist diese Ungenauigkeit in der Wortwahl Calimeros nur eine Kleinigkeit. Was er aussagen will, ist klar erkennbar.
Bezüglich Ihres zweiten Punktes habe ich den Eindruck, da sind Sie beide der gleichen Meinung.
Calimero hat ausdrücklich NICHT von "Ökonomen" gesprochen, sondern von "MAINSTREAM-Ökonomen".
Ich habe das so verstanden daß er damit das meint was Sie wohl mit "NICHT-Ökonomen" beschreiben würden.
Mein Vorschlag dazu, nehmen wir doch das Wort "Experten", da weiß man dann schon, daß das nicht gerade die geballte Sachkunde meint ;-)
Gruß, H_W
Lieber H_W,
AntwortenLöschensicher ist das nur eine Kleinigkeit, denn es ergibt sich ja aus dem Zusammenhang, daß er eigentlich das Gegenteil meint. Trotzdem war das m. E. einen Hinweis wert, denn es gehört ja gerade zum Kern der Probleme, daß mit der Einführung des Euro (und damit niedrigen Zinsen für alle) zwar Unsummen an Geld in die südlichen Länder geflossen sind, aber eben gerade kein Kapital gebildet wurde. :)
Das Wort Ökonomen zu schreiben, auch wenn sie nicht gemeint sind, finde ich etwas unglücklich, gerade weil deren Hinweise und Warnungen regelmäßig ignoriert werden. Mit dem, was einem Zahnärzte, Mechaniker etc. raten, macht man das i. d. R. nicht! :/
"Experten" ist ein guter Vorschlag. Wenn ich das höre, denke ich längst automatisch, daß es sich um einen Ahnungslosen handeln muß. ;)
MfG
Die unverbrüchliche Treue zur Union der Sozialistischen Europäischen Sowjetrepubliken, angeführt durch den Rat der Kommissare in Brüssel, ist alternativlos.
AntwortenLöschenLieber RexCramer, lieber H_W,
AntwortenLöschendass ich die Begriffe Geld und Kapital nicht synonym verwenden sollte war mir bisher nicht bewusst. Danke für die Aufklärung!
Wobei mir sogar der Begriff "Geld" für diese nur noch numerischen "Werte" schon fast falsch zu sein scheint - natürlich nur in meinem persönlichen Empfinden - weil ich mit "Geld" auch immer Wert und Gegenwert verbinde. Und das sehe ich bei den Massen an aufgetürmten Luftbuchungen schon längst nicht mehr.
Na ja, und zu den Mainstream-Ökonomen ... damit sind all jene gemeint, die im (aus meiner Sicht) zusammenbrechenden Fiat Money System hier und in den USA noch immer meinen irgendwelche Stellschrauben zu entdecken, die noch nicht ausprobiert, oder noch nicht genug aufgedreht worden sind.
Die Mainstream-Ökonomen, auf deren Ratschläge die völlig überforderte Politik noch hört sind gemeint.
Bis vor vielleicht zwei Jahren habe ich mich mit Nationalökonomie oder dem Wesen des Geldes überhaupt nicht beschäftigt, daher ist alles was in dieser Zeit der Krise auf mich eingestürzt ist und was ich darüber gelesen habe, sicherlich nicht besonders klar strukturiert. Daher bitte ich, die Ungenauigkeiten zu entschuldigen.
Für mich stellt sich das in etwa so dar:
Die Neoklassiker spielen in der Ökonomie heute keine Rolle mehr. Ich glaube, deren Lehren ist die Weltwirtschaftskrise in den Zwanzigern gschuldet.
Dann waren eine Weile die Keynesianer am Ruder und wollten die Wirtschaft über Staatseingriffe steuern. Blöd war nur, dass die Politiker den Teil nie mitgemacht haben, in dem der Staat sich zurücknehmen sollte. Das Ding ist wohl auch gescheitert.
Jetzt dominieren die Monetaristen, bei denen die Zentralbanken den Laden am Laufen und im Gleichgewicht halten sollen. Auch diese Art des steuernden Eingriffs läuft momentan aus dem Ruder, so wie ich das sehe.
Milton Friedmans Jünger sind wahrscheinlich die heutigen Mainstream-Ökonomen, wie ich sie im Text kritisiert habe.
Es gibt aber auch noch Ökonomen die nun wahrlich nicht zum Mainstream zu zählen sind, und das sind auch die einzigen von denen ich schon Bücher gelesen habe. Namentlich Hayeck, Mises, Baader - also die Austrians.
