tag:blogger.com,1999:blog-4811244238979473112024-03-14T07:38:35.051+01:00Calimeros RumpelkammerEin Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.comBlogger153125tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-31836026818478029762013-04-03T13:40:00.000+02:002013-04-03T13:40:00.588+02:00Calimero auf die Ohren<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-meAexHQY5hs/UVwCbdK1HGI/AAAAAAAAAMY/6MJFys-IabM/s1600/Piratte2.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-meAexHQY5hs/UVwCbdK1HGI/AAAAAAAAAMY/6MJFys-IabM/s1600/Piratte2.JPG" height="128" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Abbildung mit freundlicher Genehmigung von piratte.net</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Yvonne von <a href="http://www.piratte.net/">piratte.net</a> macht Podcasts. Nach ihrem Erstling zum Thema <a href="http://www.piratte.net/2013/03/05/001-ahnenforschung/">Ahnenforschung</a>, zu dem sie sich mit einem Hobby-Genealogen traf, folgte der zweite Streich mit einem Archäologen, der ihr einiges zum <a href="http://www.piratte.net/2013/03/16/002-limes-unesco-weltkulturerbe/">Limes</a> zu sagen hatte.<br />
Der dritte Podcast sollte sich ums Thema Kraftwerke und Stromversorgung drehen und dafür wurde nun ich als Gesprächspartner eingeladen.<br />
<br />
Was ich natürlich dankend angenommen habe. :-)<br />
<br />
Hier also das Ergebnis unseres "kleinen" Kraftwerkstalks: <a href="http://www.piratte.net/2013/04/03/003-kraftwerke/">Calimero im Interview bei piratte.net</a>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-11186519994083181502013-03-14T23:31:00.000+01:002013-03-14T23:31:15.180+01:00Eine Alternative, endlichEine komische <a href="https://www.alternativefuer.de/programm.html">Parteigründung</a> ist das. Nicht die Wutbürger formen sich zum Aufstand, nicht die junge Generation will mal wieder "alles anders machen", nein, Teile der akademischen Elite stehen nun auf.<br />
Sie haben geklagt, sie haben gewettert, sie haben gemahnt, diskutiert und publiziert - aber der Dampfer Deutschland blieb unbeirrt auf alternativlosem Kurs. Käpt'n Merkel fährt weiter auf Sicht und die übriggebliebenen Leichtmatrosen kabbeln sich um die besten Plätze an Deck der MS TINA.<br />
<br />
Wie lange eigentlich beklagt der alleingelassene Teil des Bürgertums schon das Vakuum, welches durch Merkels Öko-Sozialdemokratisierung der CDU entstanden ist? Und wer hatte überhaupt noch Hoffnung, dass da irgendetwas entstehen könnte? Etwas, dass keine Spinner anzieht, nicht ganz einfach mit mit dem Label "rechte Populisten" ausgezeichnet und in die Unberührbaren-Ecke gestellt werden kann?<br />
<br />
Und plötzlich taucht da so eine Ansammlung Gelehrter auf. Diese <a href="https://www.alternativefuer.de/index.html">Unterstützerliste</a> dürfte wohl jeden potenziellen Plagiatejäger in den Wahnsinn treiben. Und sie treffen einen Nerv. Eben den Nerv jener, die sich mittlerweile weder durch die Koalition noch durch irgendeine Opposition hinreichend vertreten fühlen. Die enttäuschten Wähler "des kleineren Übels", als auch die, die sich schon entmutigt ganz ins Lager der Nichtwähler zurückgezogen haben. Diese neuen, grau gewordenen Rebellen tragen nun <a href="http://www.welt.de/debatte/kommentare/article114443647/Alternative-fuer-Deutschland-hat-gute-Argumente.html">Anzug und fahren Mittelklassewagen</a>, für die sie nach legalen Parkplätzen suchen.<br />
<br />
Dass ich das noch erleben darf! Es wird aber auch Zeit. Und ich bin froh, dass es keines Komikers bedurfte und auch keine sonstigen Irrlichter die Stimmen der Frustrierten einsammeln wollen.<br />
Nein, andere als biedere und doch streitbare Professoren hätten wohl kaum eine Chance unseren One-way-Politikern mal die doch bestehenden Abzweigungen zu zeigen.<br />
<br />
Nun glaube ich nicht, dass der behäbige Politbetrieb von heute auf morgen umgekrempelt werden kann, aber wir müssen überhaupt endlich wieder einmal Alternativen geboten bekommen!<br />
Die Piraten waren über eine Saison ja mal ganz sehenswert - bis sie meinten eine Vollprogramm-Partei werden zu müssen. Und ein Vollprogramm für die doch überwiegend jungen und vorher unpolitischen Anhänger musste wohl leider ein linkes werden. Davon gibt es aber wirklich schon genug.<br />
<br />
Jetzt also die Bürgerlichen. Und ja, noch auch vor allem die Älteren. Es muss sich wohl erst einmal setzen. Ankommen. Mit <a href="https://www.alternativefuer.de/programm.html">diesem Programm</a>.<br />
Es lohnt sich, die 8 definierten Politikfelder einmal aufzuklappen. Ich finde dort nichts, das ich nicht für unterstützenswert halte. Und diese 8 Felder reichen mir fürs Erste auch vollkommen aus.<br />
<br />
Wir haben definitiv ein Währungsproblem, ein Staatschuldenproblem, ein Demokratieproblem, ein Bildungsproblem, eine ganz üble EU-Besoffenheit, einen Energieversorgungsirrsinn sondergleichen und Integrationsprobleme en masse. Es gibt genug neu zu justieren, und es braucht endlich jemanden, der der eingeschliffenen Fuhre mal die Alternativen aufzeigt:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>für Respekt vor dem Recht und dem gegebenen Wort,<br />für demokratische Kontrolle, Transparenz und Bürgernähe<br />für Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und solide Finanzen für alle Staaten.</i></blockquote>
<br />
Das klingt doch gut! Das verdient Unterstützung. Und wenn mir jetzt noch irgendjemand verrät, wo ich meine Unterstützerunterschrift leisten kann, dann wird die AfD diese bekommen. 2000 Stück pro Bundesland brauchen sie für die Zulassung zur BT-Wahl.<br />
<br />
Jetzt wird natürlich wieder der Eine oder Andere unken, dass man mit dieser Unterstützung lediglich das bürgerliche Lager spalten würde; dass man somit einen rot-grünen Wahlerfolg erst wahrscheinlicher machen würde.<br />
Aber jetzt mal ernsthaft. Glaubt noch irgendwer daran, dass eine unbedrängte Regierung Merkel, egal wen sie sich als Koalitionspartner mit ins Boot holt, das Ruder rumreißen würde? Weg von Ökopfad und Energie-Irrsinn? Ein Ende macht mit dem Ausverkauf des Landes nach Brüssel? Die Islamkonferenzen auflöst, das Steuersystem vereinfacht, den Staat verschlankt?<br />
<br />
Never!<br />
<br />
Und was könnte uns mit rot-grün an der Macht schon Schlimmeres blühen? Das französische Modell Hollande, auf das Deutschland als Euro-Bailouter auch noch (schneller) ausfällt? Na, dann werden wir halt endlich auch mal "gerettet" werden müssen, oder?<br />
<br />Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com15tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-44853008343361474102013-03-11T01:41:00.000+01:002013-03-11T01:41:22.565+01:00Münchner WeibergeschichtenBei der Stadt verdienen Frauen mehr als Männer, titelt die <a href="http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.gehalt-stadt-muenchen-frauen-verdienen-besser.ac895d7e-18a2-43b1-b5ca-272ca97d1d80.html">Zeitung</a> und ich wundere mich kein Stück darüber. Warum auch? Erstens kann man in Deutschland wahrscheinlich allerlei Betriebe finden, in denen die Durchschnittslöhne der dort angestellten Damen höher liegen, als die der Herren, und außerdem geht's hier zudem noch um einen kommunalen Arbeitgeber. Eine Stadt. München.<br />
<br />
Da denke ich an all die kleinen Schmutzjobs, die eher von Männern ausgeübt werden und natürlich an einen großen Verwaltungsbereich. Dort fühlt sich ja sowohl Männchen als auch Weibchen wohl. Schön warm und heimelig zwischen "Vorgängen", Topfpflanzen und Kaffetassen. BAT irgendwas.<br />
Und da man ja bei öffentlichen Arbeitgebern auch gern "bei gleicher Qualifikation" die Weibchen bevorzugt einstellt <i>(Kunststück, wenn die Kohle nicht verdient werden muss, sondern eingezogen wird, kann man auch ganz gut mit Mutterschutz und Teilzeitmodellen leben. - Ganz ohne Häme gemeint.)</i>, kann ich mir auch gut vorstellen, dass man dort im mittleren und oberen Bereich die Damen ganz gut vertreten vorfindet.<br />
<br />
Also alles nicht erwähnenswert.<br />
<br />
Was diesen Fall aber so lächerlich macht ist die Tatsache, dass man solchen Quatsch überhaupt ausrechnen möchte. Wem bringt das was? Keine Ahnung, aber die Stadtkämmerei hatte wohl gerade nichts Wichtigeres zu tun.<br />
Und dann kommt auch noch ganz überraschend so ein Ergebnis heraus. Herrgottsakra! Das stört doch die städtische Brauchtumspflege! Man weiß doch mit dem Herzen eines ganz sicher:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Frauen werden im Job oft benachteiligt. Das Problem ist bekannt – auch in München. Alljährlich wird auch hier beim „Equal Pay Day“ für mehr Lohngerechtigkeit demonstriert.</i></blockquote>
Und nun sowas! Das findet der rot-grüne Stadtrat jetzt aber extrem überprüfenswert. Kann doch wohl nicht sein! Wird sogar extern vergeben, der Überprüfungsjob. Sicher ist sicher. Wahrscheinlich an eine Untergruppe irgendwelcher rotgrünen Feminatsstrukturen, weil die Testosteronverschwörer ja überall sitzen könnten. Ja mei, die öffentliche Hand ist doch auch zum Geben da, nicht wahr?<br />
<br />
Mein Gott, wie doof sind die denn da? Was erwarten die? Dass man der roten Stadtverwaltung München irgendeinen Gender-Gap-Strick drehen kann, weil auch rote Männchen schlussendlich nur zur globalen Testosteronverschwörung gehören?<br />
Und was will man tun, wenn das geheimnisvoll gewichtete Ergebnis dann endlich in den politisch korrekten Empörungskram passen sollte? Ein paar Dutzend Doppelnamen-Frauen zur Pflichteinstellung vorschlagen, oder eine Östrogen-Zulage für städtische AngestelltInnen anregen? Demonstrieren gehen? Ach nee, das tut man ja eh schon.<br />
<br />
Uiuiui, diese vorliegenden Zahlen sagen ja nun gar nichts aus, das ist ja Mischobst, meint die städtische Gleichstellungsbeauftragte. Ich weiß nicht, ob sich diese nicht ein bisschen schämt, wenn sie ihren Lohnzettel mit dem eines verdienstvollen Ordnungsämtlers im Außendienst vergleicht. Aber einen Hang zur Selbstreflexion darf man in diesem Job wohl nicht haben.<br />
Naja, jedenfalls muss der völlig bedeutungslose Fall nun hochpolitisch aufgedröselt werden. Wahrscheinlich bis das richtige Ergebnis rauskommt. Sollen sie machen. Bei den Münchnern ist es wenigstens ihr eigenes Geld (hoffe ich doch mal).<br />
<br />
Was mich aber völlig verblüfft hat, war folgende Aussage des Personalreferenten, mit der er der vertieften Rechnerei entkommen wollte:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>„Das Tarifrecht des öffentlichen Dienstes behandelt Frauen und Männer gleich.“<br />Auch nach Auffassung des Kommunalen Arbeitgeberverbands Bayern sei das Entgeltsystem im öffentlichen Dienst diskriminierungsfrei, erklärt sein Referat in einer schriftlichen Beschlussvorlage zum Thema „Entgeltdiskriminierung“. Es gebe keine Eingruppierungs- und Vergütungsvorschriften, die unmittelbar auf das Geschlecht der Beschäftigten bezogen seien.</i></blockquote>
Häh? Man zeige mir bitte einen Tarifvertrag in diesem Lande, in welchem es Vorschriften gibt, die irgendwelche Geschlechterdiskriminierungen enthalten. Nur einen einzigen. Ist es das, was in den Hirnen derer herumspukt, die sich mit solchem Mumpitz tagtäglich herumschlagen müssen? Dass es irgendwo in West-Mecklenburg-Vorpommern oder im Hunsrück sowas wie Frauenvergütungstabellen gibt? Im frei laufenden Kapitalismus könnte sich ja jede Schweinerei verstecken, aber bei uns ist man - löblicherweise - diskriminierungsfrei?<br />
<br />
Die haben doch da unten echt den Schuss nicht gehört! Allesamt!<br />
Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-14169342947941257092013-03-06T18:49:00.001+01:002013-03-06T19:08:08.908+01:00Er war ein guter alter Freund<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-ZWsbWPqL1ww/UTeF2KUF0kI/AAAAAAAAALo/9hbbf7yL6Jw/s1600/zettel_traueranzeige_150ppi+(1).png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-ZWsbWPqL1ww/UTeF2KUF0kI/AAAAAAAAALo/9hbbf7yL6Jw/s1600/zettel_traueranzeige_150ppi+(1).png" height="348" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Frankfurter Allgemeine Zeitung, am 06.März 2013</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div>
<br /></div>
Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-54548990326290598292013-03-05T12:20:00.000+01:002013-03-05T13:49:35.055+01:00MindestlöhneDas Thema Mindestlohn erregt mal wieder die Gemüter. Die Koalition schickt sich an auch noch die letzten Spezialgebiete der rot-grünen Opposition einzuhegen und eigene schwarz-gelbe Pflöcke einzurammen.<br />
Wenige trauen sich noch dagegen aufzubegehren, riskiert man doch sofort das Stigma der sozialen Kälte. Und wir wollen doch lieber alle als warmherzige Kuscheltierchen wahrgenommen werden, oder?<br />
<br />
Jetzt hat sich Volker Zastrow, FDP-Vize aus Sachsen, <a href="http://www.welt.de/politik/deutschland/article114119975/Der-letzte-Kaempfer-gegen-den-Mindestlohn.html">zu Wort gemeldet</a> und erklärt, warum er den Antrag zur Positionierung der FDP mit dem Titel "Leistungsgerechtigkeit durch faire Löhne" im Präsidium abgelehnt hat.<br />
Ihm sei kein funktionierendes Modell zur Einführung von Lohnuntergrenzen bekannt, sagte er, und sinngemäß, dass politischer Einfluss die notwendigen regionalen Differenzierungen (unterschiedliche Lebenshaltungskosten) außer Acht lassen würde. Dies könnte zur Arbeitsplatzvernichtung vor allem im strukturschwächeren Osten der Republik führen.<br />
<br />
Verfechter der reinen Lehre sagen auch manchmal einfach nur knapp und klar, dass ein Mindestlohn dem Arbeitsverbot für Geringqualifizierte gleichkäme. Und da haben sie Recht. Ludwig von Mises sagte zur nicht marktgerechten Anhebung von Löhnen folgendes:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Als Folge davon kann ein beträchtlicher Teil der Arbeitswilligen nur beschäftigt werden, wenn es Arbeitgeber gibt, die bereit sind, mit Verlust zu arbeiten. Und da Unternehmen auf die Dauer nicht mit Verlusten arbeiten können, schließen sie ihre Betriebe und die Leute werden arbeitslos. Die Festsetzung der Löhne über dem Niveau, das sie in einem freien Markt hätten, endet immer mit der Arbeitslosigkeit eines beträchtlichen Teils der Arbeitswilligen."</i> <span style="font-size: x-small;">(Mises, "Vom Wert der besseren Ideen", S.95)</span></blockquote>
<br />
Nun ist man es hierzulande ja mittlerweile gewohnt, dass absehbar eintretende Konsequenzen von politischem Handeln nicht gesehen werden, oder nicht akzeptiert werden wollen. Man rührt erstmal etwas ein, guckt sich dann an was passiert und geht davon aus, dass man bei unliebsamen Ergebnissen wiederum politisch gegensteuern kann. Fahren auf Sicht als Strategie.<br />
<br />
Es ist aber schon erstaunlich, wie die bestehende Realität bei solchen Kuschelforderungen ausgeblendet wird. Zunächst haben wir ja schon einen Mindestlohn in Deutschland. Er nennt sich soziale Grundsicherung nach SGBII, oder umgangssprachlich HartzIV. Damit ist die Lebenshaltung in einem Maße gesichert, wie sonst wohl kaum noch auf der Welt. Das ist die Untergrenze dessen, was man in diesem Lande für ein menschenwürdiges Dasein braucht - ein darunter gehender Lohn existiert nicht.<br />
Wer Spaß daran hat kann ja mal einen monatlichen HartzIV-Regelsatz inclusive aller vom Amt übernommenen Leistungen (Miete etc.) gegen einen Monatslohn mit 40-, 35 oder 25-Stunden-Woche aufrechnen.<br />
<br />
Und jetzt sollte man mal einen Blick auf die Berufe werfen, die hier am Schlechtesten bezahlt werden, und das Ganze zusätzlich noch aus der Sicht eines Arbeitgebers betrachten. Dieser hat ja nicht nur die Löhne zu bezahlen, sondern auch noch allerlei andere Abgaben zu leisten, die schon vor allem staatlich verschuldet sind!<br />
<br />
Ich hatte z.B. vor Kurzem einen Minidefekt am Auto. Der Werkstattmensch schaute sich das an, sagte dass das Austauschteil knapp 20 Euro kosten würde, dazu noch ca 10 Minuten seiner Arbeit ... naja, würde so um die dreißig Euro kosten. Der Handschlag kostete mich dann aber letztendlich ungefähr 75 Euro.<br />
Nach Aufrechnung von allem Krimskrams, den der Werkstattbesitzer so zu tragen hat (und natürlich auf mich, den Kunden, umlegen muss) stand da ein Betrag auf der Rechnung, der es mich überlegen lässt, ob es mir das wert war. Wahrscheinlich hätte ich das auch selbst machen können, oder irgendein technisch versierter Bekannter - für 'nen Zehner auf die Kralle.<br />
<br />
Es ist ja nicht so, dass der Monteur oder irgendein anderer Angestellter die Kohle bekommt, wenn erstmal die eingesetzten Materialkosten abgezogen sind. Es ist auch nicht so, dass nach Abzug der Arbeitskosten der Rest als Unternehmerlohn eingesackt wird. Nö, da sind Kapitalkosten zu tragen, die Energiekosten zu bezahlen, allerlei Abgaben an Kammern, Berufsgenossenschaften, Versicherungen zu leisten, Steuerberater und die Aufbereitung für die Bundesstatistik kosten Geld, und nicht zu vergessen, die Abgaben für die Sozialversicherungen des Angestellten. Auch den euphemistisch so genannten "Arbeitgeberbeitrag" muss der Arbeitnehmer schließlich mit erwirtschaften.<br />
<br />
Also hat mein Monteur nun einen Lohn von 75 Euro minus den 20 Euro für das Teil? 55 Euro für 10 Minuten Arbeit - also eine Stundenvergütung von 330 Euro? Eher nicht. Hat er brutto 20 €/h? Vielleicht. Bleiben ihm letztendlich 12-13 €/h netto? Ja, das könnte hinkommen.<br />
Wo ist der Rest? Wahrscheinlich zum geringsten Teil bei seinem Arbeitgeber selbst.<br />
<br />
In der öffentlichen Debatte wird dieser Hintergrund allerdings tunlichst ausgeblendet. Da gibt es nur die mies bezahlte, ausgebeutete Kreatur und dessen Chef, den knauserigen Blutsauger, der seinen tollen Mitarbeitern nicht die Butter aufs Brot gönnt. Ist es nicht so?<br />
Man muss den knickerigen Boss nur dazu zwingen, seine Angestellten besser zu bezahlen, dann wird alles gut.<br />
<br />
Aber schauen wir uns doch mal die angeblich schlechtbezahltesten Berufe in Deutschland an. Ich nehme hierzu mal die Angaben aus der <a href="http://www.sueddeutsche.de/karriere/die-zehn-schlechtestbezahlten-berufe-billig-billiger-friseur-1.126466">Süddeutschen Zeitung</a>.<br />
<br />
10. Koch<br />
9. Kellner/Stewardess<br />
8. Fleisch-/Wurstwarenhersteller<br />
7. Gästebetreuer (Portier, Barkeeper, Buffetkräfte etc.)<br />
6. Wachschutz<br />
5. Zimmermädchen u.ä.<br />
4. Putzfrauen (Büro, privat)<br />
3. Glas- und Gebäudereiniger<br />
2. Textilreiniger<br />
1. Friseur/Friseurin<br />
<br />
Auffällig hier: Es sind zumeist Dienstleistungen die man "sich gönnt", die man selbst auch erledigen könnte, sich aber nicht unbedingt zumuten möchte, die "nice to have" aber nicht unbedingt unverzichtbar sind. Man bräuchte nicht unbedingt großes Fachwissen oder eine gründliche Ausbildung dafür. Klassische" schnell mal rein und schnell wieder raus"-Jobs für z.B. Studenten oder gering Qualifizierte. Eine überschaubare Einzelverantwortung und relativ hohe Austauschbarkeit.<br />
<br />
Wenn wir davon ausgehen, dass das gesellschaftliche Gesamtbudget von uns als Kunden in etwa dem entspricht was momentan für diese Dienstleistungen ausgegeben wird - wie wird sich die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen entwickeln, wenn sie nun teurer werden?<br />
Ich habe mir z.B. vor Kurzem eine Haarschneidemaschine gekauft. Nicht aus finanziellen, sondern aus rein praktischen Gründen. Ich hatte halt keine Lust mehr darauf, wenn ich mal Zeit habe, von Friseur zu Friseur zu rennen und dort in 3 von 4 Fällen auf einem Termin bestanden wird. Mein Haupthaar ist, Kurzhaarschnitt sei Dank, so pflegeleicht, dass auch meine Frau mir das mal kurz stutzen kann. Auch wöchentlich, was rein optisch sehr angenehm ist. Jetzt entgehen den Friseurinnen die sonst sechswöchentlich fälligen 15 Euro (plus 3 Euro Trinkgeld). Auf diese Idee können andere auch kommen, wenn der Haarschnitt nun z.B. 20 Euro kosten würde.<br />
<br />
