Samstag, 2. April 2011

Daniel K. - eine deutsche Karriere

Das ist ja fein. Daniel Küblböck ist jetzt Millionär. Meinen Glückwunsch! Mit dem Plattenmillionär ist es zwar nichts geworden, aber wenn jemand sein einmal verdientes Geld klug investiert, dann klappts auch mit der Rendite. Finde ich ja gut, denn so fällt er wenigstens nicht der Wohlfahrt zur Last.

Aber ... Rendite? Isser jetzt ein Kapitalistenschwein geworden? Nein, natürlich nicht. Der sympathische Dieter Bohlen Zögling hat nicht in irgendwelche windigen Hedgefonds investiert um arme unschuldige EU-Staaten in den Bankrott zu treiben, und er ist auch kein Anteilseigner an börsenkapitalisierten Markenfirmen, die mit turnschuhherstellenden Sweatshop-Betreibern auf übelste Weise der Kinderarbeit Vorschub leisten.

Sowas machen Stars nicht. Das ist pfui-bäh! Da geht der verhinderte Barde doch lieber mit RTL ins Dschungelkamp und lässt uns an seiner Schabenaversion teilhaben. Nee, der gute Junge investiert vernünftig und mit Blick in die Zukunft. Trotzdem. Rendite, Millionär? Uargs! Kommt da nicht gleich der Neidreflex hoch?

Aber nicht doch. Er handelt ja nicht mit Waffen, Drogen oder ukrainischen Prostituierten. Da wäre auch das Risiko zu hoch. Aber einen Schnitt machen möchte man ja schon. Am besten natürlich mit einer guten Sache. Was läge da näher, als in eine Zukunftsbranche einzusteigen? Millionen macht man heute nicht mehr mit Platten und persönlichem Risiko des Scheiterns, sondern mit Ökostrom.

Das verdient Beifall und einen Appell an alle anderen "Kulturschaffenden". Tut es ihm nach! Am besten heute noch! Guckt, was euch euer Verlag, die GEMA, oder die VG Wort so in letzter Zeit überwiesen haben. Denkt daran, dass es morgen schon ein Ende haben könnte mit dem Geldzufluss. Wollt ihr auch in den Dschungel? Nee, oder? Das ist doch demütigend!
Also fasst euch ein Herz, stellt die Versuche ein, die Gunst eines unberechenbaren Publikums zu erobern. Ehrlich, die Konsum-Schwachmaten sind es doch nicht wert, oder?

Also, nutzt eure paar Wochen oder Monate, die euch die Medien und die doofe Masse zubilligen. Absolviert ein paar Auftritte bei irgendwelchen Solarpanel-Händlern und Dachklempner-Innungen. Lasst euch mit Politikgesichtern sehen und verpflichtet sie vor laufenden Kameras, sich für erneuerbare Energien einzusetzen. Ein toter Knut ist schließlich genug! Macht ihnen Dampf und werdet zum Solarzugpferd!

Keiner muss mehr eure Platten und Bücher kaufen, lasst sie doch einfach so an euch zahlen. Und das beste ist: Ihr braucht nichtmal tagsüber auf den Zähler gucken, naja, und nachts habt ihr sowieso frei.

Um die Zwangszahler braucht ihr euch auch keine Sorgen machen. Wenn sich jemand eure Tarife nicht mehr leisten kann, dann zahlt sie halt das Amt. Ganz einfach. Müssen die.

Also los jetzt ihr Sänger und Sängerinnen, Schauspieler und Schauspielerinnen, ihr Schriftsteller und Schriftstellerinnen, Redakteure und Redakteurinnen, ihr Moderatoren und Moderatorinnen - überdacht das Land mit Silizium!

Franz Alt sagt zwar, die Sonne schickt uns keine Rechnung - aber ihr, ihr könnt das. Wenn ihr nur wollt.

3 Kommentare:

  1. "Man kann sagen, die SPD hat mich reich gemacht"... gut erkannt.

    Offshore-Windparks sind uebrigens ein begehrtes Investment fuer Private Equity Fonds, die lassen sich deutsches Steuergeld auch nur ungern durch die Lappen gehen.
    Das wird aber in Politik und Medien nie thematisiert, weil Heuschrecken nur dann boese sind, wenn sie versuchen sich auf Maerkten zu beweisen; wer auf Steuerzahlerkosten das Klima rettet, ist natuerlich immer erwuenscht.

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  2. http://2091.jf80.de/post/4306509279/bildquelle-http-www-spiegel-de-panorama-leute-0

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