Und dort meine ich herauszulesen, dass alle steuernden Eingriffe in einem Fiat-Money-System von vornherein zum Scheitern verurteilt sind, weil es dort eben keinen disziplinierenden, nicht steuerbaren Wertanker gibt.
Also ganz kurz: Mainstream-Ökonomen = Geld-Planwirtschaftler; Österreicher = Geld-Marktwirtschaftler.
Ich weiß natürlich auch nicht, ob die Austrians letztendlich Recht haben, aber für einen ökonomisch ungebildeten Laien können sie sehr einfach erklären was bei uns falsch läuft, und warum das so ist.
Und das können die derzeit werkelnden Ökonomen eben nicht. Da wird es bei der potenziellen Auswirkung diverser möglicher Steuerungsinstrumente schnell sehr kompliziert, und wenn ich mal so gucke dass unsere derzeitige Lage ja den bisherigen Eingriffen von Politik und "angesagten" Ökonomen geschuldet ist, dann vertraue ich weder den einen noch den anderen, dass sie irgendwann noch den richtigen Knopf finden.
Beste Grüße, Calimero
Lieber Calimero,
AntwortenLöschen- "Na ja, und zu den Mainstream-Ökonomen ... damit sind all jene gemeint, die im (aus meiner Sicht) zusammenbrechenden Fiat Money System hier und in den USA noch immer meinen irgendwelche Stellschrauben zu entdecken, die noch nicht ausprobiert, oder noch nicht genug aufgedreht worden sind."
bricht es denn zusammen? Und wenn ja, weshalb?
Wenn sich jemand betrinkt bis zum Umfallen, dann in seinen Wagen steigt und ihn gegen den nächsten Baum setzt, ist nicht das Auto schuld. Analog sehe ich die Finanzprobleme: Bei aller Liebe zur Kritik an Papiergeldwährungen (dabei denke ich bspw. an das Problem, daß Zentralbanken den "richtigen" Zins im Prinzip nicht kennen können), kann man es nicht dem System in die Schuhe schieben, daß unsere Politiker entgegen aller Bedenken und Warnungen seit Jahrzehnten (!) permanent Defizite fahren, Gesetze mißachten, Sicherungsmechanismen umgehen, Versprechen und Verträge brechen. Was hier den Bach runtergeht, ist eine Politik des Wunschdenkens, die meint, ökonomische Gesetzmäßigkeiten einfach ignorieren zu können. Hier danach zu fragen, zu welcher Richtung der Ökonomie dieser Irrsinn der Politik denn gehört, ist m. E. etwa so sinnvoll wie die Überlegung, zu welcher zahnmedizinischen Schule es denn zu rechnen ist, Schmerzen in der Garage vom Handwerker mit Schlagbohrmaschine und Bauschaum behandeln zu lassen ...
Marktwirtschaft ist wie ein Regelkreis, aber sie verhindert keine Dummheit. Wenn jemand Blödsinn veranstaltet, so hat das Rückwirkungen auf das Gesamtsystem. Und wenn ein dominierender Teilnehmer wie der Staat über lange Zeit grobe Fehler begeht, darf man sich nicht wundern, wenn das zu Konsequenzen in entsprechender Größenordnung führt.
Man sieht es jetzt an Italien: Reformen sind erst dann möglich, wenn sie vom Markt erzwungen werden. Vorher hat es seit Jahrzehnten keine Einsicht gegeben. Meiner Ansicht nach suchen Sie die Schuldigen an der falschen Stelle.
(Das ist auch der Grund, warum Eurobonds verhängnisvoll wären: Sie nähmen den Druck heraus, aber da dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die verantwortungslose Verschuldungspolitik fortgesetzt werden würde, kämen wir unweigerlich irgendwann zu dem Punkt, an dem auch die Länder mit (jetzt noch) guter Bonität an ihre Grenzen stießen, so daß wir im Prinzip vor den gleichen Problemen stünden in noch deutlich verschärfter Form.)
- "Die Mainstream-Ökonomen, auf deren Ratschläge die völlig überforderte Politik noch hört sind gemeint."
Wer genau soll das sein (und nicht auf der Gehaltsliste der Regierung steht)? Bspw. habe ich ja oben einen Aufruf gegen diesen Wahnsinn verlinkt, wo so ziemlich jeder mit Rang und Namen dabei ist ...