Wie oft "braucht" man einen Koch? Die Lebensmittelpreise steigen, die Energiekosten auch - und damit selbstverständlich auch (überproportional) die Preise auf der Speisekarte. Es wird eh schon genug gemeckert, dass ein Restaurantbesuch zum Luxus wird - man kann doch auch daheim was Schönes machen.<br />
Muss das Büro eigentlich täglich gesaugt werden? Reicht da nicht 1x pro Woche? Und mit dem Lappen über den Schreibtisch gehen, kriegt auch die Sachbearbeiterin zwischendurch mal hin. Da kann man schon sparen, wenn man will.<br />
Müssen da eigentlich 2 Wachleute beschäftigt werden, wenn doch einer plus ein paar Kameras auch ausreichen würde?<br />
<br />
Und so kann man sich zu jedem schlechtbezahlten Job auch ein Einsparszenario ausdenken. Denn eins ist sicher, das Gesamtbudget für solche Dienstleitungen wird nicht mit einem Mindestlohn wachsen. Es wird das passieren, was Mises schon vor über 50 Jahren in seinen Vorlesungen beschrieb.<br />
<br />
Er hat aber auch noch etwas Grundlegendes nach dem oben zitierte Absatz ausgeführt:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"In Großbritannien war das Ergebnis der hohen, von den Gewerkschaften erzwungenen Löhne eine anhaltende, Jahre dauernde Arbeitslosigkeit. Millionen von Arbeitern waren arbeitslos, die Produktionsziffern sanken. Sogar die Sachverständigen waren verblüfft. In dieser Lage entschloss sich die Regierung zu einer Maßnahme, die sie für unvermeidlich hielt: Sie wertete die Währung ab.<br />Die Nominallöhne, auf denen die Gewerkschaften bestanden hatten, verloren damit an Kaufkraft. Die Reallöhne sanken."</i> <span style="font-size: x-small;">(a.a.O., S.95)</span></blockquote>
Es ist nicht undenkbar, dass die Politik mit dem Einschwenken auf die linke Linie des Mindestlohnes schon etwas vorwegnehmen möchte, was die wirtschaftlich schwächeren Länder des Euroraums so vehement fordern. Die Abwertung des Euro. Diese würde wenigstens etwas erleichtert, wenn die unteren Einkommensschichten nicht so schnell auf die untragbar gewordenen Preissteigerungen verweisen würden.<br />
<br />
Und interessant daran wäre, dass die heute so vermeintlich sozial denkend Mindestlöhne fordernde Mittelklasse (auch ein Mindestlohn brächte die heutigen Geringverdiener ja nicht wirklich in unangemessene Nähe des eigenen, sicherlich als verdient empfundenen Engeltes), die Verlierer dieser eingepreisten und angestrebten Inflationierung wären. Es wäre politisch ja nur eine definitive Lohn-Untergrenze eingezogen worden. Die heutigen Mittelklassegehälter blieben bei steigender Preisinflation ja erst einmal unberührt.<br />
<br />
Herzlichen Glückwunsch!Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-69830592553771533152013-03-04T10:13:00.002+01:002013-03-04T10:53:51.155+01:00Google und die WeltherrschaftDer Kampf hat begonnen. Weltweit. Und Sie - Sie sind mittendrin.<br />
<br />
Noch gar nicht mitbekommen? Ha! Sie sind doch schon längst nicht einfach mehr Friedrich Mustermann, wohnhaft in der Blumengasse 24 in Worpswede. Sie sind eine Mind Unit!<br />
Glauben Sie nicht? Doch, glauben Sie mir ruhig. Zwei gegnerische Fraktionen sind dabei darum zu kämpfen, Sie und alles um Sie herum unter ihren Einfluss zu bekommen. In Echtzeit. Jetzt.<br />
<br />
Sind Ihnen in der letzten Zeit vielleicht verdächtige Gestalten an belebten Orten aufgefallen? An Kirchen, Rathäusern, vielleicht an Kulturdenkmälern oder Wahrzeichen? Junge Männer, vielleicht auch Frauen, die immer wieder an denselben Orten auftauchen, irgendwelche Informationen in ihre Handys hacken, sich umsehen und hektisch wieder verschwinden?<br />
<br />
Achten Sie mal drauf. Man erkennt sie daran, dass sie - einzeln oder in Gruppen - ihre Handys nicht am Ohr haben, sondern konzentriert draufstarren. Sie haben auch nicht unbedingt Ohrstöpsel drin, so dass man denken könnte, da scrollt jemand nur die Trackliste seines mp3-Players durch - nein, diese Typen haben manchmal sogar ein ominöses Verbindungskabel an ihrem Telefon, welches in einer Jacken- oder Umhängetasche verschwindet.<br />
<br />
Sehr verdächtig.<br />
<br />
Das findet auch die Polizei, die schon so manchen dieser Typen einer Kontrolle unterzogen hat. Bisher konnte man ihnen allerdings nichts nachweisen, was eine Ingewahrsamnahme gerechtfertigt hätte.<br />
Kunststück. Ist doch noch völlig offen, wer die Guten und wer die Bösen in diesem Spiel sind.<br />
<br />
Denn darum geht es. Es ist ein Spiel. Ich habe es nur mal schön dramatisiert. Und der Initiator dieses Spiel ist mal wieder der allwissende Internetkrake Google.<br />
<br />
Was daran bemerkenswert ist? Zwei Dinge: Das Internet geht an die frische Luft, und, die unglaubliche Innovationskraft einer Firma, die ihre ersten Fans noch mit einer einfachen weißen Seite und einem Suchfeld gewonnen hat.<br />
<br />
Das Spiel nennt sich Ingress (die Grundlagen hier bei <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ingress_(Computerspiel)">Wikipedia</a>) und wird im Wesentlichen per Handy-App gespielt. Es befindet sich derzeit noch in der <i>closed beta</i>, also einer hochentwickelten Vorveröffentlichung. Es ist noch gar nicht so einfach einen Zugangsschlüssel zu bekommen, weshalb die, welche ganz gierig darauf sind auch versuchen, die paar bei Google bekannten Einlader davon zu überzeugen, dass gerade sie einen Zugangscode verdienen. Da werden Fotomontagen erstellt, Ingress-Logos in Kuchenform gebacken, Fraktionskennzeichen in Sofakissen gestickt ... hier, bitte, ich, ich will auch einen Code! Guckt mal was ich da gebastelt habe!<br />
<br />
Veröffentlicht wird die Bewerbung natürlich bei Google+, dem facebook-Konkurrenten. Es soll auch, gerüchteweise, von Vorteil sein ein Gmail-Adresse anzugeben, wenn man sich um einen Code bewirbt. Die App funktioniert (derzeit) nur auf Googles Android-System, neben Apples iPhone dem zweiten Betriebssystemriesen, und das Spielfeld, also die Grundlage des weltweiten Kampfes ist selbstverständlich Google-Maps (in einer futuristisch verdunkelten Variante).<br />
<br />
Und so sieht das Schlachtfeld auf dem PC aus:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-L6fy_9E0GaU/UTRNnmvNoGI/AAAAAAAAALQ/ZZZcFWnUfn8/s1600/20130304_071155.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-L6fy_9E0GaU/UTRNnmvNoGI/AAAAAAAAALQ/ZZZcFWnUfn8/s1600/20130304_071155.jpg" height="300" width="400" /></a></div>
<br />
Zu sehen ist ein Stückchen Norddeutschland plus eines Teils von Polen. Die Metropolen Berlin und Hamburg sind hier gut zu erkennen. Blaue und grüne "Punkte" stellen Portale dar, die von der jeweiligen Fraktion gehalten und gegen feindliche Übernahme verteidigt werden. "Striche" sind Links zwischen Portalen einer Fraktion, und diese blauen und grünen Flächen sind sogenannte Control Fields. Dazu müssen drei eigene Portale miteinander verlinkt werden. Die innerhalb eines solchen Feldes lebenden Menschen werden dann als unter Schutz oder Einfluss stehende Mind Units bezeichnet und gezählt. Wie Google das berechnet ist mir schleierhaft, aber letztlich auch egal.<br />
<br />
Das Interessante an dieser Sache ist, dass man seinen Hintern nach draußen bewegen muss. Nicht einfach vor die Haustür, sondern eben zu diesen Portalen. Auch durchaus (wenn man denn will) zu Portalen in fremden Städten. Je weiter voneinander entfernt, desto cooler sieht der Link auf der Karte aus. Und wenn man erstmal ein richtig großes Feld geschaffen hat, ist einem die Anerkennung (und der Neid der Gegner) sicher. Es gab z.B. mal ein grünes Feld (The green Mile), welches den größten Teil der Schweiz bedeckte. Und gerade gestern sah ich, dass irgendwelche verrückten Russen ein Feld von Moskau über St. Petersburg bis kurz vor Nowgorod gezogen hatten. DAS war wirklich mal ein großes Dreieck - DER Blickfang auf der Weltkarte. Allerdings auch für die eigene Fraktion nicht ohne, denn unter einem Control Field kann gar niemand mehr irgendwelche Portale verlinken.<br />
<br />
Ja gut, es ist halt immer noch ein Spiel. Man muss nach draußen, na und?<br />
<br />
Diese Portale sind nicht einfach über die Welt verstreuselt, sondern sie befinden sich an irgendwelchen besonderen Plätzen. Die ersten wurden mit Sicherheit von Google selbst irgendwo platziert, aber mittlerweile macht die Spielcommunity eigene Vorschläge. Man wird sozusagen dazu animiert, nach interessanten Plätzen zu suchen. Und andere Spieler werden wiederum dazu animiert, sich zu diesen Plätzen hinzubegeben. Eine tolle Kirche irgendwo abseits auf dem Lande? Ha, fahren wir doch mal hin. Die ist bestimmt nicht stark verteidigt. Im Urlaub mal weg von den Touristenorten? Da gibts doch diese zwei Portale im Hinterland, vielleicht kann man die ja verlinken.<br />
<br />
Ich finde das großartig!<br />
<br />
Und das Spiel bringt echte Menschen zusammen. Ein Einzelkämpfer wird nicht viel bewirken, erst in der Gruppe kann man Strategien entwickeln und Taktiken verwirklichen. So entstehen örtliche Communitys, auch fraktionsübergreifende, Stammtische, Raidgruppen, vielleicht auch sowas wie Ortsverbände, denen ein Fremder mit Portalschlüsseln weit entfernter Gebiete durchaus willkommen ist.<br />
<br />
Auch hier: Großartig!<br />
<br />
Und nicht zuletzt der sportliche Aspekt. Nicht nur dass der PC-Held seinen Hintern anlupfen und nach draußen gehen muss, es geht im taktischen Spiel auch darum "Energie" für seine Aktionen zu sammeln (sogenannte Exotic Matter, XM, die über die Welt verstreut herumliegt und mit dem Handy aufgesaugt werden kann) und sie damit gleichzeitig der gegnerischen Fraktion zu entziehen. Es gibt Taktiken, in denen ein Spieler sich künstlich energiearm macht, und dann anschließend mit dem Fahrrad die herumliegende XM absorbiert, während seine Kumpels voll aufgeladen ihre Aktionen durchziehen können. Vor einem nun von XM ausgehungerten Gegner.<br />
<br />
Tja. Google bewegt. Jetzt auch physisch. Google vernetzt, hilft, vereinfacht. Mein Kalender wird selbstverständlich mit dem meiner Frau und unseren Handys synchronisiert. Diesen Blog hier schreibe ich in einer Software und unter einer URL die Google gehört, mein Handy wird von Googles Software betrieben und meine Gmail-Adresse räumt mir einfach mal 10 GB Speicherplatz ein.<br />
<br />
Und das alles für lau.<br />
<br />
Klar will der Netzgigant was dafür von mir haben, aber das mit Werbung berieselt werden nehme ich genauso in Kauf wie die Preisgabe der Nutzer- und Standortdaten, die Google von mir einsammeln kann. Wenn ich das nicht will, kann ich es jederzeit abschalten. Ich muss das alles nicht nutzen. All die Annehmlichkeiten könnte ich mir auch woanders zusammenstückeln oder ganz darauf verzichten. Ich muss mich auch nicht an die frische Luft begeben und irgendwelche virtuellen Portale in mir vorher fremden Örtchen hacken, ich muss keiner Community beitreten ... ich muss gar nichts.<br />
<br />
Aber ich kann es. Kostenlos. Und wie man an diesem neuen Frischluftwettkampf um die virtuelle Weltherrschaft sehen kann, ist die Innovationskraft des Giganten aus Mountain View noch lange nicht erlahmt. Es gibt ständig was Neues, etwas so noch nicht gedachtes, aber wenn Google irgendwann mal lahmen sollte, wird sich ein Konkurrent finden, der wieder etwas noch besseres anbietet. Vielleicht für Geld, vielleicht auch für Daten, irgendeinen Deal wird man mir schon vorschlagen.<br />
<br />
Und ich kann frei entscheiden, ob ich den Deal annehme. Denn ich bin der Kunde und damit der König für den Anbieter. Das ist das Schöne an der Marktwirtschaft, und daran sollte jeder mal denken, dem irgendwelche Politiker erzählen wollen, dass sie einen Plan haben wie sie das Leben für den "armen, hilflosen Verbraucher" verbessern können.<br />
<br />
Ich denke, wir hätten immer noch die Wählscheibentelefone der Bundespost. Jetzt vielleicht in mehr als drei Farben und bezogen mit einer soften Umpuschelung, damit sich niemand am zwei Kilo schweren Hörer verletzt. Oder, Ilse Aigner?<br />
<br />Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-41333700486781902292012-06-08T12:26:00.000+02:002012-06-08T12:28:06.183+02:00Kittelwechsel für Schleckerfrauen?<a href="http://calimerosrumpelkammer.blogspot.de/2012/03/eklat-im-sicherheitsrat.html">Schleckerfrauen und kein Ende</a>. Und es wird immer blöder. Jetzt sollen die Verkäuferinnen also <a href="http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/nach-dem-aus-der-drogeriemarktkette-schlecker-frauen-sollen-kinder-und-alte-betreuen_aid_763973.html">zu Pflegerinnen umgeschult werden</a>. Klar, liegt ja nahe.<br />
An Verkaufspersonal gibts ja anscheinend nirgends mehr Bedarf, aber an Pflegekräften immer. Und ob man nun Saftkisten in Regale wuchtet, oder Opi von links nach rechts dreht - wo ist der Unterschied? Naja, und ob man nun die Sauerei wegwischt, wenn ein Kunde 'ne Packung Joghurt hat fallen lassen, oder aber die wenn ... aber lassen wir das lieber.<br />
<br />
Der Aktionismus, den die BuReg hier mal wieder an den Tag legt, ist bescheuert, aber systemimmanent. Man muss ja was tun! Ist ja auch Wurscht, ob eine Verkäuferin vielleicht weiter Verkäuferin bleiben will, oder nicht. Die Regierungsnannys haben da einen anderen Plan. Die denken da: Oh, Frauen - was kann man mit denen schon anfangen? Aufsichtsräte werden lassen, oder Topmanagerinnen? Nee, auch wenn das frauenquotenmäßig wünschenswert wäre - dafür sind sie bestimmt nicht qualifiziert genug. Waren ja nur Kassiererinnen und Kistenstaplerinnen. Also irgendwas anderes, was Frauen so können.<br />
<br />
Pflege und Wartung von fremden Menschen? Toll! Das will ja jede machen. Liegt ihnen ja im Blut, irgendwie. Genetisch so angelegt. Wie Blumenbinden. Aber Floristinnen haben wir ja schon genug auf dem zweiten Bildungswege produziert.<br />
<br />
Also Pflege klingt gut. Das kann man den Menschen da draußen im Lande auch gut verkaufen. Die denken da auch so an das Nächstliegende. Frau = soziale Ader. Geht auch bei jeder. Muss nicht jung, hübsch oder intelligent sein - Omis und Kinder füttern, das können sie alle.<br />
<br />
Jetzt stelle man sich mal vor, wie es wäre wenn eine Baumarktkette in Deutschland dichtmachen müsste. Oh, die Holzmichelmänner werden arbeitslos! Was können wir denn da machen? Was haben wir da noch so an gesellschaftlich wünschenswerten Verwendungen?<br />
<br />
Rapsbauern vielleicht? Wegen der ökologischen Energiewende? Windmühlenflügelputzer, Solarpanelpolierer? Oder Ingenieure, wir brauchen ja dringend Ingenieure sagt der BDI! Und mit Werkzeug und so ... also das können die bestimmt mit Links.<br />
<br />
In Ballungsräumen bräuchte man auch noch Sozialarbeiter und Streetworker. Das wäre doch auch was. Da steckt in beiden Begriffen der Arbeiter drin. Das hat was Kerniges, was Männliches - und sozial ist es auch noch. Also um die Männer auch so ein bissl in die gesellschaftliche Pflicht zu nehmen, ohne sie zu sehr zu überfordern. Viele Männchen sind ja noch nicht so weit. Die haben das gewünschte soziale Bewusstsein noch nicht so entwickelt.<br />
Naja, und wenn sie selbst das nicht wollen - fragen wir sie überhaupt? - dann geht immernoch Fahrradbeauftragter oder so was.<br />
<br />
Was wäre jetzt aber wenn es eine Bank umreißen würde? Ist ja nun nicht so weit hergeholt. Auch wenn die Bank weiter als Zombie von der EZB untot erhalten würde - es könnte ja sein, dass da mal ein paar tausend Banker überflüssig werden würden. Wie würden unsere Ministerinen (sic!) denn darauf wohl reagieren?<br />
<br />
Hm, Banker. Die haben ja mit Geld zu tun, nicht? Also die sind von Natur aus vertrauenswürdig und können rechnen. So eine Ladenkasse könnten die doch bestimmt beaufsichtigen, und mit Kunden können die auch umgehen. Und als Männer könnten die doch bestimmt auch Kisten stapeln und Regale füllen, oder? Wie wäre es denn mit 'ner Umschulung zu Verkäufern? Der Einzelhandel hat da doch bestimmt Bedarf.<br />
<br />
Deppenrepublik.Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-6082011912146016582012-04-03T09:51:00.001+02:002012-04-03T09:55:16.785+02:00Das virtuelle Dunkel (Nachklapp)In diesem Jahr hatte der WWF sogar einen offiziellen Botschafter im Weltall, der das Großspektakel der weltweiten Verdunklung <a href="http://www.esa.int/esaCP/SEM9WXAYLZG_Germany_0.html">aus dem Orbit fotografieren und kommentieren sollte</a>.<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Zum ersten Mal wird an der "Earth Hour" auch die ISS-Raumstation teilnehmen, von der aus der ESA-Astronaut und WWF-Botschafter André Kuipers auf unseren Planeten blickt, während am 31. März die Lichter ausgehen. Von diesem Ereignis wird er Bilder machen und seine Eindrücke live schildern</i>.</blockquote>Nun war ich natürlich sehr gespannt auf diese Eindrücke, und besuchte daher <a href="http://blogs.esa.int/andre-kuipers/?lang=en">André's Blog</a>.<br />
<br />
Eintrag 28.März 2012 (noch 3 Tage bis Buffalo): <a href="http://blogs.esa.int/andre-kuipers/2012/03/28/stromende-adrenaline-als-atv-straks-aankoppelt/?lang=en">Aufregung beim Andocken des ATV</a>.<br />
<br />
Eintrag 02.April 2012: <a href="http://blogs.esa.int/andre-kuipers/2012/04/02/kamperen-aan-boord-met-een-kapotte-wc/?lang=en">ISS-Toilette kaputt</a><br />
<br />
Hä? Da fehlt doch was Entscheidendes dazwischen! Was war denn nun los am 31.März zwischen halb Neun und halb Zehn Uhr abends?<br />
Konnte André im Dunkeln nicht schreiben? Hat sich das Weltraumklo vielleicht verschluckt, weil ein übereifriger Holländer mal kurz den ISS-Hauptschalter umgelegt hatte? Wo sind die spektakulären Fotos der weltumspannenden Earth Hour?<br />
<br />
Ist der Film eventuell noch zur Entwicklung weg? Bei Schlecker gar?<br />
<br />
Hm, vielleicht kann ich aushelfen. Auch wenn die Abbildung wohl nicht als echte Erdaufnahme durchgeht, dürfte es auch am 31.März auf der jeweiligen Nachtseite so ähnlich ausgesehen haben:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-JZol3kvvtJc/T3qpGHiNZUI/AAAAAAAAAKg/Ri77sunapPY/s1600/1024px-Earthlights_dmsp.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="160" src="http://2.bp.blogspot.com/-JZol3kvvtJc/T3qpGHiNZUI/AAAAAAAAAKg/Ri77sunapPY/s320/1024px-Earthlights_dmsp.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;">(Quelle: <a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Earthlights_dmsp.jpg">Wikipedia</a>)</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;"><br />
</span></div>Weite Teile Australiens, der sibirischen Taiga, fast ganz Afrika, sowie das Amazonasgebiet beteiligten sich ebenso engagiert an der Earth Hour wie Nordkanada und das zentralasiatische Hochland. Ein großer Erfolg!<br />
<br />
Und wenn man ganz viel Phantasie aufbringt, kann man sich auch den Schüler Nathi Mzilenzi aus Swasiland dort unten vorstellen, der schon mit 15 Jahren eine Earth Hour in seinem Heimatort Shimunye (5.633 Einwohner) organisierte und nun gerade seine Mitschüler dazu bringt, drei mal im Jahr den Müll von der Hauptstraße zu sammeln.<br />
<br />
Ich verstehe echt nicht, wieso das alles André Kuipers keine Silbe wert ist.Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-23092550107423030482012-04-01T18:45:00.003+02:002012-04-01T19:00:30.651+02:00Das virtuelle DunkelNa, gestern auch brav das Licht ausgeknipst? Für eine Stunde und 'nen guten Zweck?<br />
<br />
Was heißt hier "hä?"? Gestern war doch wieder Earth Hour! Energiesparfunzel für 'ne Stunde stromlos machen und stattdessen Bio-Kerzen anzünden - auf dass es nie wieder warm werden möge! Für den Weltfrieden! Und Mutter Gaia, die grundgütige!<br />
<br />
Nicht mitbekommen? Dabei haben sich doch schon im letzten Jahr weltweit 1,8 Milliarden Menschen daran beteiligt - (<a href="http://www.n-tv.de/panorama/Licht-aus-in-mehr-als-150-Laendern-article5921701.html">laut WWF jedenfalls</a>). Na und dieses Jahr sollte doch alles noch viel doller werden! <a href="http://www.focus.de/panorama/welt/umwelt-licht-aus-fuer-den-klimaschutz-earth-hour-weltweit_aid_731060.html">Rekordbeteiligung in Deutschland</a> - meldet der Focus. Über 130 Städte wollten diesmal mittun und ein deutliches Zeichen setzen. Aber sowas von...<br />
<br />
Okay, gucken wir uns das mal beim WWF selbst an: Die zur Zentrale gemeldeten Aktionen zählen deutschlandweit <a href="http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Earth_Hour_Events_in_Deutschland.pdf">ganze Zwanzig</a>. Diese aber immerhin über 5 großzügige Seiten aufgebläht. Ich bin bisher nur mäßig beeindruckt.<br />
<br />
Aber die über 130 Städte - das klingt doch nach was.<br />
<br />
<a href="http://www.wwf.de/earth-hour-2012/was-ist-earth-hour/wer-ist-2012-in-deutschland-dabei/">Hier die Karte</a>. Wow! Ganz Deutschland war ja nicht gerade dunkel, aber immerhin war es das wohl irgendwo in der Marktraße von Pasewalk, sowie bei den Faultürmen des Klärwerks Flensburg. (Steht da echt, kein Aprilscherz!)<br />
Brandenburg hat natürlich wieder mal gar nicht mitgemacht. Renitente Ostler! Sollten sich mal ein Beispiel an Leuten nehmen, denen es nicht so gut geht - wie <a href="http://www.n-tv.de/panorama/Licht-aus-in-mehr-als-150-Laendern-article5921701.html">n-tv zu vermelden weiß</a>:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Nach Angaben des WWF beteiligten sich auch Menschen in ehemaligen Kriegsländern wie Libyen und Irak an der Aktion"</i></blockquote>Na, und wie man gerade aus diesen Weltgegenden weiß, spielen sich die umwälzendsten Bewegungen ja sowieso in den sozialen Netzwerken ab. Das nutzt natürlich auch die Verdunklungstruppe des WWF. Wieder n-tv:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Die sozialen Netzwerke verbinden nicht nur die Welt, sie sind zu den wichtigsten Organisationsmitteln für die Bürger geworden, um zu handeln. Menschen aus mehr als 150 Ländern rund um die Welt machen sich die Macht der Online-Plattformen zunutze, um sich physisch um die Zukunft des Planeten zu kümmern", sagte "Earth Hour"-Mitbegründer Andy Ripley."</i></blockquote>Schaun wir mal nach dieser Macht <a href="http://www.facebook.com/wwfde">bei facebook:</a><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-Y2ivhhVVRFI/T3hycG0PFkI/AAAAAAAAAKQ/qQzh1hKDXZY/s1600/Earth+hour.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="http://2.bp.blogspot.com/-Y2ivhhVVRFI/T3hycG0PFkI/AAAAAAAAAKQ/qQzh1hKDXZY/s640/Earth+hour.JPG" width="390" /></a></div><br />
Ist jetzt nicht unbedingt so ein machtvolles Zeichen, finde ich, wenn man die <a href="https://www.google.de/webhp?rlz=1C1AVSA_enDE455DE455&sourceid=chrome-instant&ix=sea&ie=UTF-8&ion=1#hl=de&rlz=1C1AVSA_enDE455DE455&output=search&sclient=psy-ab&q=earth%20hour%202012%20deutschland&oq=&aq=&aqi=&aql=&gs_l=&pbx=1&fp=a7e47e0368e7c96e&ix=sea&ion=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.r_qf.,cf.osb&biw=1920&bih=1099">knapp 2,8 Mio Google-Fundstellen</a> dazu bedenkt. Allein die Zeitungsredaktionen, die die immer gleichen dpa-Stanzen und WWF-Wortmeldungen zum Event ins Netz blasen, dürften kopfstärker sein als die Fraktion der facebook-liker dieser Aktion.<br />
Ehrlich, da findet jedes lustige Katzenvideo schneller eine stärkere Verbreitung.<br />
<br />
Ein trauriges Bild auch auf des WWF's eigener <a href="http://www.wwf.de/earth-hour-2012/was-ist-earth-hour/die-wwf-earth-hour-im-social-web/">Social web -site</a> im Twitter-Bereich:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>WWF Earth Hour: 31.3. Ich bin dabei und … lade zu einer meditativen Klangreise bei Kerzenschein ein. earthhour.wwf.de #eh12de #earthhour</i></blockquote>Oh Gott, bleib mir fern mit deinen Klangschalen! Esotrulla!<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>WWF Earth Hour: 31.3. Ich bin dabei und … schreibe einen Artikel über Klimaschutz. Was macht Ihr? earthhour.wwf.de #eh12de #earthhour</i></blockquote>Bei Kerzenschein auf totem Holz? Und wer liest sowas?<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>WWF Earth Hour: 31.3. Ich bin in Berlin live dabei & zu Hause gehen die Lichter aus! earthhour.wwf.de #eh12de #earthhour</i></blockquote>Wow! Du verlässt dein Heim und machst dort das Licht aus ... wie vorbildlich! Und so außergewöhnlich!<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>WWF Earth Hour: 31.3. Ich bin dabei und … esse Vegetarisch wie immer earthhour.wwf.de #eh12de #earthhour</i></blockquote>Und was ist daran so bemerkenswert, wenn du das immer machst?<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>WWF Earth Hour: 31.3. Ich bin dabei und … blogge über ökologische Mode earthhour.wwf.de #eh12de #earthhour</i></blockquote>Du bloggst. Über ökologische Mode. Mit dem Internetmeißel, oder was?<br />
<br />
Herrjeh, mit diesen Ökostrebern will doch kein vernünftiger Mensch zusammen gesehen werden. Uargs!<br />
<br />
Aber schauen wir doch mal nach was dort im "Blog"-Bereich (naja) so los ist. Dabei stellen wir fest, dass ganze neun veröffentlichte Artikel es auf insgesamt einen Leser-Kommentar gebracht haben, sowie zwei facebook-Wortmeldungen <a href="https://www.polarstern-energie.de/blog/-/lets-have-a-party/">bezüglich einer Partyeinladung</a>. Wieder mal: Wow! Scheint schwer interessant zu sein, das Thema.<br />
<br />
Hey, jetzt mal ernsthaft: Sind das die abertausenden besorgten Deutschen, die die großartige Verdunkelungsidee der Weltenretter vom WWF aktiv unterstützen? Sind das die Wähler, wegen denen Provinzpolitiker meinen, medienwirksam unbedingt ihre Rathausbeleuchtung abschalten zu müssen? Hat diese komische Aktion eigentlich irgendeinen bemerkenswerten Widerhall gefunden, außer den der pflichtschuldigen "Berichte" der Medien?<br />
<br />
Ist irgendjemandem aufgefallen, dass da gestern zwischen 20:30 und 21:30 Uhr irgendetwas anders war als sonst?<br />
<br />
Wenn das im nächsten Jahr wieder so eine virtuelle Veranstaltung wird, sollten sich der WWF und unsere Politniks mal Gedanken machen, ob man die Deutschen nicht doch besser zu einem naturkompatibleren Leben zwingen sollte. Familie Kim zeigt schließlich erfolgreich, wie das auch anders geht:<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-HSWSEs1G2dE/T3iDyHzkiVI/AAAAAAAAAKY/w3QuCymLyGQ/s1600/Nordkorea.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://1.bp.blogspot.com/-HSWSEs1G2dE/T3iDyHzkiVI/AAAAAAAAAKY/w3QuCymLyGQ/s320/Nordkorea.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;">(<a href="http://www.videoportal.sf.tv/video?id=a737fdaa-67cb-4430-895e-d9bf801d0996">Quelle: SF1</a>)</span></div>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-28361826583115555522012-03-31T19:35:00.000+02:002013-03-14T15:50:49.721+01:00Sprachatlas, neue RundeHeute früh, als ich mir die aktuelle Blog-Zugriffsstatistik ansah, war jemand gerade in einem älteren CR-Artikel unterwegs, zu dessen Überschrift mir auf die Schnelle nicht einfiel um was es sich dabei wohl drehen könnte.<br />
Naja, klick ich mal drauf ... macht ja auch immer wieder Spaß solche Oldies zu lesen (meist jedenfalls amüsiere ich mich doch großartig).<br />
<br />
Der Artikel hieß <a href="http://www.calimerosrumpelkammer.blogspot.de/2011/01/warum-ich-spontanen-beisetzungswunschen.html">Warum ich spontanen Beisetzungswünschen gegenüber skeptisch bin</a>.<br />
<br />
Ha! Der war das! Der mit dem Sprachatlas und der Begriffsvielfalt im Deutschen. Tolles Projekt!<br />
<br />
Eigentlich müsste man dort ja langsam in die nächste Runde gegangen sein, und siehe da - so isses auch. <a href="http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/germanistik/sprachwissenschaft/ada/runde_9/">Runde Neun ist eingeklingelt</a>, und ich möchte meinen Lesern erneut empfehlen die Uni Augsburg hierbei zu unterstützen.<br />
<br />
Gleich am Anfang begrüßt mich ein rotierender Grillvogel, und ich soll ihn doch bitte benamsen. Nee liebe Leute, auch wenn's eigentlich meiner Sozialisation entsprechen sollte - <i>Broiler</i> nennen auch die Maiks, Mandys und Ronnys der ehemals neuen Bundesländer die Dinger nicht mehr. <i>Hähnchen</i> ist richtig. Und nicht <i>Güggeli</i>! Wo kommt das nun wieder her? Wiedermal die Schweizer?<br />
<br />
Weiter geht's mit Nahrungsmitteln.<br />
<br />
Is ja nich wahr, die haben sogar unsere <i>Knullen</i> in der Auswahl? Hätte ich ja nicht gedacht! Scheint doch kein Begriff von "rund um unser'n Kirchturm" zu sein, wie ich bisher annahm. Man kennt sie also auch in Augsburg, was ich von mir und den <i>Bodenbirnen</i> nicht unbedingt behaupten kann. Wer denkt sich denn solche gekünstelten Viersilber aus? Wahrscheinlich irgendein renitentes Nudelvolk oder konsequente Reiskonsumenten.<br />
<br />
Ob's die gleichen sind, die <i>Mütschli</i> oder <i>Laabla</i> vom Bäcker holen? Ich habe echt keine Ahnung. Mütschli würde ich ja den Sachsen zutrauen, weil man dorten auch die Mutsch lieb hat ... aber das -li am Ende? Hm.<br />
<i>Laabla</i> dürfte nun aber von Laible kommen, also auf jeden Fall was Süddeutsches. Aber ob nun unten rechts oder links, ob auf'm Berg oder in einer Schlucht ... wer weiß das schon? Ich jedenfalls nicht.<br />
<br />
<i>Bibbeleskäs</i> oder <i>Zibbeleskäs</i> würde ich jetzt spontan in Hessen verorten, oder in der Pfalz vielleicht? Bimbeskanzler oder Handkäs mit Musik? Vielleicht interpretiere ich auch zu überstürzt.<br />
Das <i>Mutschekiebchen</i> kommt doch aber bestimmt daher wo auch die <i>Mütschli</i> verkauft werden, oder?Während der <i>Himmelgüegeli</i> auch auf einem <i>Güggeli</i> landen kann? Vermute ich mal.<br />
<br />
Nach dem <i>Sudelblatt</i> (mach mir eine Nudelsuppe, bevor ich dich besudel', Puppe - höhö!) kommt jetzt endlich auch die Uhrzeit dran. Noch mal zum mitmeißeln: Es heißt "<i>Zehn nach halb acht</i>", okay? Das ist doch nun nicht so schwer! Ich weiß gar nicht, warum meine Arbeitskollegen da immer rechnen müssen. Mein Frauchen hats doch auch geschafft!<br />
<br />
Dieselbe hat jetzt auch noch was beizusteuern, weil sie den Begriff <i>stickum</i> kennt - im Gegensatz zu mir. Na, wenigstens weiß ich so jetzt gleich, wo's herkommt. Kann ich mir das Raten ersparen.<br />
Das Fremdschämen allerdings nicht, denn "<i>Mein Bruder ist größer als wie ich</i>" kommt mir leider doch zu bekannt vor. Gossenjargon! Übel!<br />
Was mir aber partout nicht einfallen will, ist, wie man den Bereich beim <i>Haschen</i> nennt, in dem man nicht abgeschlagen werden darf. Frauchen sagt: "im Frei", ich dagegen habe keinen Schimmer. Wahrscheinlich gabs bei uns keine freien Zonen. Wir hatten ja nüscht!<br />
<br />
So, was jetzt aber ein <i>Kalabums</i>, ein <i>Heubürzli</i> und ein <i>Butzegagele</i> ist mag jeder selbst rausfinden. Viel Spaß!Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-41364343942609076402012-03-31T00:33:00.000+02:002012-03-31T00:33:11.355+02:00Eklat im SicherheitsratDie dringend notwendige Intervention von UNO-Hilfstruppen nach dem weltweiten Zusammenbruch des pleite gegangenen Huppsi-Marktes wurde heute durch ein Veto des südgermanischen Freistaats Bavaria verhindert. Die marktradikale Splitterpartei FDP, auf deren Unterstützung der erzkonservative Machthaber Bavarias, Seehofer, derzeit in seiner Regierung angewiesen ist, habe sich dem Verlauten nach, vehement gegen das sofortige Eingreifen der Vereinten Nationen gesperrt.<br />
<br />
Die Regierungen progressiver Länder wie Espedenien, Grünistan und Rotfrontien zeigten sich daraufhin bestürzt und zutiefst erschüttert. Sie hatten zuvor eine gemeinsame Resolution in den Sicherheitsrat eingebracht, die die Vereinten Nationen ermächtigen sollte UN-Hilfstruppen in die durch die Katastrophe verheerten Gebiete zu entsenden.<br />
<br />
Fassungslos reagierte auch die Nichtregierungsorganisationen <a href="http://www.verdi.de/themen/arbeit/schlecker">Verdi</a>, ob des bajuwarischen Vetos. Der globale Zusammenbruch der Strukturen des Huppsi-Marktes sei eine Katastrophe biblischen Ausmaßes, ließen führende Vertreter der NGO verlautbaren. In den betroffenen Gebieten herrschten Angst und Chaos, vor allem Frauen und Kinder alleinerziehender Mütter irrten verwirrt und schutzlos durch die verwüsteten Landstriche. Wasser und Nahrungsmittel würden demnächst zur Neige gehen, erste Berichte über Plünderungen wurden schon via Twitter und facebook verbreitet.<br />
Außerdem würde mit jedem nutzlos verstrichenen Tag der Ausbruch von Seuchen wie Cholera und Durchfallerkrankungen wahrscheinlicher, hieß es von Seiten der Menscherechtsorganisation.<br />
<br />
Ein sofortiges Eingreifen sei alternativlos, und dass ausgerechnet eine radikale Minderheitenpartei, deren Politik selbst in Bavaria selbst von 95 Prozent der Einwohner abgelehnt würde, die dringend notwendige Katastrophennothilfe zu Fall brächte, sei eine Schande für die Weltgemeinschaft - so Espedeniens Kriseninterventionsbeauftrageter Nils Schmid auf CNN.<br />
<br />
<i>-Break-</i><br />
<br />
Ja okay, ganz so dramatisch war es dann doch nicht, was mir heute so alles an hyperventilierender Empörung geboten wurde, aber nah dran auf jeden Fall.<br />
<br />
Schlecker ist pleite. Warum? Weil wohl kaum noch jemand dort eingekauft hat, schätze ich mal. Kleine, ranzige Lädchen mit nur teilgefüllten Regalen, am Laufen gehalten von Mitarbeiterinnen, die dort anscheinend in sklavenartigen Verhältnissen gehalten wurden. Mies bezahlt, mies behandelt und mit zuwenig Zeit für Kunden und Waren gleichzeitig. Eigentlich sollten alle erleichtert sein, dass "der Ausbeuter" weg ist vom Markt.<br />
<br />
Blöderweise ist so eine Firmenpleite nicht nur damit abgetan, dass da jetzt eine Verkaufsfläche und ein Klingelschild frei werden. Da werden dann halt auch die Mitarbeiter nicht mehr benötigt, hier die früher ausgebeuteten Arbeitssklaven - jetzt "Schlecker-Frauen" genannt.<br />
Was im Normalfall keinen Außenstehenden juckt - allenfalls den Bürgermeister, wenn eine große ortsansässige Firma die Tore schließt - wird hier nun zum Bundespolitikum. Die Magie der großen Zahlen macht die Staatsinterventionisten rappelig im Kopf - da will jeder schnell "was tun".<br />
<br />
Ja, 10000 (1000 MA hatten schon von selbst gekündigt) ist eine Hausnummer - sicher - aber es ist halt "nur" 10000 mal ein Einzelschicksal, wie es jeden Tag irgendwo in Deutschland passiert. Es ist ja nicht so, dass da plötzlich der Hauptarbeitgeber einer Stadt die Tore schließt und diese nun zum Slum verkommen müsste.<br />
<br />
So, und wer sind nun diese "Schlecker-Frauen", von denen es bestimmt in jeder größeren Stadt ein paar gibt? Sind die irgendwie zu blöd für jeden anderen Job, laufen die nur auf dem Schlecker-Betriebssystem und sind ansonsten unbrauchbar?<br />
Ich meine, zu teuer werden sie ja nicht sein, wenn man den früheren Berichten aus der Drogeriehölle Glauben schenken darf - also warum in Gottes Namen sollten ausgerechnet diese ehemaligen Drogerie-Angestellten nun einer staatlich und gewerkschaftlich organisierten Sonderhilfe bedürfen? Also mehr Hilfe, als sie allen anderen in einem ähnlichen Fall zusteht? Warum reicht da das Arbeitsamt nicht aus, wie für jeden anderen auch?<br />
<br />
Ist die Bundesagentur für Arbeit eventuell unfähig Einzelhandelsmitarbeiterinnen an den Einzelhandel zu vermitteln? Ich meine, der sucht ja durchaus Arbeitskräfte - hier hängen z.B. in fast jedem Laden "Mitarbeiter gesucht"-Schilder.<br />
Ob eine Verkaufsfachkraft nun Drogerieartikel verkauft, oder vielleicht Lebensmittel, Tabakwaren, Brötchen oder Schuhe - ist das nicht egal? Warum sollen Schlecker-Ehemalige nichts neues finden? Eventuell ist es ja sogar endlich der Ansporn sich einen Arbeitgeber zu suchen, der einen nicht ausbeutet? Die Chance für so manche, die sich früher einfach nicht dazu durchringen konnte?<br />
<br />
Aber vielleicht ist es ja wirklich so, wie der putzige Schreiberling der Süddeutschen in seinem völlig bescheuerten Kommentar <a href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fdp-verhindert-schlecker-rettung-unfaehig-kalt-liberal-1.1322006">"Unfähig, kalt, liberal"</a> meint:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"...Wirtschaftsminister Philipp Rösler verweist auf die pauschal ansehnliche Stellenlage im Handel - als ob man einer Verkäuferin aus Detmold den Umzug nach Darmstadt zumuten könnte."</i></blockquote>Wahrscheinlich gibts in Detmold keine weiteren Einzelhändler. Kann ja sein. Eventuell ist der nächste Jobanbieter 10 Kilometer weiter weg als die alte Schlecker-Filiale, was sich eine Verkäuferin<i> bei den Spritpreisen</i> einfach nicht mehr leisten kann.<br />
Vielleicht könnte eine staatlich geförderte Auffanggesellschaft sie zu einer noch besseren Floristin umschulen, als es das Arbeitsamt eh tun würde, und sie könnte sich dann einen näheren Blumenladen aussuchen - kann ja alles sein. Nur glaube ich das nicht. Und ich glaube auch nicht, dass eine aus der Hüfte geschossene Staatsaktion mittelfristig irgend etwas für die Betroffenen verbessern würde.<br />
<br />
Und außerdem glaube ich nicht, dass es keine Schlecker-Männer gibt (Lagerarbeiter, LKW-Kutscher, Bürohengste). Allein, dass diese bei der tränendrüsendrückenden Show hechelatmiger Betroffenheitsdarsteller komplett ausgeblendet werden, zeigt, dass es eben nur um die Außendarstellung der selbsternannten und nun leider durch die FDP verhinderten "Wirtunwasse" geht.<br />
<br />
Das erbärmliche Warmluftgebläse Winfried Kretschmann hat sich <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/nein-der-liberalen-zur-schlecker-buergschaft-ich-schaeme-mich-fuer-die-fdp-1.1322163">hier</a> beispielhaft geäußert:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Man kann doch diesen Frauen nicht einfach die kalte Schulter zeigen", sagte Grünen-Politiker Kretschmann am Freitag in der ARD. Die "ordnungspolitischen Dogmatiker" der FDP seien Schuld daran, dass den Frauen nun die Arbeitslosigkeit drohe. Es bleibe abzuwarten, wie die Wähler mit den Liberalen umgingen, sagte er."</i></blockquote>Die fiesen "Dogmatiker der Ordnungspolitik" haben uns die Tour versaut. Dabei hätten wir doch so schön medienwirksam "was tun" können! (Ist ja nicht unser Geld.)<br />
Und aus Rache schreckt er nicht mal vor offenkundigen Lügen und Halbwahrheiten zurück. Die FDP sei Schuld daran, dass "den Frauen die Arbeitslosigkeit droht"? Sorry, den Frauen wurde gekündigt, die sind schon arbeitslos. Die Männer übrigens auch, aber die wirken wohl nicht so mitleidserweckend.<br />
<br />
Und was zum Geier hat die FDP damit zu tun? Was überhaupt die Politik?<br />
<br />
Mal sehen, wie die Wähler mit den Liberalen nun umgehen werden. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Großteil der denkenden Menschen diese Konsequenz honoriert. Bis jetzt findet ja sogar die Mehrheit im <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,824771,00.html">SpOn-Voting</a> dass die liberale Notbremse richtig war.<br />
Und wer weiß - wenn das nicht nur eine Eintagsfliege gewesen sein sollte, gewinnt man eventuell sogar wieder ein paar Wähler zurück.<br />
<br />
Es wäre zu wünschen. Sowohl dass dies kein Zufallstreffer war, als auch, dass genau soetwas gewählt wird.Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-6271243749225311412012-03-25T15:38:00.001+02:002012-03-25T17:33:56.206+02:00Müllproduzenten wider das Wegwerfen<blockquote class="tr_bq"><i>Die Deutschen sind im Umgang mit Zeitungen wenig zimperlich. Im Zweifel gilt: ab in den Müll. Knapp 82 Kilogramm im Wert von einigen hundert Euro wirft jeder Bundesbürger im Schnitt ungelesen weg. Es reicht schon, wenn das Erscheinungsdatum nur ein wenig überschritten ist. Verbraucherschutzministerin Aigner plant eine Aufklärungsinitiative - und fordert ein Umdenken.</i> </blockquote>Naja, so ähnlich jedenfalls schrieb's die <a href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verschwendung-von-lebensmitteln-volk-der-wegwerfer-1.1307529">Süddeutsche Zeitung</a> vor einigen Tagen. Nach der Pixelzickerei mit Google-Streetview und der wirkungslosen Eigenlöschung bei facebook hat eine ansonsten bedeutungslose Ilse Aigner mal wieder ein Thema, und die Presse nimmts dankend auf - Deutschland, Land der Wegwerfer und Verschwender!<br />