- "Dann waren eine Weile die Keynesianer am Ruder und wollten die Wirtschaft über Staatseingriffe steuern. Blöd war nur, dass die Politiker den Teil nie mitgemacht haben, in dem der Staat sich zurücknehmen sollte. Das Ding ist wohl auch gescheitert."
Selbst wenn die Kredite wieder zurückgeführt worden wären, kann die Sache nicht funktionieren: Woher soll der Staat wissen, für was, wann, in welcher Höhe usw. Programme notwendig wären, von Planungs-, Durchführungs- und Wirkungsverzögerungen etc. ganz zu schweigen? Gemäß F. A. von Hayek ist das eine Anmaßung von Wissen, die hier besteht.
- "Jetzt dominieren die Monetaristen, bei denen die Zentralbanken den Laden am Laufen und im Gleichgewicht halten sollen. Auch diese Art des steuernden Eingriffs läuft momentan aus dem Ruder, so wie ich das sehe.
Milton Friedmans Jünger sind wahrscheinlich die heutigen Mainstream-Ökonomen, wie ich sie im Text kritisiert habe."
Mit Monetarismus haben Finanz- und Schuldenkrise exakt gar nichts zu tun. :D
- "Es gibt aber auch noch Ökonomen die nun wahrlich nicht zum Mainstream zu zählen sind, und das sind auch die einzigen von denen ich schon Bücher gelesen habe. Namentlich Hayeck, Mises, Baader - also die Austrians.
AntwortenLöschenUnd dort meine ich herauszulesen, dass alle steuernden Eingriffe in einem Fiat-Money-System von vornherein zum Scheitern verurteilt sind, weil es dort eben keinen disziplinierenden, nicht steuerbaren Wertanker gibt."
Ein System kann bspw. scheitern, weil es scheitern muß (aufgrund immanenter Fehler etc.), nicht sorgsam damit umgegangen, es mutwillig gegen die Wand gefahren wird oder gleich aus mehreren Gründen zusammen.
Die Kritik der "Österreicher" ist natürlich prinzipieller Natur. Um es deutlich zu machen: Mein Punkt ist nicht, ob deren Kritik berechtigt ist oder nicht (ich kann ihr viel abgewinnen), sondern ob der vorliegende Fall darunter fällt. Und da denke ich: Selbst wenn das System an sich dem Untergang geweiht sein sollte, dann aber nicht hier und heute, sondern diese Krise wurde durch die Politik herbeigeführt. (Man könnte bspw. weiter einwenden, daß Ludwig Erhard gezeigt hat, wie man mit diesem System gut zurechtkommen kann.)
In diesem Sinne sehe ich die "Österreicher" in der ersten o. g. Kategorie, die Ursache dieser Krise aber in der zweiten und dritten begründet (die letzten 40 Jahre die zweite bis zum Ausbruch der Schuldenkrise und nun arbeitet die Politik an der dritten).
Kurz gesagt: Was unsere Politiker gerade machen, hat mit Ökonomie nichts zu tun, denn sie hören nie einen sagen, dies und das würde nun aufgrund folgender wirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten getan werden, sondern im Gegenteil versuchen sie sich laufend darüber hinwegzusetzen!
Der Euro darf aus irgendwelchen Gründen nicht kaputtgehen. Aber weil die Analyse, daß ein wesentlicher Teil der Probleme erst durch ihn verursacht wurde, der Politik nicht in den Kram paßt, versucht man ihnen mit obskuren Plänen für immer neue Regulierung beizukommen. Mit Wirtschaftswissenschaft hat das nichts zu tun.
Um es an Sie anzulehnen: Sind Kraftwerker (ob "Mainstream" oder welche auch immer) schuld an der überhasteten "Energiewende", "Ethikkommissionen" mit "Experten" wie Bischöfen, Solarsubventionen usw. usf.? ;))
(Wobei das "Argument", bei einem europäischen Scheitern gäbe es Krieg, nicht nur kompletter Blödsinn ist, sondern m. E. sogar der umgekehrte Fall einträte: Mit den nächsten Franzosen, Engländern etc. läge ich nicht im Schützengraben gegenüber, sondern wir gingen direkt in die nächste Kneipe, um zusammen die ganze Nacht durch das Ende von Gurkenkrümmungsgraden, Seilbahnrichtlinien, Bullaugenverordnungen, Glühlampenverboten und Vorschriften für den Import von Karamellbonbons zu feiern! Quasi wie ein Mauerfall ohne Mauer ... ;D)
MfG