<div><br />
</div><div>"So was hätt's bei Ilses Omma nach'm Kriech nich jegeben!" mag man da im Stillen hinzufügen, und ich gebe meinen Senf auch noch dazu, wenn ich sage: In Nordkorea wäre sowas auch heute noch undenkbar!</div><div><br />
</div><div>Es geht - natürlich - nicht um Zeitungen, und auch nicht um "überteuerte Wegwerfpolitiker", die ich ebenso im Anfangstext hätte verwursten können. Es geht, wieder einmal, um "Lebensmittel". Anscheinend ein besonderer deutscher Fetisch, um den mit dessen steigender Qualität, Verfügbarkeit und Vielfalt auch immer mehr besorgter Bohei gemacht wird.</div><div><br />
</div><div>Seit Jahren geht es schon um diverse "Lebensmittelskandale", deren doch erstaunlich geringe Anzahl die "Nahrungsmittelindustrie" trotzdem nicht vom ständigen Tatverdacht befreien kann, uns permanent vergiften zu wollen. Auch wird stets und ständig diskutiert und gemahnt, was man nun "Gesundes" essen, und was man als "krankmachend" meiden soll. Da rauscht es permanent im Blätterwald, und seitdem das Landwirtschaftsministerium mal von einer grünen Sozialarbeiterin geleitet, und zum Verbraucherschutzministerium hochgepimpt wurde, stehen deren NachfolgerInnen dem auch in nichts mehr nach. </div><div><br />
</div><div>Es geht in Deutschland wirklich permanent um die Wurst. Diesmal um die voreilig weggeworfene. Das finde ich insofern amüsant, da ja dieselben Pappnasen sonst immer so viel Wert auf "Frische" legen. Schon mal aufgefallen? So wie der Begriff "Bratkartoffeln" in der medialen Schwafelwolke nie ohne den Zusatz "fettige" auskommt, besteht das Nonplusultra der gesunden Ernährung stets aus "frischem" Obst und Gemüse, sowie "knackigen" Salaten und ähnlichen nach Morgentau riechenden Wunschnahrungsmitteln - gerade eben des Bauers freundlicher Hand entrissen.<br />
Nie, aber auch wirklich niemals, wird die verantwortungsvolle Mutter ihren Sprössling mit einem runzeligen Apfel,einer angetrockneten Möhre, oder einem abgelaufenen Joghurt in die Schule schicken. Never!<br />
<br />
Und wenn sie Vati die Arbeitsstullen schmiert? Kommt da die schon etwas schmierige Wurst auf die angetrocknete Brotscheibe? Der Rest der vom Käse übrigbleibt, wenn man die kleinen Schimmelstellen wegschneidet? Wohl kaum!<br />
<br />
Unlängst zappte ich zufällig in eines dieser TV-"Verbrauchermagazine", in welchem doch tatsächlich die Qualität von Internet-Lebensmittelversendern bewertet wurde. Die Tester hatten dazu bei verschiedenen Onlineshops so alltäglichen Kram wie Gurken, Joghurts und ähnliches bestellt, welche im Studio nun auf ihre Qualität und Frische hin untersucht wurden.<br />
Zuerst einmal wurde dabei die Kühlung der Sendung beurteilt. Also schön dicke Styroporverpackungen mit ordentlich Trockeneis im Paket stellte ein Qualitätsmerkmal dar, eine schön feste, frische Salatgurke entlockte den Testern ein "sehr gut", während Joghurts mit in Bälde ablaufendem Mindesthaltbarkeitsdatum pfui bäh waren.<br />
Gesamt gesehen war alles absolut in Ordnung - durchaus dem Inhalt eines durchschnittlichen deutschen Kühlschranks vergleichbar - aber mangelnde "Frische" oder unvoluminöse Dämmverpackungen waren unverzeihliche Ausschlusskriterien.<br />
<br />
Man kann den Sinn oder Unsinn solcher Alltagsfutterlieferungen nun bewerten wie man will, aber Eines ist festzustellen: Der Deutsche mag es nicht nur (verständlicherweise) gern frisch, es wird ihm auch stets von Verbraucherschützern suggeriert, dass alles was "schon ein bissl über die Zeit ist", kritisch zu beäugen, als Zumutung abzulehnen, potenziell ungesund, wenn nicht gar gefährlich ist.<br />
Andererseits ist aber auch der Einsatz von Konservierungsmitteln, die die Frische ja nun um einiges verlängern könnten, auch verpönt. Kaum ein Produkt kommt noch ohne den Zusatz "ohne Konservierungsmittel" in die Werbung.<br />
<br />
Dabei weiß ich gar nicht, worin das Ablehnungspotenzial solcher Zusätze genau besteht. Ist es die Hinzufügung eines "Mittels", eines "Zusatzes" an sich, weil sowas nicht in eine "reines" Produkt gehört? Ist es die Angst davor, dass die Bewertungssinne des Menschen getäuscht werden könnten, weil etwas, obwohl schon "hinüber", doch noch optisch, haptisch und olfaktorisch ansprechend erscheint? Oder ist es die Angst davor, dass atomkriegssichere Lebensmittel irgendwann so beständig werden könnten, dass man sie (analog der Plastiktüte) nicht mal mehr kompostieren kann, weil sie einfach nicht verrotten? Ich weiß es nicht.</div><div><br />
</div><div>Ich weiß aber eins - um all solchen Kappes kümmern sich die selbstbestallten Menschenberater unserer sabbelnden Klasse. Sowohl in den Medien, als auch in der Politik. Hier natürlich allen voran die wohl überflüssigste Ministerin des Kabinetts - die ausgebildete Rundfunkmechanikerin Ilse Aigner. Ob nun in die Richtung "Werft nichts weg!", oder in die andere "Esst nur Frisches". Über diese Schizophrenie ernsthaft nachzudenken heißt, sich mit Hirnfürzen von Bekloppten zu beschäftigen. Es lohnt nicht.<br />
<br />
Lohnend erscheint es aber unserer berichtenden Klasse, deren Produkte wie anfangs beschrieben ja nun weiß Gott sowohl in frischem wie auch gut abgehangenen Zustand öfter zum Wegwerfen, denn zum Aufheben taugen. Die Papier- und Verbalmüll produzierende Mediencommunity lebt in schönster Symbiose mit der ebenso intellektuell die Umwelt verschmutzenden <i>Ilse Aufgeregt</i>, indem sie den Hirnfürzen der überflüssigen Ministerin stets noch die eigenen unreflektierten Blähungen hinzufügt.<br />
<br />
<a href="http://www.tagesschau.de/kommentar/lebensmittel156.html">Hier mal ein Beispiel</a> wie das bei der GEZ-Mafia so umgesetzt wird (gefunden bei <a href="http://boess.welt.de/2012/03/17/%E2%80%9Ees-wird-gegessen-was-auf-den-tisch-kommt/">Gideon Böss</a>). Es spricht eine Dame, der man schon ansieht, dass bei ihr wohl so schnell nix Essbares umkommt:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Ja, wir leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Und vielleicht hilft es ja, das bekannte Phänomen mit ein paar Zahlen zu veranschaulichen: Dass wir im Jahr knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel wegschmeißen. Die würden auf LKW verladen eine Lasterschlange von 4000 Kilometern Länge ergeben.<br />
Wie viel Hunger könnte damit gestillt, wie viel CO2 bei Produktion und Transport vermieden werden.<br />
Es ist gut, dass die zuständige Ministerin Ilse Aigner darauf hinweist. Dass sie eine Bewusstseinsveränderung fordert - in jedem Privathaushalt, in jeder Restaurantküche oder Lebensmittelabteilung."</i></blockquote>Ja, Überfluss ist schlecht. Auswahl haben ist schlecht. Zuviel Zeugs immer einfach so kaufen, etwas was nicht mehr gefällt einfach wegwerfen zu können - ganz ganz übel! Sie schließt dann auch mit der Schlussfolgerung:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Wenn pro Kopf jährlich Lebensmittel im Wert von 235 Euro in die Tonne fliegen oder durch den Abfluss gespült werden - bei einer vierköpfigen Familien ist das fast ein Tausender im Jahr -, <b>dann sind die Lebensmittel einfach zu billig</b>. Ihr Wert wird gering geschätzt."</i></blockquote>Tja, ich könnte hier mit meinen Kindheitserinnerungen aufwarten. Da gab es sowas nicht. Wenn der Dorfkonsum mal Bananen hatte, und da genau eine pro Familienmitglied gekauft werden durfte - da kam keine in die Tonne! Selbst wenn die Südfrucht beim Einkauf schon fleckig war - da wurde nix weggeworfen! Da wurde noch wertgeschätzt! Hätte sie sowas gern wieder, die Dame vom Mitteldeutschen Rundfunk?<br />
<br />
Ich könnte Frau Tesch auch versuchen zu verklickern, dass weggeworfene Lebensmittel keinen bezifferbaren Wert in irgendeiner Höhe mehr haben, genauso wie die Tageszeitung von vorgestern keinen besonderen Wert mehr hat. Allein, eine Schmalspurdenkerin wird es wohl nicht begreifen. Oder würde sie mir doch eine Packung Schnittkäse, deren MHD gestern abgelaufen ist heute für den Neupreis abkaufen?<br />
<br />
Dass das allgemein propagierte Konzept "ausgewogen, vielseitig und frisch" entweder erhöhten Transportaufwand, oder aber eine erhöhte Verlustrate bei der Vorratshaltung von Produzenten, Handel oder Verbrauchern nach sich zieht - zuviel für SchwafelköpfInnen der Sorte Aigner, Tesch und sonstiger Claqueure der angeschlossenen Funk- und Printhäuser?<br />
<br />
Empörtes Geschrei wegen der in die Tonne entsorgten Wurstenden? Und das in einem Land in dem noch vor Kurzem eine staatliche Wegwerfprämie für das Verschrotten von voll funktionstüchtigen Autos gezahlt wurde?<br />
<br />
Sorry, die Propagandisten einer solch dämlichen Kampagne gehören eindeutig der alten Wurst hinterhergepfeffert. Oder besser nach Nordkorea verschifft - ersatzlos.<br />
<br />
Bleibt noch die Frage, wer derart unnütze Kräfte überhaupt eingestellt hat und wer sie bis heute bezahlt. Auch eine dämliche Frage, ich weiß.<br />
<br />
<br />
Auch Udo Pollmer amüsiert diese Kampagne: <a href="http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1712251/">Hier</a> (Danke für den Tipp an Denker)</div>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-27453977444163796162012-03-09T21:56:00.001+01:002012-03-09T23:37:05.415+01:00Kein Bett für Nazis<a href="http://www.focus.de/politik/deutschland/urteil-des-bgh-zu-rechtsextremismus-bgh-hotels-duerfen-rechtsextreme-gaeste-ablehnen_aid_722219.html">Hoteliers dürfen rechtsextreme Gäste also ablehnen</a>. Gut so! Es sollte immer noch im eigenen Ermessen eines Dienstanbieters liegen, wen er unter seinem Dach dulden möchte. Schön, dass wir dies jetzt auch bundesgerichtshöflich geklärt haben.<br />
<br />
Der ehemalige NPD-Vorsitzende Udo Voigt dürfte es jetzt also schwerer haben, in Deutschland eine Übernachtungsmöglichkeit oder Urlaubsunterkunft zu bekommen. Pech für ihn.<br />
<br />
Nun könnte man ja einwenden, dass eine solche Diskriminierung doch ein bissl arg heftig wäre. Klar, sicher. Aber warum sollte ein Hotelier denn dazu gezwungen sein können, ihm unliebsame Gäste aufzunehmen? Vereinzelt soll hier und da ja noch der Grundsatz der Vertragsfreiheit gelten, und die Begründung des Hotelbetreibers für das zuerst erlassene Hausverbot ist ja auch durchaus nachvollziehbar:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Voigts politische Gesinnung sei unvereinbar mit dem Ziel, jedem Gast ein „exzellentes Wohlfühlerlebnis“ zu bieten, argumentierte er...."</i></blockquote>Natürlich, wenn ich gerade eine Delegation kongolesischer Austauschstudenten im Hause habe, werde ich nicht noch einen Ku-Klux-Klan Kongress ausrichten wollen (und umgekehrt!). Wenn "Die Linke" im Hotel tagt, könnte ein parallel dazu gastierender Betriebsausflug von israelischen Grenzschutz-Veteranen ebenso für Irritationen am Frühstücksbuffet sorgen. Da muss man also schon sorgsam sein.<br />
<br />
Okay, aber was mich hier irritiert ist die offensichtliche frühere Unkenntnis des Hotelbetreibers, die Person Voigts betreffend. Ich gebe zu, dass mich dieser Mann auf der Straße wahrscheinlich umrennen könnte, und ich würde ihn nicht erkennen. Auch wenn ich seinen Namen unvermittelt auf einer Gästeliste sehen würde, hätte ich keinen Verdacht. Udo Voigt ist ja nicht gerade ein besonders außergewöhnlicher Name, also würde ich ganz unvoreingenommen nicht davon ausgehen, dass es sich um einen ehemaligen NPD-Chef handelt.<br />
<br />
Tja, welchen Gästen würde es nun also das "exzellente Wohlfühlerlebnis" vermiesen, wenn dieses Dutzendgesicht am gleichen Hotelpool liegt? Sportpalastreden wird er da wohl kaum schwingen, und stiefelknallende Kostümnazis wird er bestimmt auch nicht im Gefolge mitschleppen. Also mal ehrlich, der Typ könnte als Gewerkschaftsführer, LPG-Vorsitzender oder Abteilungsleiter eines fleischverarbeitenden Unternehmens durchgehen. Wem würde der auffallen, wenn er einen nicht gerade mit Heil Hitler begrüßte?<br />
<br />
<a href="http://www.focus.de/politik/deutschland/npd-chef-voigt-muss-hausverbot-in-hotel-hinnehmen_aid_619528.html">Zwei mal vorher war Voigt ja schon in Bad Saarow zu Gast</a>, hat er sich da irgendwie danebenbenommen? Wollte er partout immer das Zimmer Nr. <a href="http://www.berliner-kurier.de/polizei-prozesse/geheime-symbole-entschluesselt-so-erkennt-man-einen-modernen-nazi---------------------------------------------------,7169126,8605998.html">88</a> buchen? Ist relativ unwahrscheinlich, denn auch die dritte Reservierung ging ja zuerst anstandslos durch. Er stand also nicht auf einer hausinternen Liste unerwünschter Personen.<br />
Hat der Hotelchef ihn also im TV gesehen? Ein Rezeptionist vielleicht, der sich an ihn oder den Namen auf der Buchungsliste erinnerte? Wir wissen es nicht.<br />
<br />
Möglich wäre natürlich auch ein diskreter Hinweis aus Voigt-beobachtenden Kreisen. Aber nehmen wir einfach mal an, dass man in Bad Saarow von selbst darauf aufmerksam wurde, dass der gebuchte Gast zu den unbeliebtesten Personen der deutschen Politikszene gehört, und man so einen einfach nicht beherbergen möchte. Okay ... eine nachvollziehbare Entscheidung.<br />
<br />
Zahnschmerzen bekomme ich aber bei dieser Aussage des Brandenburgischen Tourismusverbandes:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Grundsätzlich sei die Haltung bestätigt worden, dass der Unternehmer selbst entscheiden könne, wen er beherberge, sagte Hauptgeschäftsführer Olaf Lücke. „Das zeigt, dass rechtsradikales Gedankengut und Ausländerfeindlichkeit mit unserem Verständnis von Gastfreundschaft nichts zu tun haben.“ Andererseits sei es für die Unternehmer im Zeitalter moderner Kommunikationsmittel immer schwerer, jede Buchung zu prüfen. „Das ist die andere Seite des Urteilsspruchs.“ Lücke sagte, der Hotel- und Gaststättenverband wolle die Hoteliers in der Initiative „Tolerantes Brandenburg“ darüber aufklären, wie sie sich künftig auf solche Situationen vorbereiten können...."</i></blockquote>"Alle Buchungen prüfen schwer möglich" ... "auf künftige Situationen vorbereiten" - läuft das schlussendlich auf das Führen von Schwarzen Listen hinaus?<br />
<br />
Aktion "Kein Bett für Nazis"? Muss ja, denn wie anders will man solche "Buchungsfehler" in Zukunft auch sonst vermeiden wollen?<br />
Und wer soll auf diese Listen kommen? Nur NPD-Vorständler und Abgeordnete? DVU auch? Republikaner gar? Nur amtlich registrierte Parteimitglieder oder auch "freie Kameraden", Mitläufer, bekannte Personen der Szene bis hin zum renitenten Thor-Steinar-Pulloverinhaber?<br />
<br />
Und wer würde dann solche Listen pflegen? Die Tourismusverbändler hätten wohl keine Ressourcen für solch politische Szenebeobachtungen, also könnte man das eventuell fremdvergeben? Eine Kooperation mit dem informellen "Netz gegen Nazis" liegt da doch nahe. Genügend "Kampf gegen rechts"-Organisationen gibt es ja, und die hätten bestimmt eine große Freude daran solche Feindlisten zu pflegen.<br />
<br />
Für mich würde da der Deckel von Pandoras Büchse schon arg gelupft, denn eines ist in den vergangenen Jahren klar geworden - die wackeren "Zivilcouragierten", die "Anständigen", vermuten den Rechtsradikalismus ja zunehmend in der Mitte der Gesellschaft, und wenn man diesen die Definitionshoheit überließe, dann finden sich auch bald vermeintliche "Islamkritiker" und "Klimaskeptiker" als Kollateralschäden in der kostenlosen Leistungserbringung der möglichen Hoteliershelfer.<br />
<br />
Was mit Sicherheit noch dazu käme, wäre eine Überwachung ob die zur Verwendung gegebene Liste auch entsprechende Beachtung finden würde. Zuviele KgR-Organisationen ohne wirklich viel zu tun, hätten schließlich die Kapazitäten dazu. Ob durch hauptamtliche oder informelle Mitarbeiter - die Beobachtung des Gastgewerbes dürfte, wenn auch nicht flächendeckend, so doch stichprobenartig sehr effektiv sein, wenn diese Waffe erst einmal scharf geschaltet sein sollte.<br />
<br />
Damit wäre das Diskriminierungsrecht privater Diensteanbieter zwar immer noch ein Recht und keine Pflicht, aber wir wissen mittlerweile auch, dass die Parteigänger <a href="http://www.calimerosrumpelkammer.blogspot.com/2012/01/wer-kauft-wollenes-aus-der-wolfsschanze.html">der gutmeinenden Denunziatoren</a> hierzulande keine Scheu davor haben, ihr selbsterklärtes Recht auf die Unterscheidung von gut und böse auch handfest durchzusetzen. Rufmord an "Naziwirten", sowie Sachbeschädigungen am Eigentum derer, die sich nicht an der konsequenten Durchsetzung der schwarzen Liste beteiligen wollten, wäre absehbar.<br />
<br />
Nach einigermaßen dadaistischen Aktionen wie <a href="http://www.bdkj-dv-koeln.de/magazin/feuilleton/flagge-zeigen-zunge-zeigen/">Zunge zeigen gegen rechts</a> oder <a href="http://www.netzwerk-courage.de/web/169-492.html">Kein Sex mit Nazis</a>, finden mittlerweile auch recht hilflose Ausschlussaktionen wie <a href="http://kein-bier-fuer-nazis.tk/">Kein Bier für Nazis</a> oder <a href="http://www.welt.de/regionales/hamburg/article13899725/Kiel-will-erste-neonazifreie-Stadt-werden.html">Kein Ort für Nazis</a> begeisterten Widerhall. Nur sind diese halt naturgemäß schlecht überwach- und durchsetzbar. Mit der präventiven Buchungsüberprüfung im Übernachtungsgewerbe würde hier aber eine Schranke fallen, die in der ohnehin schon medial aufgehetzten Atmosphäre besser unten bleiben sollte.<br />
<br />
Gänzlich frei von irgendwelchen Sympathien für alte und neue Nationalsozialisten entsteht vor meinem inneren Auge zunehmend das Bild von einem johlenden Mob, der, wenn er nur endlich freigelassen würde, nach der Vertreibung vermeintlicher Volksfeinde aus der Stadt, nicht mehr an deren schilderbewehrten Toren Halt machen würde, sondern die Vogelfreien auch noch in den nächsten Wald begleiten ... und allein heimkehren würde.Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-56910834871265259172012-03-04T20:39:00.003+01:002012-03-04T21:07:21.077+01:00E-Opel darf nicht sterben!Ob unsere bundesrepublikanischen Polit-Planwirtschaftler überhaupt noch durchblicken in ihrem selbstgebastelten <a href="http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13857511/Die-Energiewende-im-Heizungskeller-faellt-aus.html">Förderlabyrinth</a>?<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Der Markteinbruch für erneuerbare Wärme-Anlagen wurde dann durch die globale Finanzkrise und die kollabierenden Energiepreise 2009 ausgelöst. Hinzu kam, dass freie Investitionsmittel der Verbraucher durch die „Abwrackprämie“ der Bundesregierung in den Automobilbereich geleitet wurden. <b>Seither ist es der Bundesregierung nicht gelungen, auf dem für die Energiewende wichtigen Markt nachhaltiger Wärmeerzeugung für Dynamik zu sorgen."</b></i></blockquote>Also zusammengefasst: Globale Finanzkrise, ausgelöst durch staatlich gewollte, nun aber ausgefallene Subprime-Kredite an US-Häuslebauer, bringt Banken und Großkonzerne ins Wanken. Zu deren Rettung fällt Politik z.B. eine Abwrackprämie ein, die private Investitionsmittel weglenkt vom "für die Energiewende wichtigen Markt nachhaltiger Wärmeerzeugung".<br />
<br />
Puh! Weil entgegen politischer Wünsche Steine doch nicht schwimmen können, mussten mit diesen Steinen verbundene Stahlkonstruktionen mittels Luftballons oben gehalten werden, welche man dafür wiederum den nachhaltigen Wärmedynamikern wegnehmen muss. Dabei sollen die doch einen politischen Auftrag erfüllen! Energiewenden nämlich!<br />
<br />
Aber es kommt noch dicker: Auch<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>„Die Überförderung der Fotovoltaik lenkt Investitionsmittel weg vom Wärmemarkt, hin zum Strombereich.“</i></blockquote>Ja haste Töne?! Die "Überförderung der Fotovoltaik"? Die kann doch nie und nimmer überfördert worden sein, oder wie soll ich mir <a href="http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/solon-insolvenz-der-sturz-des-ikarus/6252370.html">das hier</a> erklären?<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"So oder so, Solons Absturz war nur der Anfang: Kurz vor Weihnachten folgte Solar Millennium aus Erlangen in die Insolvenz, eine Firma, die im großen Stil Wüstensonne mit Parabolspiegelrinnen auffangen wollte, sich aber im Zwist ihrer Manager aufrieb. Es folgte Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen, der einst weltgrößte Solarzellenhersteller. Der konnte die Zahlungsunfähigkeit nur abwenden, indem die Chefs das Unternehmen an seine Gläubiger verkauften. Auch in Frankfurt (Oder), einem Zentrum der Branche, ist die Stimmung schlecht: Entlassungen im Werk von Conergy, Kurzarbeit bei First Solar. Vor drei Wochen rührten sich auch die Riesenkonzerne: Bosch verschob den Bau einer Solarmodulfabrik in Malaysia auf unbestimmte Zeit, Siemens verkündete einen Millionenverlust in seiner Solarsparte."</i></blockquote>Holla die Waldfee! Und jetzt kommt auch noch <a href="http://www.wiwo.de/politik/deutschland/plan-wird-heute-vorgestellt-regierung-will-die-solarfoerderung-kuerzen/6243086.html">eine Subventionskürzung</a>! Na da werden ja wieder bittere Tränchen rollen. Dabei<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"...werden bereits angefallene Kosten von Experten auf rund 100 Milliarden Euro beziffert. Solarstrom hat am Ökostrommix nur einen Anteil von rund 20 Prozent, frisst aber mehr als die Hälfte der Ökoenergieförderkosten."</i></blockquote>Also bisher haben wir in die Pleite gewirtschaftete US-Bauherren, heulende Heizungsbauer mit nicht nachhaltig genug gefördertem Geschäftsmodell, die Subventionskonkurrenz der Autoschmiede und bankrottierende deutsche Fotovoltaiker. Nebenbei noch ausgenommene deutsche Stromkunden - aber die zählen ja nicht - bluten sie doch für eine grüne Sache.<br />
<br />
So ist das wohl, wenn man Wirtschaft lenken will. Nie macht man alles richtig, und irgendwer ist immer der Dumme.<br />
Richtig dämlich wird es aber, wenn man nicht nur lenken, sondern etwas auf ein neues Zukunftsziel hin ausrichtet, auf welches der Markt der Milliarden Teilnehmer von selbst partout nicht kommen will. Das könnte man dann z.B. Energiewende nennen, oder "zukünftige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern".<br />
<br />
Dazu "fördere" man Unsinn, wie teure Zufallsenergie, bis er der Wirtswirtschaft und deren Kunden zu den Ohren rauskommt. Anschließend erst mache man sich Gedanken, wie man den Kram wieder passend in die Landschaft bekommt, und brüte so lustige Sachen aus, wie die, einfach mal ungefragt ein skandinavisches Land überfluten zu wollen. Sollte das in absehbarer Zeit nicht durchsetzbar oder technisch möglich sein, fange man an, das fehlende Groß-Wasserspeichervolumen durch Millionen private Elektroautos zu ersetzen.<br />
<br />
Hier beißt sich aber was, denn wir haben keine Millionen private Elektroautos. Nicht mal tausende. Naja, obwohl ... vielleicht sind es ja <a href="http://calimerosrumpelkammer.blogspot.com/2012/02/dem-auto-ein-kraftwerk.html">mittlerweile mehr als 101 geworden</a>.<br />
Trotzdem, hier kommt das Subventionsmodell an seine Grenzen, denn anders als bei der privaten PV-Panele bekäme ein E-Auto Käufer ja kein Ertragsversprechen über die nächsten zwanzig Jahre. Nö, der soll die Schüssel für sein Privatvergnügen kaufen und sich zusätzlich an der batteriemordenden EE-Speicherung beteiligen.<br />
<br />
Da hat er aber keine Lust zu, denn das "Vergnügen" scheint es <a href="http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/0,2828,818785,00.html">niemandem wert zu sein</a>, und somit fällt auch die Zwangsspeichermöglichkeit flach.<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Das Elektroauto ist die Hoffnung einer ganzen Branche, doch die Käufer wollen sie selbst in der Not nicht haben. Das zeigt jetzt eine weltweite Umfrage: Statt sich ein Elektroauto anzuschaffen, erwägen viele Fahrer bei weiter steigenden Spritpreisen ganz auf das eigene Fahrzeug zu verzichten.</i></blockquote>Hoppala! Wer hätte das gedacht?<br />
<br />
Die autobewerbende Branche anscheinend nicht. Bis vorgestern war aus technischen Gründen mein Internetzugang gestört, und so kam ich mal wieder dazu, den Fernseher abzustauben. Ich weiß nicht, wie oft mir in der Flimmerkiste die elektrische Zukunft des Automobils nähergebracht werden sollte, aber es war schon auffällig, wie stark hier doch Werbeaufwand und Ergebnis zu differieren scheinen.<br />
Denn nun kommt auch noch <a href="http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/geringe-nachfrage-gm-setzt-produktion-von-volt-und-ampera-aus/6282782.html">diese Nachricht</a> rein:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Vollbremsung bei General Motors: Der Opel-Mutterkonzern bleibt auf den teuren Elektroautos Volt und Ampera sitzen - und stoppt für fünf Wochen die Produktion. Der überproduzierte Bestand reicht noch Monate."</i></blockquote>Jo, weil dort der Bestand noch für Monate reicht, stoppt man für 5 Wochen die Produktion der teuren Stromis. Nach dieser kurzen Pause wird bestimmt jede Menge Bedarf dafür bestehen. Ganz sicher!<br />
<br />
Könnte es eventuell sein, dass man bei GM schon neuere Pläne der Bundesregierung vorzuliegen hat, nach denen hierzulande eine Mischförderung aus Abwrackprämie für Verbrennungsmotor-Fahrzeuge plus einer quersubventionierten Garantievergütung<b> für den Strombezug</b> von E-Autos angedacht sein soll? Vielleicht irgendwelche Gelder, die man bei der Solarförderung jetzt einzusparen gedenkt?<br />
<br />
Denkbar wäre hier ja alles. Energiewende muss ja sein, Träume dürfen sich nicht als solche entpuppen und Blasen nicht platzen. Auch wenn CO2 nun nicht mehr sakrosankt ist, und Peak Oil <a href="http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/todesanzeige_fuer_peak_oil/#When:09:14:00Z">auch noch abgesagt wird</a> ...<br />
<br />
E-Opel darf nicht sterben!Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-65489250351091429182012-02-27T21:16:00.001+01:002012-02-27T21:30:45.241+01:00496 Entscheider<a href="http://www.welt.de/politik/deutschland/article13891686/Merkel-ohne-Kanzlermehrheit-fuer-Griechenland-Paket.html">496 Abgeordnete des Deutschen Bundestags</a> haben heute also mit Ja gestimmt. Zum zweiten Hilfspaket, nachdem das erste schon wirkungslos verdampft ist.<br />
<br />
Okay.<br />
<br />
496 Volksvertreter haben im Namen der von ihnen vertretenen 82 Millionen Bundesbürger eine Finanzspritze von 130 Milliarden Euro abgesegnet.<br />
<br />
Dies nachdem schon bekannt war, dass das zweite <a href="http://www.welt.de/politik/deutschland/article13884770/Schaeuble-haelt-weitere-Hilfspakete-fuer-moeglich.html">wahrscheinlich nicht das letzte "Hilfspaket"</a> bleiben wird.<br />
<br />
Hm.<br />
<br />
496 Abgeordnete geben also noch gar nicht eingenommenes <a href="http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_105826/DE/BMF__Startseite/Multimedia/Infografiken-Bundeshaushalt/InfografikenBildergalerie.html?__nnn=true">Geld in Höhe eines knappen halben Bundeshaushalts</a> frei, und werfen es in ein erkennbares <a href="http://www.welt.de/politik/ausland/article13872449/Das-verschuldete-Griechenland-ein-Fass-ohne-Boden.html">Fass ohne Boden</a>.<br />
<br />
Obwohl <a href="http://www.zeit.de/news/2012-02/26/eu-innenminister-fuer-griechenlands-austritt-aus-eurozone-26203003">ca zwei Drittel der Bürger dagegen sind</a>.<br />
<br />
Tja, ob sich jeder der 496 Mandatsträger darüber im Klaren ist, dass seine hier gegen den abgefragten Volkswillen stehende Stimme Zweihundertzweiundsechzig Millionen, Sechsundneunzigtausendsiebenhundertvierundsiebzig Euro Zwanzig (262.096.774,20 €) in den Reißwolf schickt?<br />
<br />
Ob die das auch so locker handhaben würden, wenn sie hier nicht über das Geld anderer Leute, sondern über eigenes entscheiden würden? 262 Mio? Pro Nase? Respekt!<br />
<br />
Wie schön wäre es doch, wenn man sie dafür mal irgendwann zur Rechenschaft ziehen könnte. Wenn die Kohle später wie erwartet weg sein wird, könnte dann jeder seinen persönlichen Anteil daran abstottern.<br />
<br />
<br />
Frank Schäffler dazu heute: Ein einsamer Rufer in der Wüste. Und das Parlament ... schwatzt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/9casrZa1pkY?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-78036098237519704642012-02-19T12:31:00.004+01:002012-02-19T21:11:12.529+01:00Ringelreih'n der Gladiatoren<span style="color: red;"><b>Aktualisierung unten!</b></span><br />
<br />
Wir wollen unser'n alten Kaiser Wilhelm wiederhaben! Und wir kriegen - wahrscheinlich - 'ne Wurst.<i> (zum Glück doch nicht!)</i><br />
<br />
Hach ist das spannend! Schon als Christian Wulff sein Schloss noch verzweifelt verteidigte, wurden schon Namen für seine Nachfolge gehandelt. Zeitgeistgemäß sollte der neue Schlossherr, die neue Schlossherrin irgendwie angegrünt und sozial erscheinen.<br />
<br />
Die bürgerliche Regierungsmehrheit nimmt für sich ja das Erstvorschlagsrecht in Anspruch, ist sich aber bewusst, dass sie gegen den Linksblock keinen dezidiert Konservativen durchbekommt.<br />
Nebenbei ... ich glaube, sie selbst will das auch gar nicht. Man gibt sich ja modern. Der dahingegangene Patchwork-Präsi Christian "Islamintegrator" Wulff kann ja als erster Entwurf eines modernen Konsens-Präsidentens gewertet werden.<br />
<br />
Andererseits ist es dem Volk anscheinend völlig Latte, ob der Aspirant schon mal eine UN-Umweltorganisation oder die evangelische Kirche Deutschlands geleitet hat. Dort, in den Schrebergärten, Baubuden und Cappuccino-Ausschankstellen der Republik bevorzugte man meiner Ansicht nach durchgängig den "zweiten Sieger" der letzten drei Wahlgänge - Joachim Gauck.<br />
<br />
Und dieser ist ja bisher weder durch grüne Umbaufreude noch als Wegweiser zum Sozialismus aufgefallen.<br />
<br />
Sei's drum. Die ersten gehandelten Kandidaten der Zeit <a href="http://zettelsraum.blogspot.com/2012/01/marginalie-jetzt-goring-eckardt-oder.html">vor dem Rücktritt</a> waren :<br />
<br />
<b>Katrin Göring-Eckardt</b> (Grüne, EKD-Hauptfrau)<br />
<b>Klaus Töpfer</b> (CDU-Ticket, UN-Irgendwas für Grünes)<br />
<b>Norbert Lammert</b> (CDU-Ticket, als Bundestagspräsident eh zweiter Mann im Staate)<br />
<b>Joachim Gauck</b> (parteiloser Bürgerrechtler, Stasi-Aufklärer, ehemaliger Kandidat von SPD und Grünen)<br />
<br />
Dann bekam, dem Ereignis geschuldet, das Kandidatenkarussell Schwung. Ich weiß nicht, ob da die Möchtegerns reihenweise die Finger hoben, oder ob Hinterbänkler und Redaktionen nur ihre Vorstellungen äußerten, um auch mal was sagen zu können. Ich vermute Letzteres.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Der Tag des Rücktritts - Freitag, der 17.Februar 2012:</i> </blockquote><br />
Aus diversen redaktionellen und politischen Meinungsäußerungen, sowie Leserabstimmungen destillierten sich folgende Kandidaten:<br />
<br />
<br />
<b>Katrin Göring-Eckardt</b> (Grünen-Ticket, Gutmenschenticket, EKD-Hauptfrau)<br />
<b>Klaus Töpfer</b> (CDU-Ticket, UN-Irgendwas für Grünes)<br />
<b>Norbert Lammert</b> (CDU-Ticket, als Bundestagspräsident eh zweiter Mann im Staate)<br />
<b>Joachim Gauck</b> (parteiloser Bürgerrechtler, Stasi-Aufklärer, ehemaliger Kandidat von SPD und Grünen)<br />
<b>Thomas de Maizère</b> (CDU-Ticket, Politadel, derzeit Verteidigungsminister)<br />
<b>Wolfgang Schäuble</b> (CDU-Ticket, ehem. Kronprinz, ewiger BuPrä-Kandidat, derzeit Finanzminister und <a href="http://calimerosrumpelkammer.blogspot.com/2012/02/wohin-mit-schauble.html">zukünftiger ESM-Gouverneur</a>)<br />
<b>Margot Käßmann</b> (SPD-Ticket, Gutmenschenticket, gefallene Bischöfin der Herzen, Schutzheilige der automobilen Weinliebhaber)<br />
<b>Ursula von der Leyen</b> (CDU-Ticket, Mutti-Ticket, Powerfrau-Ticket)<br />
<b>Frank Walter Steinmeier</b> (SPD-Ticket, Schröder-Imitator, BT-Wahlverlierer, diplomatischste Schneeeule der Sozialdemokratie)<br />
<b>Theo Waigel</b> (CSU-Ticket, hohe Augenbrauenbekanntheit, ER brachte uns den Euro!)<br />
<br />
<br />
Wenn man sich die Liste mal anguckt, fallen einige Kandidaten wohl von Vornherein aus der Wertung. Die Vita eines zukünftigen Staatsoberhauptes sollte besser keine Anknüpfpunkte für Kritiker und Verächtlichmacher bieten. Noch einen Präsidenten mit Spottnamenpotenzial oder erklärten Gegnern sollte uns die Politik besser nicht bieten. Sonst könnten sie den Job demnächst nämlich wirklich bei Ebay verticken - dann ist jeder Respekt verlorengegangen.<br />
<br />
Es fallen (für mich) also aus: Waigel, der Euro-Unglücksbringer und seitdem in der Versenkung Verschwundene. Uschi vdL, die vielleicht bei CDU-Frauen gut ankommt, aber seit ihrer Internetsperren-Paranoia nicht nur bei der linksgestrickten jüngeren Generation als böse Hexe verrufen ist.<br />
Käßmann? Nicht wirklich. Nicht mehr nach ihrer berühmten Autofahrt.<br />
Steini, die Schneeeule ist wohl nicht ernst gemeint, oder? Was sollte ihn ausgerechnet dazu qualifizieren Bundespräsident zu werden? Die Deutschen haben ihm doch bisher doch schon jeden Wahlerfolg versagt.<br />
Schäuble, der ehemalige Kofferträger Kohls? Sorry, wollen wir echt einen Bundespräsidenten, von dem in letzter Zeit <a href="http://www.bild.de/politik/ausland/griechenland-krise/schmeisst-die-griechen-endlich-aus-dem-euro-22678402.bild.html">Bilder in SS-Uniform aufgetaucht sind</a>?<br />
<br />
Hm, für mich lichten sich die Reihen also schon deutlich. Für die veröffentlichte Meinung noch nicht.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Tag 1 nach dem Rücktritt - Samstag, der 18.Februar:</i></blockquote><br />
Neu herein kommt <b>Andreas Voßkuhle</b>. Man hat sich daran erinnert, dass man mit Roman Herzog ja schon einmal Glück mit einem Verfassungsrichter im Schloss Bellevue gehabt hatte. Nach kurzer Bedenkzeit lehnt dieser jedoch dankend ab. Man hätte ihn dem gemeinen Volk sowieso erstmal vorstellen müssen, und ich glaube nicht, dass die Deutschen, die ja meiner Ansicht nach einen <a href="http://www.calimerosrumpelkammer.blogspot.com/2012/02/wer-braucht-einen-bundesprasidenten.html">Ersatzmonarchen</a> haben wollen, mit einem Unbekannten zufrieden wären. Also <span style="color: red;">Voßkuhle</span> raus.<br />
<br />
Dafür kommt nun Bischof <b>Wolfgang Huber</b> als Neuer in die Lostrommel. Nach Göring-Eckardt und Käßmann der dritte Kandidat mit religionsbürokratischem Hintergrund. Ebenso neu sind <b>Hans-Gert Pöttering, Jutta Limbach, Richard Schröder</b> und der Elder Statesman <b>Klaus von Dohnanyi</b>. Überhaupt überschlägt sich <a href="http://www.rp-online.de/politik/deutschland/bundespraesident/vosskuhle-lehnt-ab-lammert-offenbar-auch-1.2719119">Spekulationskarussell</a> geradezu.<br />
<br />
Offiziell aus der Wertung fallen jetzt nacheinander <span style="color: red;">Norbert Lammert</span> und <span style="color: red;">Thomas de Maizère</span> wegen eigener Absage. Inoffiziell aus dem Rennen sind <span style="color: red;">Joachim Gauck</span> (Mensch Mutti!!! Kannst du nicht mal über deinen Schatten springen?), <span style="color: red;">Katrin Göring-Eckhardt</span> und <span style="color: red;">Klaus Töpfer</span>. <span style="color: red;">Dohnanyi</span> hingegen wäre wohl doch etwas zu alt für den Job.<br />
<span style="color: red;">Uschi vdL</span> und <span style="color: red;">Schäuble</span> kommen als amtierende Minister <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/wulff-nachfolge-lammert-soll-merkel-abgesagt-haben-1.1287471">wohl auch nicht infrage</a>.<br />
<br />
Ein Spitzenvorschlag kommt dagegen aus einer an der offiziellen Kandidatensuche unbeteiligten Ecke der liberalen Blogosphäre. Der Name <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Asfa-Wossen_Asserate">Asfa-Wossen Asserate</a> wird dankenswerterweise von Ulrich Elkmann in Zettels kleinem Zimmer ins Spiel gebracht, und auch vom Hausherren <a href="http://zettelsraum.blogspot.com/2012/02/marginalie-zwei-originelle-vorschlage.html">gewürdigt.</a><br />
<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Tag 2 nach dem Rücktritt - Sonntag, 19.Februar:</i></blockquote><br />
Bisher sind mir zumindest noch keine neuen Absagen bekannt geworden, dazugekommen ist allerdings der Name <b>Petra Roth</b>. Was auch immer die Frankfurter Oberbürgermeisterin dazu qualifizieren mag.<br />
<br />
Stand zur Mittagszeit nach meinem Kenntnisstand also wie folgt:<br />
<br />
<b>Margot Käßmann</b><br />
<b>Frank-Walter Steinmeier</b><br />
<b>Theo Waigel</b><br />
<b>Wolfgang Huber</b><br />
<b>Hans-Gert Pöttering</b><br />
<b>Jutta Limbach</b><br />
<b>Richard Schröder</b><br />
<b>Petra Roth</b><br />
<br />
Okay ... ich denke, diese Liste spricht für sich. Unser Kandidatenkarussell ist eine Wertigkeitszentrifuge. Die gewichtigsten Brocken fliegen nach und nach raus, manch Leichtgewicht bleibt dagegen unbeachtet kleben, weil sich schon niemand mehr daran erinnert.<br />
<br />
Meiner Meinung nach wird es wohl keiner der Übriggebliebenen werden. Wenn doch, dann ist es letztlich auch egal und zeigt nur noch einmal deutlich, dass sich in der bunten Konsensrepublik keine wirklichen Schwergewichte halten können.<br />
Ich würde ja gern mit dem Satz "Es bleibt spannend!" schließen, aber derzeit ist wohl die Luft raus. Hoffentlich kommt da noch was Besseres.<br />
<br />
<i>(Irrtümer und Änderungen vorbehalten, notwendige Richtigstellungen werden gern entgegengenommen.)</i><br />
<i><br />
</i><br />
<i><b>Nachtrag 20:45 Uhr:</b></i><br />
<i><b><br />
</b></i><br />
<i><b>Quieeetsch! Das Kandidatenkarussell hat nun doch abrupt gestoppt. Nach übereinstimmenden Eilmeldungen der berichtenden Medien haben sich Koalition und Opposition auf den vormaligen Kandidaten von SPD und Grünen geeinigt. Der bisher in allen ernstgemeinten Umfragen in Front liegende "Kandidat des Volkes" hat nun auch die Zustimmung aller größeren parteipolitischen Gruppen Deutschlands, und wird damit wohl der nächste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Herzlichen Glückwunsch</b></i><br />
<blockquote class="tr_bq"><i><b>Joachim Gauck</b></i></blockquote><i><b>Vorausgegangen ist die einstimmige Entscheidung des Präsidiums der FDP für den besten Mann, mit dem durchaus vorhandenen Risiko damit die Koalition aufs Spiel zu setzen. Bis zuletzt zeigte sich die Union hartleibig, da sie hierbei eingestehen musste einfach keinen besseren als den gegnerischen Kandidaten präsentieren zu können.</b></i><br />
<i><b>Nun musste Mutti halt doch mal eine Niederlage eingestehen, hat aber am Ende doch noch Größe gezeigt. Trotzdem geht mein ungeteilter Dank an dieser Stelle an das Präsidium der </b></i><br />
<blockquote class="tr_bq"><i><b>Freien Demokratischen Partei - Die Liberalen</b></i></blockquote><i><b><br />
</b></i>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-71700348503455399632012-02-18T10:01:00.002+01:002012-02-18T10:10:30.179+01:00Wohin mit Schäuble?Jetzt wo der Wulff erlegt ist, dreht sich hurtig das mediale Kandidatenkarussell. Honorige Männer wie Joachim Gauck, Thomas de Maizière und Norbert Lammert werden da gehandelt. Auch Wolfgang Schäuble gehört zum Kreise derer, denen man den Job zutrauen würde.<br />
<br />
Aber warum sollte Schäuble sich sowas antun? Ein Amt in gleißendem Scheinwerferlicht und ohne wirkliche Macht? Wäre es da nicht besser, einen Job mit unumschränkter Macht, totaler Immunität und ordentlicher Gage zu bekommen? Nicht grell ausgeleuchtet, sondern im streng abgeschirmten Finanzführerbunker? Einen Job wie es ihn bisher in den modernen Demokratien Europas noch nie gab?<br />
<br />
Was für ein Amt sollte das denn sein? Gouverneur!<br />
<br />
<br />
Hier in Auszügen die<br />
<blockquote class="tr_bq"><b><a href="http://www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/2012/02/17/warnung-an-mdbs-ii-der-esm-bank-vertrag">Warnung an MdBs (II): Der ESM-Bank-Vertrag vom Steuerzahlerbund in klarem Deutsch kommentiert</a></b></blockquote>Und <a href="http://www.european-council.europa.eu/media/582866/02-tesm2.de12.pdf">hier</a> dazu der ESM-Vertrag zum mitlesen.<br />
<br />
<u>E S M: Rechtliche und wirtschaftliche Analyse</u><br />
<u>Zusammenfassung und kritische Würdigung</u><br />
<br />
1. Die Regierungsspitzen der Euroländer gründen die erste europäische, supranationale, ESM-(Mega)-Bank. Diese ist von Lizenzierung befreit (Art. 1, Art. 32, Abs. 9).<br />
<br />
2. Die ESM-Bank erhält Blankovollmacht, unbeschränkt Geschäfte jeder Art mit jedermann abschließen (Art. 3).<br />
<br />
3. Zur Ermöglichung des Plans „ESM-Bank“ werden den schwachen Euro-Ländern, da diese im Eurosystem an Zahl überwiegen, Stimmrechtsvorteile eingeräumt (Art. 4).<br />
<br />
4. Die 17 an der ESM-Gründung beteiligten Finanzminister bilden den rechtlich unantastbaren Gouverneursrat der ESM-Bank (für die BRD: Dr. W. Schäuble). Dieser hat totale Kontrolle und letzte Entscheidungsmacht in allen finanziellen, sachlichen und vor allem personellen Dingen der ESM-Bank. Jeder Rat hat einen Stellvertreter (Art. 5).<br />
<br />
5. Die Gouverneure setzen sich ihr Gehalt und das ihrer Direktoren geheim in unbekannter Millionenhöhe selbst fest (Art. 5 Abs. 7 (n), Art 34).<br />
<br />
6. Das Aktien-Haftungs-Kapital der ESM-Bank beträgt (zunächst) € 700 Milliarden, aufgeteilt in (a) € 80 Milliarden einzuzahlende Aktien und (b) € 620 Milliarden abrufbare Aktien. (Art. 8 Abs. 1). Die Gouverneure können das Haftungs-Kapital durch Ausgabe neuer Aktien bis in Billionenhöhe (c) beliebig erhöhen (Art. 8 Abs. 2, Art. 10 Abs. 1).<br />
<br />
7. Im Verlustfall und aus sonstigen Gründen muss nicht eingezahltes ESM-Haftungskapital binnen 7 Tagen eingezahlt werden. Kann ein Mitglied nicht zahlen, wird der dann offene Betrag auf die übrigen Aktionäre umgelegt (Art. 9, Art. 10, Art. 25 Abs. 1 c, 2).<br />
<br />
8. Wird das Aktienkapital nicht erhöht (Ziff. 6), haften die Deutschen, je nachdem wie viele ESM-Aktionäre zahlungsunfähig werden , für (Minimum) 27 % - x % (Maximum 100 %) aus € 700 Mrd. Wird das Aktien-Haftungs-Kapital durch Wagemut oder gar Dummheit der Gouverneure erhöht (Art. 8, Art 10), kann sich daraus erhöhte Haftung über € 700 Mrd. hinaus ergeben (Art. 9, Art. 10, Art. 25 Abs. 1 c, 2).<br />
<br />
9. Die ESM-Bank kann: (A) Euro-Ländern Überziehungskreditlinien einräumen, Art 14, (B ) Banken finanzieren, Art. 15; (C) Euroländern Kredite geben, Art. 16; (D) von Euro-Ländern direkt Staatsanleihen ankaufen, Art. 17; (E) von Euro-Ländern indirekt Staatsanleihen ankaufen, Art. 18; (F) diese Liste ändern, also auch erweitern, Art. 19; (G) Zinspolitik betreiben , Art. 20; (H) Eurobonds herausgeben, Art. 21. – Summa summarum kann die ESM-Bank Finanzgeschäfte jeder Art und Höhe betreiben. (Art. 14 – 21). <br />
<br />
10. Die ESM-Bank-Geldoperationen (A), (C), (D), (E) sind umschuldende Staatsfinanzierung schwacher Euroländer zu Lasten der Bürger der starken Euroländer, insbesondere Deutschlands. Die Bankenhilfe (B ) fließt an die Gläubiger der notleidenden Banken. Die Finanzierungen umfassen immer Neuschulden und Altschulden (seit zumindest 1999).<br />
<br />
11. Art. 21: Die ESM-Bank kann unbegrenzt (Refinanzierungs-)Kredit/Geld aufnehmen um damit die Schulden schwacher Euro-Länder/Banken zu finanzieren. Diese neuen ESM-Schulden werden durch das Aktienkapital der ESM-Bank (mindestens € 700 Mrd.) gedeckt, für dessen Einzahlung die Länder/Bürger haften. Wegen des Dominoeffektes haften im Ernstfall die deutschen Bürger in voller Höhe von € 700 Mrd. (ggf. erhöht gem. Art.10!) für alle vom ESM aufgenommenen und in Europa verteilten Gelder/ Kredite. Art. 21 führt also Eurobonds ein, ohne dies auszusprechen. Gleichzeitig wird damit auf alleiniges Risiko der Bürger ein Schneeballsystem der Kreditfinanzierung aufgebaut.<br />
<br />
12. Die ESM-Kredite (Art. 14, 15, 16) haben bei Konkurs eines Eurolandes (etwa Griechenlands) Nachrang gegenüber IWF-Krediten. Daraus folgt – wie jeder nachrangige Gläubiger weiß - ein massiv erhöhtes Verlust/Haftungs-Risiko (Präambel, Abs. 13, Abs. 14).<br />
<br />
13. Die indirekten Aktionäre der ESM-Bank, die zahlenden und haftenden Bürger der Euro-Länder (insbes. die deutschen), haben keine Möglichkeit die Geschäfte der ESM-Bank durch Bestellung unabhängiger externer Prüfer auf ordnungsgemäße, sachliche und rechnerische Richtigkeit zu prüfen. Solche Prüfungen sind ausgeschlossen (Art. 26 – 30).<br />
<br />
14. Die ESM-Bank und ihr Vermögen etc. pp. genießen absolute Immunität und können nie und nirgendwo vor Gericht belangt werden. Gerichtliche oder gesetzgeberische Maßnahmen gelten für sie in Zukunft nicht mehr. Die ESM-Bank ihrerseits hat Klagerecht gegen jedermann. (Art. 32)<br />
<br />
15. Die ESM-Bank ist von Kontrollen und Lizenzen jeder Art befreit (Art. 32 Abs. 9).<br />
<br />
16. Die Gouverneure (incl. Dr. Schäuble) und alle sonstigen Mitarbeiter der ESM-Bank haben jetzt und für alle Zukunft Schweigerecht und Schweigepflicht und sichern so die Geheimhaltung (a) ggf. der Operationen der ESM-Bank, (b) ihre eigenen Aktivitäten innerhalb der ESM-Bank und insbesondere (c) die Bestimmungen von Art. 32, 34 - 36 ab.<br />
<br />
17. In ihrem ureigenen Interesse genießen alle Gouverneure (incl. Dr. Schäuble), Direktoren etc. pp der ESM-Bank samt Schriftwerk Immunität von jeglicher Gerichtsbarkeit hinsichtlich ihrer geschäftlichen (nicht amtlichen!) Tätigkeit für die ESM-Bank, gleich ob sie hunderte Milliarden Euro verschleudern, vernichten oder veruntreuen (Art. 35).<br />
<br />
18. Die Gehälter der Gouverneure (s.o. Ziff. 5), der Direktoren und sonstigen Mitarbeiter der ESM-Bank sind von allen (auch indirekten) Steuern und Abgaben vollständig befreit. Die Gehälter - unter dem Rang der Gouverneure – unterliegen einer vom Gouverneursrat festgelegten internen Steuer an die ESM-Bank, Art. 36 Abs. 5.<br />
<br />
19. Das Volumen der (konsolidierten) Darlehensvergabe von ESM und EFSF ist unbegrenzt und nur in der Übergangsphase auf 500 Milliarden EUR beschränkt (Art. 39, Art 10).<br />
<br />
20. Da der jeweilige nationale Regierungschef seinen Finanzminister auf unbestimmte Zeit bestimmt und dieser die jederzeit widerrufbare Position des Gouverneurs besetzt, wird es zu extremen Machtkämpfen um den Posten der Finanzminister und chaotischen Zuständen in der ESM-Bank bei jedem Wechsel des Finanzministers und der Regierung kommen.<br />
<br />
21. Mit Ratifizierung des ESM-Vertrages besiegeln die deutschen Bundestagsabgeordneten das Ende ihrer eigenen demokratischen, nationalen Rechte (Art. 47 Abs. 1).<br />
<div><br />
</div><div><i>(Veröffentlicht von <a href="http://www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/2012/02/17/warnung-an-mdbs-ii-der-esm-bank-vertrag">Peter Boehringer</a>, Änderungen meinerseits nur die weggelassenen Hervorhebungen betreffend, Genehmigung zum Kopieren laut Text erteilt)</i></div><div><i><br />
</i></div><div>Ganz ehrlich, warum sollte Schäuble da ausgerechnet Bundespräsident werden wollen? </div>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-20902701617501814382012-02-17T13:43:00.003+01:002012-02-17T21:43:32.251+01:00Wer braucht einen Bundespräsidenten?Wir brauchen einen Neuen. Wieder einmal. Nachdem Horst Köhler erst vor Kurzem das Präsidentenamt niedergelegt hat, wurde jetzt auch Christian Wulff dort nicht alt.<br />
Köhler sah den "Respekt vor dem Amt" beschädigt, als er sich nichtiger Vorwürfe von linker Seite aus ausgesetzt sah, bei Wulff war es so, dass die politische Klasse das höchste Staatsamt sehenden Auges aus den ihm gebührenden höheren Sphären in die Niederungen von Tagesgeschäft und Boulevard gezogen hat. Einfach, indem sie einen der ihren, einen Politkarrieristen, auf den Thron hob.<br />
<br />
Nicht dass ich damit sagen will, dass Politiker per se im Laufe ihrer Karriere zwangsläufig Flecken auf der Weste davontragen müssten, aber die Wahrscheinlichkeit ist schon sehr groß, dass der frühere Umgang mit manch Gegner oder Unterstützer nicht spurlos geblieben ist.<br />
<br />
Und da haben wir die Frage, wer denn eigentlich einen Bundespräsidenten braucht. Die politische Klasse? Ja, weil er im Grundgesetz vorgesehen ist, und weil er eine Art herausgehobene Spielfigur im Politschach darstellt. Relativ unangreifbar, relativ zahnlos, aber als sozusagen übergeordnete Instanz - fernab politischer Schlammschlachten.<br />
Im Grunde genommen ist er aber eigentlich eine Art Mann fürs Volk.<br />
<br />
Das wird auch deutlich, wenn man das Prozedere seiner Wahl betrachtet. Nicht die Volksvertreter kungeln einfach einen der ihren aus, sondern die nur zu diesem Zwecke berufene Bundesversammlung tritt zu dessen Wahl zusammen.<br />
Dass diese auch nach politischem Proporz unter Einbeziehung von Prominenten (als Volksersatz) zusammengesetzt wird, ist meiner Ansicht nach als Grundfehler zu betrachten, was uns mit Christian Wulff wieder einmal vor Augen geführt wurde.<br />
<br />
Was hat nun aber das Volk von einem Bundespräsidenten? Vom manchmal despektierlich Bundesgrüßaugust genannten Amtsträger?<br />
<br />
Ganz einfach. Im Idealfall ist er unparteiische Instanz, respektierter Repräsentant und moralischer Fixpunkt im Staatswesen. Ein Fels in Tide und Brandung, den sogar die politischen Grabenkämpfer respektieren müssen.<br />
<br />
Vom Volke gewollt wäre etwas, das seit hundert Jahren der Vergangenheit angehört. Ein Ersatzmonarch! Möglichst edler, weiser und unabhängiger Richter zwischen Volk und Volksvertretern, sowie Repräsentant des Landes. Nicht mal unbedingt des Staates.<br />
<br />
Und wie es Monarchen so an sich haben, sollte dieser im Grunde ein Konservativer sein. Ein Bewahrer vor allzu heftigen Ausschwüngen des Zeitgeistes. In diesen Hermelinmantel nun passt ein Parteikarrierist aber zwangsläufig nur bedingt hinein.<br />
<br />
Leider bedingen die Aufgaben als <b>Staats</b>oberhaupt, dass der Aspirant irgendwie aus den Reihen der staatstragenden Klasse stammen muss. Wobei ich da allerdings nicht verstehe, wie man 2004 ausgerechnet auf <a href="http://www.gesine-schwan.de/zur-person/lebenslauf/">Gesine Schwan</a> gekommen ist.<br />
Könnte das Volk direkt wählen, würde ich Günter Jauch sehr gute Chancen einräumen wollen. Auch er ein intelligenter und allseits geachteter Mann. Wie ich ihn einschätze, ein im Grunde Liberalkonservativer.<br />
Joachim Gauck wäre bei direkter Wahl wohl auch sofort ins Bellevue eingezogen. Von der Linken lediglich nominiert um die Wahl eines Merkel-Kandidaten zu erschweren, wäre er nicht nur in meinen Augen wohl ein Präsident gewesen, der die Rolle des obersten Bürgers auf geradezu ideale Weise hätte ausfüllen können.<br />
<br />
Wir werden aber nach Christian Wulff höchstwahrscheinlich wieder einen halbgewalkten politischen Kompromisskandidaten präsentiert bekommen. Da geht es um politische Weichenstellungen für die Zukunft, und um die Verhinderung einer allzu unangenehmen letzten Instanz bei Gesetzesvorhaben.<br />
<br />
Wer es werden wird? Ich sehe momentan keinen Kandidaten mit dem, meiner Ansicht nach, nötigen Charisma innerhalb der politischen Klasse. Gleichwohl kann es auch mal Überraschungen geben. Roman Herzog war mir vor seiner Amtszeit auch relativ unbekannt, hat die Rolle dann aber doch hervorragend ausgefüllt.<br />
<br />
Es wäre schön, wenn wir nach dem pflichtschuldig zum Präsidenten gemachten SPD-Mann Rau, nach dem blassen Horst Köhler und dem von Anfang an untragbaren Politkiesel Christian Wulff mal wieder ein Repräsentanten bekämen, zu dem das Volk auch respektvoll aufblicken könnte.<br />
Alles andere beschädigt nämlich das Amt.<br />
<br />
Politikpräsentierende, labernde Anzugträger aus der Medienwaschmaschine haben wir wahrlich schon genug.<br />
<br />
<b>Nachtrag:</b> Ich stimme <a href="http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/direktwahl_des_bundespraesidenten_jetzt/">Vera Lengsfeld</a> uneingeschränkt zu.<br />
<br />
<b>Nach-Nachtrag:</b> Auch sehr gut, Rayson bei B.L.O.G: <a href="http://www.bissige-liberale.net/2012/02/17/mein-nachster-bundesprasident/">Mein nächster Bundespräsident</a>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com13tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-1578314559625316692012-02-08T19:39:00.004+01:002012-02-08T20:48:04.547+01:00Merkwürdiges aus der MusikmodeRumms - Bumms macht der Drumcomputer, eine Elektronik-Quäke steigt ein und sogleich beginnt des Sängers Darbietung. Zum sehr, sehr zappelbudengängigen Dööp - Dööp - Dööp - Dödel - Dööp - Dööp -Dööp - Dödel - Dööp - Dööp - Dööp - Dödel ... u.s.w. erfreute mich mein hiesiges Radio während der Heimfahrt mit folgenden ach so frischen Textzeilen:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Wer wird denn rumstehen?<br />
Wir wollen euch tanzen sehen!<br />
Die Arme in die Höhe<br />
und die Hüfte kreisen!</i></blockquote><blockquote class="tr_bq"><i>Wer wird denn rumstehen?<br />
Wir wollen euch tanzen sehen!<br />
Und dann laut rumschreien<br />
oder gehört ihr zu den Leisen?</i></blockquote><blockquote class="tr_bq"><i>Wer wird denn rumstehen?<br />
Wir wollen euch tanzen sehen!<br />
Beats für die Beine<br />
und 'ne Message für den Verstand.</i></blockquote><div>Ah ja. Okay - nicht gerade der "Größte Hits" - Stoff, aus dem der marktgängige Dudelfunk geknetet wird, von daher ja - ganz nett. Denn nichts ödet mich mehr an als der permanente Einsatz von Phil Collins, Udo Lindenberg und Brian Adams im viel zu verbreiteten Endzeitradio. Also, warum nicht mal Zappelmucke? Gut' Dingen!</div><div><br />
</div><div>Da war doch aber gerade eben noch die Rede von einer Message für den Verstand, oder vielmehr den Ver-Stand, wie es das unerbittliche Versmaß gebietet? Also, was ist nun deine Botschaft, du coole Sau? Du plastikraviger Tanzbodenchampion und unerschrockener Erstürmer der trutzigen Feste Formatradio - Was in Gottes Namen willst du mir und deinen Fans denn wichtiges offenbaren? Womit meinen Verstand befruchten?</div><div><blockquote class="tr_bq"><i>Wer wird denn rumstehen?<br />
Wir wollen euch tanzen sehen!<br />
Heute heißt die Devise:<br />
Raven gegen Deutschland!</i></blockquote></div><div>Wat? Äh, nochmal?</div><blockquote class="tr_bq"><i>Raven gegen Deutschland! </i></blockquote><div>Ja, öhm ... das ist also die Message? Die ganze Aussage? Anscheinend, denn mehr kommt da nicht. Im ganzen Song nicht. Nur diese eine Zeile, ein ums andere mal.</div><div><br />
</div><div>Also ich bin ja nicht gerade unerfahren in puncto Anarchopunk und Verwandte. Hab schon viele geile Konzerte und Open-Airs besucht, in denen Deutschland das baldige Ableben gewünscht wurde, wo es das Maul halten, oder etwas auf selbiges bekommen sollte, es sollte wahlweise verrecken oder sterben müssen etc. pp.</div><div>Okay, aber da gab es auch irgendwie immer gute Gründe, die da aufgeführt wurde. Bullenschweine, Staatsgewalt, überall verkappte Nazis. Ausländer- und Linkenfeindlichkeit sowieso, regiert von den Bossen und ihren rechten Politmarionetten. Kenne ich alles.</div><div><br />
</div><div>Aber Zappelmusik ohne tieferen Textsinn mit der Message "Raven gegen Deutschland" zu verbinden ... das hat dieses Land nun aber doch nicht verdient. Ehrlich nicht. Das ist dann doch zu dünn.</div><div>Erst ist die Anarchomucke anscheinend auf den Rave gekommen (hier noch nichtmal auf den besonders eigenständigen), und dann auch noch von der Großraumdisse ins Privatradio.</div><div><br />
</div><div>Was für ein Abstieg! Ohwei, fast tun mir die vielen ehrlichen deutschlandablehnenden Musikfreunde leid. Was hat uns der wackere Band-Frontmann nicht früher alles so mitgebracht. Adrenalinstöße von der Bühne rein in die wogende Pogo-Pit, Parolen die das linke Herz erfreute - wo man mitgrölen konnte bis die biergetränkten Stimmbänder aufgaben. Und heute?</div><blockquote class="tr_bq"><i>"Wir haben euch was mitgebracht!"<br />
Was? Was? Was?</i></blockquote><div>Nee, nicht was ich früher erwartet hätte. Sowas wie Hass! Hass! Hass! oder so ... sondern, quasi politisch korrekt:</div><blockquote class="tr_bq"><i>Bass! Bass! Bass!</i></blockquote><div>Na Mahlzeit! Voll auf den Hund gekommen, die Chose. Gabs früher die Mucke aus der angeranzten Secondhand-Kaschemme, kommt heute das musikalische Wegwerfprodukt für antideutschen Alltagsgebrauch direkt aus dem Billigfashionladen. Motto: "Lasst eure Hüften kreisen, zu unser'n bill'gen Preisen!" - Würg.</div><div><br />
</div><div>Meine Güte, ich lasse ja jedem sein Deutschland-Ressentiment. Wirklich! Ganz ehrlich! Ich nenne die bunte Republik ja durchaus auch gerne Irrenhaus oder Deppenrepublik. Wenn Dietmar Wischmeyer seine Reisegeschichten aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten zum Besten gibt, dann bleibt mir meist nur ein ganz heftiges Kopfnicken, dann ergreift mich das heimelige Gefühl, dass es da draußen noch andere gibt die so denken wie ich. Also nochmal - ja von mir aus - raved doch gegen Deutschland. Aber sagt mir doch um Himmels Willen warum!</div><div><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/Fz2Y6xZJFKs?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div><div><br />
</div><div><a href="http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2006/06/02/a0118">Hier noch was aus der taz</a> zu unserem Sänger. Da erfahren wir dann auch, dass sich die Formation zum kommunistisch-israelsolidarischen "antideutschen" Teil der deutschen Linken zählt. Na, wenigstens haben wir auch etwas gemeinsam. :-)</div><div><br style="background-color: #ebebeb; color: #333333; font-family: arial, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px; text-align: left;" /></div>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-84812053925499577662012-02-06T14:30:00.010+01:002012-02-06T16:39:10.674+01:00Begrifflichkeiten: SpekulantenEin Großteil unserer Kommunikation besteht aus Begriffen, die sofort gute oder schlechte Assoziationen hervorrufen. Manchmal sind diese Assoziationen einem Wandel des Zeitgeists unterworfen <i>(Volk, Nation)</i>, manchmal hängt es vom Kontext<i> (liberal)</i>, einem Beiwort <i>(Finanz-Markt)</i> oder einer Vorsilbe <i>(neo-)</i> ab, ob der Begriff nun positiv oder negativ besetzt wahrgenommen wird.<br />
Es gibt auch Begriffe, die sich in der allgemeinen Wahrnehmung von ihrer eigentlichen Definition fast verabschiedet haben. Da mutiert ein eigentlich präziser Begriff zum gängigen Schlagwort, welches nur noch eine (gewünschte) Assoziation hervorrufen soll, ohne das noch irgendjemand nachdenkt was dieser Begriff genau beschreibt <i>(Kapitalismus)</i>.<br />
<br />
Es ärgert mich manchmal sehr, wie oft doch mit solchen Begrifflichkeiten rumgeschludert wird, wie sie achtlos in die Diskussionsmanege geworfen werden und wie sie jeder in den Mund nimmt, ohne sich auch nur ein Mal Gedanken darüber gemacht zu haben.<br />
Ich mache mir aber durchaus manchmal Gedanken darüber und werde hier unter der Rubrik "Begrifflichkeiten" ab und zu mal solche Worte auf ihren Hintergrund und ihre Bedeutung hin abklopfen. Nicht im Sinne einer präzisen Definition, sondern in der Bedeutung, die dieses Wort<b> für mich</b> hat, wenn ich darüber nachdenke. Also, ich will versuchen das nachzuholen, was viele bedenkenlose Begriffsnutzer Tag für Tag versäumen.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Spekulanten</i></blockquote><br />
Spekulanten sind so eine Art Volksschädlinge. Rücksichts- und gewissenlos attackieren sie unschuldige Währungen, oder treiben Lebensmittel- und Rohstoffpreise hoch. Damit stürzen sie ganze Volkswirtschaften ins Chaos, lassen armen Menschen nicht den Kanten Brot zum Überleben, und treiben Gewerbe wie Konsumenten in den finanziellen Ruin.<br />
<br />
Fies sind sie, lichtscheu und hämisch. Grinsend reiben sie sich die Hände, wenn ihre Spekulation aufgeht und der Zaster in ihrem Beutel klingelt. Leidtragend sind dabei immer die Kleinen. Du, ich - Leute mit Gesicht und keiner Möglichkeit, sich gegen die gesichtslosen Spekulanten zu wehren. Oder auch Vater Staat, der allgütige - gegen die Spekulanten sieht er anscheinend keinen Stich, da endet seine Macht. Er wehrt sich zwar verzweifelt, bleibt aber doch oft hilflos.<br />
Denn DIE haben das Geld, DIE haben die Möglichkeiten, DIE bewegen die Welt wie es ihnen passt - egal wer dafür über die Klinge springen muss.<br />
<br />
Aber Moment mal! Gerade habe ich doch geschrieben, dass der Spekulant nur gewinnt, wenn sein Plan aufgeht - heißt das nicht auch, dass er sich selbstverständlich auch "verspekulieren" kann? Dass er sein Spiel verlieren kann und dabei Miese macht?<br />
Klar heißt es das. Sonst wären Spekulationen ja keine. Könnte man von vornherein absehen, dass man auf jeden Fall gewinnt, stünde dies ja jedem risikolos offen. Mir, dir, und auch Vater Staat.<br />
<br />
<i>Erster Punkt:</i> Der Spekulant kann nicht irgendetwas in seinem Sinne beeinflussen, er kann lediglich darauf hoffen, dass sich seine Vermutung, die Zukunft betreffend, bewahrheiten wird. Nur dann zieht er Gewinn aus seiner Wette. Deren Ausgang ist zum Zeitpunkt der Spekulation noch völlig offen.<br />
Der Spekulant kann lediglich der Ansicht sein, dass er mehr oder bessere Informationen hat als alle anderen, oder dass er sie besser interpretieren kann. Dann spekuliert er - auf die Zukunft, die unbekannte.<br />
<br />
Ja, aber trotzdem beeinflusst sein Wetteinsatz doch die Preise! Gleich ob er gewinnt oder verliert, er bringt Geld ins Spiel, welches vorher noch nicht da war. Also verzerrt er doch den Markt, verdirbt die Preise, stößt mit seiner Wette vielleicht noch weitere Spekulanten an, es ihm gleich zu tun!<br />
<br />
Alles richtig, nur wirkt der Einfluss immer auf beiden Seiten. Im (nicht wertend) Positiven, wie im Negativen. Zuerst mal wird jeder zugeben müssen, dass zu einer Wette immer zwei Seiten gehören. Wenn z.B. ein Spekulant etwas kaufen will, dann muss er erst jemanden finden, der es ihm auch verkauft. Würden beide Seiten davon ausgehen, dass das betreffende Gut in der Zukunft teurer zu verkaufen wäre, dann würde der Verkäufer das ja nicht heute schon tun. Er könnte ja genauso auf die Zukunft hin spekulieren.<br />
<br />
Es sei denn, er wäre dazu gezwungen, weil er derzeit z.B. zuviel dieser Ware hat und den Platz, oder das Geld braucht. Dann ist er wahrscheinlich froh, dass er im Spekulanten einen Käufer gefunden hat. Der Spekulant ist damit nur ein Kunde wie jeder andere auch - nur dass er gerade dann kaufen will wenn es sonst keiner tut. Sonst würden ihm die Preise ja nicht als zuschlagswürdig erscheinen.<br />
<br />
<i>Zweiter Punkt:</i> Der Spekulant treibt keine Preise, sondern wirkt sogar preisdämpfend. Er kauft, wenn sonst keiner kaufen will, und nützt somit dem Verkäufer. Dieser bekommt Geld, kann damit weiter produzieren oder handeln und sitzt eben nicht auf zuviel Ware, die ihm Kosten bereitet und die er sonst vielleicht sogar unter seinem Einstandspreis verschleudern muss. Der Spekulant wirkt hier als zusätzlicher Kunde in schlechten Zeiten.<br />
<br />
Wenn die Wette des Spekulanten nun aufgehen sollte und die Preise in der Zukunft wieder steigen, dann hat er alles richtig gemacht. Er kann seine günstig erworbene Ware, oder seine Option darauf, nun zu einem höheren Preis verscherbeln. Das macht ihn aber nicht zu einem Preistreiber, sondern wiederum zu einem Preisdämpfer. Die Ware ist ja nun teurer geworden, ganz ohne sein Zutun. Er kann jetzt aber als zusätzlicher Verkäufer auftreten, dem Markt davon geben was er anscheinend verlangt (der Preis zeigt das ja an) - und damit nimmt er Druck aus dem Kessel. Es ist mehr Ware da, die Preise sinken, was wiederum den Käufer freut.<br />
<br />
Sollte unser Spekulant jetzt aber schief liegen und die Preise sind nicht gestiegen, dann hat er eben Pech gehabt und kann vielleicht noch auf einen anderen Spekulanten hoffen, der ihm seine Waren, oder Optionen abnimmt.<br />
<br />
Anders herum funktioniert die Sache natürlich auch, auch wenn das ein bissl schwerer vorstellbar ist. Der Spekulant verkauft heute einem Kunden das Versprechen, ihm in der Zukunft eine Ware zu verkaufen. Er verkauft dieses Versprechen zu einem Preis der höher ist, als der, von dem er annimmt, dass dieser in der Zukunft für diese Ware zu bezahlen ist. In der Zukunft kann er dann, sofern die Wette aufgeht, diese Ware billig am Markt einkaufen, und dem Käufer, dem er gegen mehr Geld sein Versprechen gegeben hat, liefern.<br />
<br />
Soweit klar? Damit hätten wir dann sogar schon eine Art Leerverkauf abgehandelt, der ja ebenso des Teufels sein soll wie der Spekulant himself. Es ist aber gar nicht so schwer sich vorzustellen, wie jemand etwas in die Zukunft verkaufen kann, das er in der Gegenwart noch gar nicht hat, wenn man sich Geschäfte mit Geld vor Augen hält, welches momentan ebensowenig verfügbar ist. Das nennt sich dann eben Kreditfinanzierung, und wird auch Kevin und Chantal bei jedem Elektrohöker angeboten.<br />
<br />
<i>(Der zweite Punkt beschreibt hier allerdings einen Idealzustand. Es gibt schon etwas, dass den selbstregulierenden Markt verzerrt. Dazu aber erst im letzten Abschnitt.)</i><br />
<br />
Nach Punkt Eins und Zwei ist schonmal zu sehen, dass Spekulanten keine durchweg finsteren Bösewichte sind, die der Welt nur Schlechtes wollen. Sie möchten Gewinne aus ihren Aktionen ziehen, natürlich, aber da sowohl auf der einen, wie auf der anderen Seite spekuliert wird, und da diese Wetten sogar die zu heftigen Schwankungen dämpfen, sollten die handelnden Akteure nun nicht mehr ganz so negativ gesehen werden.<br />
<br />
Natürlich wird es immer jemanden geben, der auf die Spekulanten schimpft. Er zieht ja auch zu hohe Preise runter - was einen Verkäufer nervt (dass dieser vorher einen zusätzlichen Käufer gefunden hat, vergisst er dabei). Er hebt auch, seiner Meinung nach zu tiefe, Preise an, was Schnäppchenjäger ärgern dürfte. Das diese aber vielleicht in Zukunft von gedämpften Preisen profitieren könnten, vergessen sie nun wieder.<br />
<br />
Wie er's macht macht er's halt verkehrt - immer mal wieder für 'nen Anderen.<br />
<br />
Wer sind nun aber diese Leute, die meinen mehr zu wissen als die anderen? Die auch mal antizyklisch agieren, dem Mainstream ein Schnippchen schlagen, und aus ihrem vermeintlichen Expertenwissen Gewinne erwirtschaften wollen?<br />
<br />
<i>Dritter Punkt:</i> Eigentlich sind wir alle Spekulanten. Jeder handelt immer wieder mal spekulativ. Ob im täglichen Leben oder bei der Geldanlage - wir spekulieren darauf, in der Zukunft sagen zu können: Hey, das habe ich damals aber goldrichtig gemacht!<br />
<br />
Ein einfaches Beispiel: Wenn ich mir heute eine Waschmaschine kaufen müsste, dann hätte ich die grobe Auswahl zwischen dem Niedrigpreissegment mit hohem Verbrauch, vielleicht nicht so toller Qualität und irgendwelchen Komfortmängeln die ich inkauf nehmen müsste. Ich könnte aber auch das gängige Mittelklasse-Segment bevorzugen, oder die hochpreisige High-End-Waschmaschine nehmen.<br />
<br />
Womit werde ich in der nahen und fernen Zukunft wohl mehr Freude haben? Die Hochpreis-Maschine wird wohl für 20 Jahre ihren Dienst tun, jetzt spart sie bestimmt einiges an Energie- und Wasserkosten, ist komfortabel und bringt sehr gute Waschleistungen. Top! Kostet aber leider das Dreifache einer unteren Mittelklasse.<br />
Billigst kommt nicht infrage, denn da ärgere ich mich wahrscheinlich vom Tage des Kaufs an, bis sie (möglichst schnell!) kaputt geht.<br />
<br />
Meine Spekulation würde jetzt dahin gehen, dass die technische Entwicklung die zukünftigen Mittelklasse-Maschinen in 4 - 6 Jahren auf das Niveau des heutigen Besten bringen wird. In 10 Jahren wäre das heutige High-End Gerät wahrscheinlich hoffnungslos überholt. Da würde es sich also lohnen heute und dann in zehn Jahren wieder eine neue gehobene Mittelklasse zu kaufen.<br />
Okay, aber ich spare ja über die ersten 10 Jahre einiges an Strom und Wasser? Richtig, aber ich denke auch (ich spekuliere), dass die Versorgungskosten über die Zeit linear ansteigen. Ich verliere also in Zukunft wahrscheinlich mit dem alten, ehemaligen Spitzenqualitätsprodukt mehr Geld, als ich heute und in nächster Zukunft einspare. Also werde ich wohl die beste Maschine nehmen die ich mir heute leisten kann, und sowohl auf den Billigheimer als auch auf das Luxusprodukt verzichten.<br />
<br />
Sowas machen wir also jeden Tag - wir spekulieren bei all unseren Anschaffungen, die wir nicht sofort verbrauchen. Klamotten, Möbel, Autos, ... alles persönliche Spekulationsobjekte. Das kreditfinanzierte eigene Heim ... der Inbegriff einer hochspekulativen Anlage!<br />
<br />
Wie ist es aber nun mit der reinen Finanzspekulation?<br />
<br />
Wer Geld übrig hat, und dieses auf seinem Girokonto rumgammeln lässt, nimmt sehenden Auges inkauf, dass die Inflation an dessen Wert knabbert. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Ein absolutes Minusgeschäft.<br />
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Rente alles andere als sicher ist, sollte man schon etwas unternehmen um nach Beginn des Ruhestandes genug Reserven zur Verfügung zu haben. Irgendwie will man ja leben, und das möglichst nicht schlechter als zuvor. Also muss man sein Geld anlegen, es arbeiten lassen.<br />
<br />
Ob man selbst an den Märkten operiert oder seine Kohle einem Fondmanager anvertraut, ob man riestert, rürupt, fondsspart, in Aktien oder Anleihen investiert - völlig wurst. Man spekuliert darauf, mehr rauszukriegen als man reingesteckt hat. Wenigstens die Inflationseinbußen sollten vermieden werden, also wird spekuliert. Je höher der Ertrag sein soll, desto höher ist gemeinhin das Risiko, je "sicherer" eine Geldanlage ist, desto geringer wird wohl die schlussendliche Ausbeute sein.<br />
<br />
So, und da haben wir nun also auch die Spekulanten identifiziert. Es sind nicht alles irgendwelche "Zocker" die auf eigene Rechnung ihre Wetten platzieren, es sind auch nicht irgendwelche dubiosen "Mächtigen" die die Märkte manipulieren.<br />
Es sind zum großen Teil wir selbst. Die schiere Masse der Kleinsparer. Nicht nur hier um den Kirchturm rum, sondern weltweit.<br />
Auch die Firmen, deren Aktien wir oder unsere Fonds halten, spekulieren. Auf Grundstoffpreise, auf Schweinebäuche, auf Stromlieferungen. Besser so, als wenn es sie zufällig eiskalt erwischt (und damit auch ihre Kunden und Mitarbeiter).<br />
<br />
Also - Spekulation ist was Normales, sogar etwas Nützliches. Spekulanten sind keine anonymen Finsterlinge, sondern auf irgendeine Art und Weise wir alle.<br />
<br />
Wenn jetzt unsere Politniks rumjaulen, dass böse Spekulanten ihren schönen Euro attackieren würden, dann ist dazu nur zu sagen, dass bei einer starken und gesunden Währung niemand auch nur auf die Idee kommen würde, die Zukunft dieser Währung schwarz zu sehen. Auch hätte niemand die finanzielle Kraft um allein, gegen alle anderen, da etwas Sichtbares auszurichten.<br />
<br />
Falsch ist auch das oft suggerierte Bild, dass jetzt die Spekulationshyänen über den Euro herfallen würden, nur weil er gerade einen Schnupfen hat. Keiner will den Euro totbeißen, man entzieht ihm nur einfach das Vertrauen. Noch kann einen ja niemand zwingen Euros oder PIIGS-Staatsanleihen zu kaufen.<br />
Ich will ja die Billigwaschmaschine, oder ihren Hersteller auch nicht zerstören, wenn ich lieber ein anderes Produkt nehme.<br />
Wenn der Hersteller mir aber anbieten würde, mir die Differenz zur Maschine meiner ersten Wahl zu zahlen, dann würde ich mir das vielleicht überlegen. Eventuell sogar öfters.<br />
<br />
Aber dann muss er auch nicht rumheulen, dass ich ihn ruinieren will.<br />
<br />
<u>Begrifflichkeiten-Fazit:</u> Das Wort ist, nicht erst seit heute, absolut rabenschwarz unterlegt. Es bezeichnet Personen, die sich in ihrem jeweiligen wirtschaftlichen Umfeld durchaus vernünftig verhalten, wenn sie sich absichern wollen. Oder aber sie handeln etwas wagemutiger, wenn sie bei winkenden Zugewinnen ein gewisses Risiko einzugehen bereit sind.<br />
Nur sieht das keiner. Spekulanten sind immer die anderen, man selbst agiert natürlich im Rahmen des eigenen Horizonts lediglich vernünftig.<br />
Spekulanten tauchen immer nur dann auf, wenn man selbst nicht an der Spekulation partizipiert. Man hat's verpasst, man steht selbst auf der Verliererseite, ein anderer hatte mehr Glück oder Geschick.<br />
<br />
Missglückte Spekulationen (unglückliche Spekulanten) werden nur dann zu Kenntnis genommen, wenn der Schaden wirklich immens ist. Dann freut sich der Nichtbetroffene hämisch, und der unschuldig Betroffene verflucht die Gier <- des Spekulanten. Ist der Spekulant Politiker, und verzockt Steuergelder, dann haben stets die Märkte <- Schuld.<br />
<br />
<i>(So, und jetzt noch zur Einschränkung unter Punkt Zwei, wie sie sich mir als Laie darstellt: Ja, es gibt marktverzerrende Spekulationen, die die Preise treibt. Diese resultiert aber nicht aus dem Wesen der Spekulation an sich, sondern aus der Überversorgung mit billigem Kreditgeld. </i><br />
<i>Normalerweise, wenn Geld nicht aus dem Nichts geschöpft werden könnte, wäre dessen Menge ja begrenzt. Das meiste davon wäre irgendwo investiert, in Gebrauch, was auch immer. Kredite wären teuer, da der Preis (der Zins) mit abnehmender Verfügbarkeit steigt. In unserer Papiergeldwelt aber, in der die Zentralbanken die Finanzinstitute mit billigem Geld fluten (0 - 1% Zinsen), fließt dieser kostengünstig erworbene Zaster natürlich auch in alle Anlagen und treibt die Preise hoch. Profitieren können davon natürlich nur diejenigen, die an das billige Geld auch rankommen - und das sind nicht die Letzten in der Warteschlange. Die Kleinsparer bekommen das Geld erst, wenn die Preise schon gestiegen sind. Von den Armen mit dem Kanten Brot, der Tortilla, oder der Schüssel Reis gar nicht zu reden.</i><br />
<i><br />
</i><br />
<i>Ungerecht, ja ... aber nicht die Schuld "der Banken", Spekulanten und Finanzmärkte, sondern die Schuld derer, die dieses Papiergeldsystem erst zu unserem einzig gültigen erklärt haben. Und das sind nun einmal die gesetzgebenden Politiker. Die Menschen haben sich dieses System nicht ausgedacht.)</i>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-17215877933493808642012-02-05T13:42:00.000+01:002012-02-05T13:42:27.862+01:00Dem Auto ein KraftwerkNeulich entdeckte ich auf dem Parkplatz meines Einkaufszentrums eine Zapfsäule für Elektroautos. Guck an, der Fortschritt ist angekommen! Habs mir mal aus der Nähe angesehen, was einfach war, denn weit und breit war kein entsprechendes Fahrzeug zu sehen. Okay - zwei Kraftstromdosen, zwei Drehstromzähler und jeweils ein RFID-Sensor, an den man seine "Tankkarte" ranhalten sollte.<br />
<br />
Na das ist ja einfach. Keine Hyperflux-Kupplung mit Warp-Kompensator, sondern nur die immobile Version eines lumpigen Baustromverteilers. Nichtmal eine Photovoltaik-Überdachung oder ein Windrad haben sie dem Ding spendiert. Also alles öko oder was?<br />
<br />
Na jedenfalls ist zu erahnen, warum die Vision der Elektromobilität wesentlich mehr Fortschrittsberichte nach sich zieht, als z.B. der mittlerweile auch schon zwanzig Jahre alte Brennstoffzellen-Traum. Das Tankstellennetz wäre problemlos aufbaubar - Strom - aus welcher Quelle auch immer - liegt ja fast überall an. Musstu nur noch Steckdosenleisten in den Asphalt rammen.<br />
<br />
Das sieht man in den Zentralen der Automobilhersteller natürlich auch. Der Markt verlangt zwar nicht unbedingt nach Elektroautos, aber die politischen Entscheider über Subventionen und Strafsteuern wollen das. Unbedingt. Ist sogar Teil ihres Energiekonzepts für den derzeit gültigen 40-Jahr Plan der grün-sozialdemokratischen Einheitspartei Deutschlands.<br />
Für so einen Hersteller ist es natürlich wie ein Adrenalinschub. Endlich etwas bauen, was sich von den herkömmlichen Autos unterscheidet. Sich abhebt wie ein Conzept-Car.<br />
Für die Ingenieure ist es vielleicht nicht so der Bringer, aufwändig etwas zusammenzufrickeln was ökonomisch unsinnig und kaum praktikabel ist und ... was keiner haben will, - aber für Konzernlenker und Marketingstrategen sind die vielen neuen "Elektroflitzer" ein Gottesgeschenk. So kommt auch die verschnarchteste Klitsche mal ins Rampenlicht.<br />
<br />
Was keiner haben will? Wieso, der mediale Hype suggeriert doch etwas anderes?<br />
<br />
<a href="http://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/nur-101-autos-an-privatkaeufer-elektroauto-absatz-weit-hinter-erwartungen/5948698.html">Jo.</a><br />
<blockquote class="tr_bq"><i> In den ersten elf Monaten des Jahres [2011] seien gerade mal 1.808 Elektroautos neu auf die Straße gebracht worden, sagte Auto-Forscher Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen am Sonntag. Die Bilanz werde noch nüchterner, wenn man die Elektroautos zähle, die von Privaten zugelassen worden seien: „Ganze 101 Elektroautos wurden in elf Monaten von Privatkunden gekauft“, so Dudenhöffer weiter.</i></blockquote>Nicht besonders viel, bei <a href="http://www.querschuesse.de/schwache-und-zugleich-vergleichsweise-noch-solide-deutsche-pkw-neuzulassungen/">durchschnittlich knapp 290000 monatlichen PKW-Zulassungen</a> hierzulande. Das goldene Kalb der E-Mobilität, welches von der veröffentlichenden Klasse so bestaunt wird, ist, bei näherer Betrachtung, nur grob aus einer weggeworfenen Styroporverpackung geschnitzt und nachlässig mit gelber Wasserfarbe bepinselt worden.<br />
<br />
Warum will die Dinger denn nun kaum ein Privater? Selbst Hardcore-Ökos sind doch manchmal gezwungen, sich ein Auto zu kaufen - warum schlagen die da nicht beherzter zu?<br />
<br />
Ganz einfach, auch ein Tiefergrünter ist letztlich doch ein Individuum, welches seine begrenzten Mittel möglichst effektiv einsetzen möchte. Ein Autohändler dagegen, ein Auto- oder Stromkonzern können sich solche Fahrzeuge als Werbeträger leisten. Wenn doch mal Praktikabilität gefragt ist, steht im Fuhrpark ja immer noch genug zur Auswahl, und für die Batteriepflege und die öffentlichkeitswirksamen Ausfahrten stehen Personal und Wartungsstationen zur Verfügung.<br />
Der Private braucht aber etwas Alltagstaugliches. Und alltagstauglich ist eben nur, was auch flexibel ist. Wir sind es gewohnt, nach 3 Minuten Tankvorgang diese Fütterungsproblematik für die nächsten 500 oder 1000 km vergessen zu können. Ob ich diese Kilometerkapazität nun an einem Tag auslutsche, oder mir ein halbes Jahr dafür Zeit lasse - ich muss daran vorerst nicht denken. Man erinnere sich mal an die Werbung für die ersten VW/Audi-Turbodiesel: "Und ... wo ist der Tank?" - Großartig!<br />
<br />
<a href="http://www.ftd.de/auto/praxistests/:fahrbericht-nissan-leaf-das-real-existierende-elektroauto/50188625.html">Real existierende Elektrofahrzeuge dagegen</a>:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Die Reichweite bleibt das Damoklesschwert, das über der attraktiven Stromer-Welt schwebt. Heizung und Klimaanlage nagen am Kilometervorrat. Außerdem steigt mit zunehmender Geschwindigkeit der Energieverbrauch überproportional an. Die versprochenen 160 Kilometer Reichweite schafft der Leaf zwar mühelos - aber nur im dichten Stadtverkehr mit einem Schnitt um 25 Stundenkilometer. Bei durchschnittlich Tempo 45 und aktivierter Klimaanlage schmilzt die Reichweite laut Nissans Beispielrechnung schon auf 113 Kilometer, bei Tempo 80 sind es nur noch 76 Kilometer.</i></blockquote>Und das auch noch für - Entschuldigung - Schweinepreise.<br />
<br />
Das sieht man auch bei den Autobauern als entscheidendes Manko. Das Verhalten der Nutzer ist letztlich Erziehungssache (Vater Staat kann ja bevorzugen oder bestrafen), und die gefühlte Masse der Ökojünger scheint ja auf ein enormes Potenzial an Käufern hinzudeuten ... aber der Preis!<br />
<br />
<a href="http://www.auto-motor-und-sport.de/eco/zetsche-zu-elektroautos-durchbruch-gelingt-nur-mit-kaufanreizen-3337731.html">Auch da soll die Politik helfen</a>:<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Wenn eine Regierung sagt, aus nationalem Interesse wollen wir in diesem Feld eine führende Rolle spielen, dann müssen die Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass sich das auch so entwickeln kann", sagte Zetsche. "Und das geht nicht ohne Kaufprämien."</i></blockquote>Also alles wie immer in der Deppenrepublik der lautstarken Ökospinner.<br />
<br />
Das Argument der mangelnden Flexibilität ist aber trotzdem nicht aus der Welt. Ganz ehrlich, wer möchte schon auf die dauernde Verfügbarkeit seines fahrbaren Untersatzes und auf so nette Heimeligkeiten wie eine Klimaanlage und die ganzen netten Elektrohelferlein verzichten wollen, nachdem sie endlich für jedermann erschwinglich geworden sind?<br />
<br />
Da kommt der letzte große Wurf der E-Mobi-Technologie gerade recht. Der <a href="http://www.welt.de/motor/article13842124/Das-eigene-Kraftwerk-an-Bord-loest-viele-Probleme.html">Range-Extender</a>.<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>Das Prinzip ist einfach: Das Range-Extender-Fahrzeug hat sein eigenes Stromkraftwerk an Bord - in Form eines kleinen Verbrennungsmotors. Der Diesel oder Benziner hat dabei in der Regel keine Verbindung zu den Rädern, sondern arbeitet lediglich als Generator.</i></blockquote>Okay?! Das E-Auto wurde ja gehyped weil es emissionsfrei fahren kann. Punkt. Also frei von Abgasen beim Betrieb des Fahrzeugs. Wegen Feinstaub, Stickoxiden, CO2, CO etc.<br />
Natürlich entstehen die Emissionen dann andernorts <i>(nein, die utopischen Wunschenergieträger reichen nicht mal für unseren bisherigen stationär installierten Krempel)</i>, aber rund ums Auto sollte alles sauber, leise und geruchsneutral sein.<br />
<br />
Nun kommt das eigene Kraftwerk also mit ins Fahrzeug. Ein verhältnisumgekehrter Hybridantrieb quasi. Das klingt jetzt erstmal vollkommen Banane, weil ja wieder die Emissionen auf der Straße stattfinden, und wir nun zwei Antriebe mitschleppen, die bei allen Energieumwandlungsprozessen Verluste produzieren.<br />
Außerdem kostet jede Komponente zusätzlichen Platz und Masse. Von der Anzahl-Erhöhung der potenziellen Defektquellen mal ganz abgesehen.<br />
<br />
So ganz dämlich ist die Sache bei näherer Betrachtung aber gar nicht. Unser schön flexibler und praktischer Verbrennungsmotor speist ja eh schon eine Lichtmaschine und damit eine Batterie. Wir brauchen sowieso Strom im Auto, und unser Sprit-Kraftwerk wirft diesen als Nebenprodukt seiner eh zu erbringenden Antriebsleistung ab.<br />
Nun sind Verbrennungsmotoren aber per se nicht der Weisheit letzter Schluss, denn sonst würden wir sie ja auch bei stationären Antrieben verwenden. Tun wir aber nicht. E-Motoren sind einfach besser im Wirkungsgrad, leichter, einfacher im Aufbau, unkompliziert in allen Formen und Größen "von der Stange" erhältlich. Außerdem entwickeln sie schnell einen ordentlichen Wumms, wo der Hubkolben sich gerade hochtourt.<br />
<br />
Genau das ist es auch, was E-Mobil-Tester immer in Verzückung geraten lässt - der direkt hochziehende Wumms. Toll, wenn nur die Kabel nicht so lang wären.<br />
<br />
Der Ölderivatverpuffer hat da ein Problem. Klar, er ist praktisch und überall einsetzbar. Als Einheit mit seinem Tank, der eine Menge chemische Energie speichern kann - prima Dingen.<br />
Nur hat auch so ein Zünder einen Wirkungsgrad. Und der ist nur in einem bestimmten Bereich optimal. Ständige Drehzahlwechsel verkraftet er zwar locker, bestraft dies allerdings mit steigendem Verbrauch. Wenn man nun aber einen Flüssigtreibstoffmotor mit gleichbleibender Drehzahl einen Generator antreiben lässt, der ein nun leistungsfähigeres Bordnetz speist, aus dem sich auch der Elektoantrieb bedient ... dann könnte das durchaus ein passables Konzept für leistungsarme Autos sein, die vorwiegend im Stadtverkehr betrieben werden.<br />
<br />
Je größer und leistungshungriger so ein Fahrzeug wird, desto mehr Platz und Masse bräuchte allerdings die vorzuhaltende Leistungskapazität. Ob sich das dann noch lohnt, wage ich zu bezweifeln. Eine Fuhre die nahezu drehzahlkonstant einfach nur stur Kilometer frisst, dürfte mit dem puren Verbrennungsmotor doch noch besser fahren.<br />
<br />
Wie auch immer, wichtig ist bei der ganzen Geschichte jedenfalls eines - die Ideologie darf nicht über die Möglichkeiten der Technik, und vor allem nicht über den Markt gestellt werden. Man sieht ja wohin das führt (sinnlose E-Zapfsäulen am Supermarkt für 101 private Kfz-Zulassungen in 11 Monaten!).<br />
Für mehr als nur Nischenanwendungen sollte eine "revolutionäre" Technik schon taugen, bevor immer neue Mittel darin versenkt werden. Normalerweise würde ich den Entwicklern da durchaus vertrauen, weil sie ja stets auf Verbesserungen aus sind (nur wirkliche Kaufargumente bringen auch Kunden!) - aber solange die Politik sich berufen fühlt, dem Markt ins Handwerk pfuschen zu dürfen, werden wir noch Einiges an Fehlinvestitionen sehen.<br />
<br />
Man könnte das ganze durchaus als buntes und nicht unspannendes Theater ansehen, dumm daran ist nur, dass wir vielfach unfreiwillig dafür bezahlen müssen. Und sei es nur, weil Entwicklerkapazitäten für utopistisch legitimierte Blinddarm-Optimierungen gebunden werden.Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-38453479087113274022012-01-02T20:09:00.000+01:002012-01-02T20:09:27.414+01:00Wer kauft Wollenes aus der Wolfsschanze?Jetzt haben die süßen Anonymusse <a href="http://meedia.de/internet/nazi-leaks-anonymous-outet-rechtsgesinnte/2012/01/02.html">wieder zugeschlagen.</a> Im Dienst der guten Sache natürlich. In der "Operation Blitzkrieg" wurden angeblich tausende NPD-Spender und Kunden nicht genehmer Onlineshops geoutet.<br />
<br />
Großartig! Wir haben den bewährten Pranger wieder, und alle guten Menschen freuen sich wie Bolle darüber. Da stehen sie nun für jeden sichtbar im Rampenlicht der öffentlichen Verachtung - diese Rechten. Ha! Geht doch! Stimmts, ihr kriegt sie alle irgendwann, diese NPD-ler und Böspulloverträger.<br />
<br />
Auch wenn sie jetzt ihre Thor Steinar Klamotten online bestellen und sie wahrscheinlich nur noch heimlich im Keller tragen (denn die entsprechenden Läden bewachen, "verschönern" oder besetzen einige gute Menschen ja schon fleißig, auf das niemand sie unbepöbelt betreten möge) ... ihr kriegt sie doch dran. Ein paar findige Hacker jedenfalls, auf dass ihr alle eure Freude daran habt, wenn wieder ein paar dieser Finsterlinge ins Licht gezerrt werden.<br />
<br />
Was sag ich, Finsterlinge? Nee, die heißen doch anders, ne? Irgendwas mit Tieren ... ähm, Schweine? Ja, <i>Nazischweine</i>, das sind sie doch, nicht? So nennt ihr sie wenn ihr noch ein bissl wild seid, aber wenn ihr schon gesetzter, oder gar öffentliche Personen seid, dann nennt ihr sie nur noch Nazis, oder einfach Rechte. Wobei der Duktus natürlich der gleiche bleibt, und man Hass und Ekel förmlich raushört. Und ... das ist auch gut so. Das ist ehrlich, auch wenn man sich der Form halber schon ein bissl verstellen muss. Hab ich vollstes Verständnis für.<br />
<br />
Gut, jetzt habt ihr (haben wir) also ihre <a href="http://nazi-leaks.net/">Namen, ihre Post- und Mailadressen, sowie die Telefonnummern.</a> Und nu?<br />
<br />
Ich meine, das kann doch jetzt nicht alles sein, oder? Was nutzt der Pranger, wenn er nicht strafend wirkt? Die Nachbarn haben doch anscheinend versagt. Die müssen doch gemerkt haben, dass da solche <i>Volksfeinde</i> unter ihnen leben. Und ... nix ist ihnen passiert.<br />
Okay, es kann ja sein, dass das alles so<i> asoziale Elemente</i> sind, die sich eh außerhalb des <i>gesunden Volkskörpers</i> bewegen. Denen ist das natürlich egal, wenn sie am Pranger stehen. Vielleicht können sie sich sogar noch damit rühmen unter ihresgleichen.<br />
<br />
Was haben solche <i>Ratten</i> denn schon zu verlieren außer ihrem Leben?<br />
<br />
Also sollte man sie vielleicht gleich ...? Oder lieber doch nicht, die Zeit ist wohl noch nicht reif dafür.<br />
<br />
Aber falls da irgendwelche Reichen dabei sind, so Kapitalistenheuschrecken - ha! Denen kann man das schöne Leben schon austreiben! Die sind jetzt im Arsch. Und wenn ihr Umfeld noch nichts gemerkt haben sollte von der erfolgreichen OpBlitzkrieg, dann muss man es halt in ihr Umfeld tragen. Bustouren zum Haus organisieren, Kunden und Geschäftspartner informieren, Boykotte durchsetzen, vielleicht irgendwas mit Fackeln machen?<br />
Kein Bein sollen die mehr auf den Boden bekommen!<br />
Und wer trotzdem noch Kontakt mit ihnen pflegen sollte, dem blüht das Gleiche. Wollen wir doch mal sehen wer hier am längeren Hebel sitzt!<br />
<br />
Worauf ich hinaus will, ist, dass ihr endlich was machen müsst. Nicht nur gegen diese Brut, diese verdammte <i>Nazibrut</i>. Zuerst mal müsst ihr euch mal ehrlich machen. Euch selbst gegenüber.<br />
Was nutzt all der innere Hass, all das sich gegenseitig in gemeinsamem Hass versichern, wenn man ihn nicht ehrlich rauslässt? Macht euch doch mal wirklich und ehrlich klar, was ihr eigentlich wollt.<br />
<br />
Ihr wollt doch keine Nazis bekehren und zurück in den Schoß der Gemeinschaft holen, an eure, unsere Seite. Mit allen Rechten. Allen Aussteigerinitiativen zum Trotz bekommt doch bei euch kein ehemaliges NPD-Mitglied mehr seine Ehre und Würde zurück, oder? Wer einen solchen "dunklen Fleck" in seiner Vergangenheit hat, der ist doch sozial verbrannt. Der hat sich doch für immer disqualifiziert, trägt auf ewig das Nazi-Stigma.<br />
Unschädlich machen, ja, das geht, aber wieder als normalen Mit-Menschen betrachten? No way!<br />
<br />
Ein einmal dazu erklärter Nazi ist und bleibt einer. Kein Mensch mehr, sondern ein Schwein. Ein vogelfreies, <i>braunes Stück Dreck</i>. Ist es nicht so?<br />
<br />
Ihr seht die, für die ihr Tiernamen habt, nicht mehr wie Menschen, macht euch das klar. Ihr behandelt die, die ihr freudig am Pranger stehen seht, nicht mehr wie es sich für zivilisierte Menschen gehört. Eure offene oder klammheimliche Freude an der modernen Form der Feme hat etwas Archaisches, und dessen solltet ihr euch bewusst sein.<br />
<br />
Wo stündet ihr, ihr Guten und Gerechten, wenn es staatlich hochoffiziell zur Steinigung der Abtrünnigen ginge? Würdet ihr nicht auch voll von gerechtem Zorn zum Scheiterhaufen pilgern, wenn es staatlich legitimiert den Feinden der Gesellschaft an den Kragen ginge? Könnt ihr euch vorstellen wie es wäre, mitten in einer anonymen, aufgebrachten Menge ebenso Gutgesinnter vor dem Haus eines solchen NPD-lers, oder Thor Steinar Käufers zu stehen? Wenn die Nacht dunkel und von Sprechchören gesättigt wäre? Rhythmisches "Nazis raus!" im Schein von hundert Fackeln?<br />
<br />
Hey, wenn ihr zum gleichen Schluss kommt wie ich, dann braucht ihr nicht erschrecken. Das ist zutiefst menschlich, historisch gesehen. Nicht unbedingt zivilisiert, aber doch irgendwo tief in uns drin. Es ist gar nicht so lange her, als der Hass auf "außerhalb der Gesellschaft stehende" noch zu (gern kollektiv verübten) echten Handlungen führte. Also, so what?<br />
<br />
Nur bitte, bitte spielt euch nicht immer als die besseren Menschen auf, die aus der Geschichte gelernt haben. Wer solche Denunziationen vermeintlicher gesellschaftlicher Feinde auch nur ein bissl gutheißt, sie auch nur mit ein wenig klammheimlicher Genugtuung zur Kenntnis nimmt, der ist nicht besser als die, gegen die er "zu kämpfen" vorgibt.<br />
<br />
P.S. Ich hege null Sympathien für erklärte Nationalsozialisten, ich will nur wenn wieder einmal die Frage "Warum habt ihr nichts gesagt?" aufkommt, sagen können, dass ich wohl meine Stimme erhoben habe.<br />
<br />
P.P.S. Eine sozialistische Tageszeitung, und ganze Heerscharen von ökosozialen Gutmenschen können sich warm anziehen (bzw müssen dies dann woanders tun), falls kurzhaarige Braunsozialisten jemals auf die Idee kommen sollten, dass der Name Jack Wolfskin ja auch durchaus nordische Assoziationen hervorruft. Den "Jack" kann der modebewusste Kahlkopf ja ebenso abdecken wie die beiden Enden bei Lonsdale.Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com11tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-17901404293372429092011-11-25T07:14:00.000+01:002011-11-25T07:14:37.815+01:00Ich freu' mich!Heute morgen gegen 04:50 Uhr hat der dem Blog beiligende Zähler aus dem Google-Inventar zum 100.000sten Mal Klick gemacht. Wow!<br />
<br />
Als ich im Januar hiermit begonnen habe, hätte ich das niemals für möglich gehalten. Denn ... auch wenn die 100.000 nur eine zehntausendstel Milliarde sind, und wir mittlerweile täglich mit ganz andere Zahlen konfrontiert werden, sind sie für mein kleines Blögchen und seinen damit absolutes Neuland betretenden Betreiber doch eine ganze Menge!<br />
<br />
Auch wenn die anderen beiden Zähler, die ich später gestartet habe, ein bissl konservativer rechnen (keine Ahnung was die alle anders machen), nehme ich die 100k von Blogger.com als schönen Anlass zum Danke sagen.<br />
<br />
Also herzlichen Dank allen meinen Lesern. Ich hoffe, euch bisher gut unterhalten zu haben, und werde mir Mühe geben das auch weiterhin zu tun. Mir macht's jedenfalls immer noch viel Freude. Und ... vielleicht werde ich so in zehn Jahren noch ein (Klick-)Millionär. :o)<br />
<br />
<br />
Mit den allerbesten Grüßen ... CalimeroCalimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com15tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-57170069829516936732011-11-21T14:30:00.000+01:002011-11-21T14:30:23.958+01:00Gerade noch mal gut gegangenJetzt muss ich Herrn Schäuble nach der Kritik des letzten Artikels schon wieder in Schutz nehmen. Er hat sich nämlich durchgesetzt. Irgendwie im Interesse seines Landes, gegen eine europäische Politinstitution. Wow!<br />
<br />
Er hat das hinbekommen, weil er bei der demokratisch nicht legitimierten Bürokraten-Auffanganstalt EU-Kommission durchsetzen konnte, dass ein Gesetz des nur halbabsurd semidemokratischen EU-Parlaments nicht angewandt wird. Hä?<br />
<br />
Ja nun ... ehrlich gesagt habe ich mich in der letzten Zeit nicht ein einziges Mal gefragt, was denn das EU-Parlament zur Überwindung des europäischen Verschuldungsdesasters beitragen würde. In meiner Wahrnehmung beschränkt sich dieser Laden auf Silvana Koch-Mehrins <a href="http://www.welt.de/themen/Koch-Mehrin/">Eskapaden</a>, auf den blasenquatschenden Unsympathen Martin Schulz (<a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/im-profil-martin-schulz-1.653419">der Kapo</a>), und vor allem auf den unterhaltsamen Nigel Farage, der den Europaratspräsidenten Herman van Rompuy schon mal <a href="http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=2439">einen nassen Lappen nennt</a>.<br />
<br />
Heute klärt mich <a href="http://www.welt.de/wirtschaft/article13726512/Schaeuble-verhindert-Strafe-fuer-deutschen-Ueberschuss.html">Welt online</a> allerdings darüber auf, dass das EU-Parlament doch eine stabilisierende Maßnahme beschlossen hat. Sein bisher einziger Output dazu.<br />
<blockquote class="tr_bq"><span class="Apple-style-span" style="background-color: white; font-family: Arial, Verdana, Helvetica, sans-serif; font-size: 14px; line-height: 23px;"><i>Das Europarlament ist stolz auf den verschärften Stabilitätspakt, die erste Maßnahme in der Euro-Krise, die sein Schoß gebar und nicht einer der Gipfel der Regierungschefs.</i></span></blockquote>So, und wie soll dieser Pakt nun aussehen?<br />
<br />
Wenn ein EU-Land einen zu hohen Leistungsbilanzüberschuss zu verzeichnen hat, soll es Strafen zahlen.<br />
Wie bitte? Es sind doch gerade die letzten Länder mit solchen Überschüssen, die noch halbwegs Vertrauen am Finanzmarkt genießen, also genau die, an deren Triple-A Rating der bisher ausgebrütete Rettungs-Unsinn hängt. Warum das denn?<br />
<blockquote class="tr_bq"><span class="Apple-style-span" style="background-color: white; font-family: Arial, Verdana, Helvetica, sans-serif; font-size: 14px; line-height: 23px;"><i>Die Maßnahmen sollen Ungleichgewichte in der Wirtschaftskraft mildern, so die Idee hinter dem Gesetzestext, den das Europaparlament beschlossen und den sein Präsident Jerzy Buzek am Mittwoch dieser Woche unterzeichnet hat. <b>Deutschland soll seinen Wohlstand nicht mit dem Export von Waren erwirtschaften, für den andere Länder sich verschulden müssen, um ihn sich leisten zu können.</b></i></span></blockquote>Äh ... ja, klar. Deutschland macht sich satt, indem es seine Nachbarn dazu zwingt sich zu verschulden. Böses D! Dafür sollst du zahlen! Wie übrigens auch Luxemburg, Finnland und die Niederlande. Ihr seid unsozial, ungerecht und verdient am Elend anderer. Parasiten!<br />
<br />
Anders ausgedrückt klammert sich eine Horde Ertrinkender an die letzten Schwimmer, die sich noch mittels Schwimmflügeln über Wasser halten können. Aber weil das ungerecht ist, sollen sie daraus noch etwas Luft ablassen (wahrscheinlich in die Lungen der umgebenden panischen Wassertreter), damit sich auf diese Weise die Chancen aller verbessern.<br />
<br />
Ob es jetzt ein so doll tragfähiges Geschäftsmodell ist, seine Exporte via Kreditvergabe quasi selbst zu bezahlen, lasse ich mal dahingestellt. Es geht hier trotzdem um bestehende Leistungsfähigkeit, die das EU-Parlament bestrafen möchte. Und dagegen hat sich Schäuble nun erfolgreich gewehrt.<br />
<br />
Er hat sich dazu an die Kommission gewandt, also an den anscheinend einzig relevanten Player auf europäischer Ebene ... und schon ist die Sache aus der Welt. Bezeichnend, oder?<br />
<br />
Bezeichnend ist auch, dass ich Schäuble und Kommission schon lobend erwähnen muss, wenn sie nur etwas tun, dass mal nicht total unsinnig ist. Gestern noch <a href="http://calimerosrumpelkammer.blogspot.com/2011/11/schauble-baut-die-ordnung-um.html">irritierte mich Schäuble</a> mit seinem Ruf nach einer "neuen Ordnung", und belustigte mich die Kommission mit <a href="http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/eu/8897662/EU-bans-claim-that-water-can-prevent-dehydration.html">ihrem Verbot Wasser mit seiner dehydrierungsverhindernden Wirkung zu bewerben</a>, wie sie mich schon früher mit ihrer <a href="http://calimerosrumpelkammer.blogspot.com/2011/08/frechheit.html">merkwürdigen Art der Bürgerbeteiligung</a> aufregte.<br />
<br />
Heute darf ich erfahren, dass <a href="http://www.politplatschquatsch.com/2011/11/eu-spart-radikal.html">die europäische Verwaltungstätigkeit wieder teurer wird</a>, und ich frage mich ernsthaft wofür man diesen ganzen Zirkus eigentlich braucht.<br />
<blockquote class="tr_bq"><span class="Apple-style-span" style="background-color: white; font-family: Arial, Verdana, Helvetica, sans-serif; font-size: 14px; line-height: 23px;"><i>Nun steht der Buchstabe des Gesetzes gegen eine Erklärung der Kommission, der Exekutive des vereinten Europa. Was hat mehr Gewicht? Diese Frage stellt Buzek ungewöhnlich deutlich. "Die Kommission sollte keine Erklärungen abgeben, die als Einschränkung der Umsetzung ... interpretiert werden könnten", erklärte er im Plenum. Eine scharfe Rüge.</i></span></blockquote>(Miss-)Management by Basar? Wofür sind diese ganzen Politiker-ABM eigentlich gut, wenn ihr einziger Vorteil darin besteht, dass sich auch mal Zwangskoalitionen der einen, gegen Schwachsinn der anderen durchsetzen können?<br />
<br />
Braucht die irgendwer, außer sie sich selbst?Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-481124423897947311.post-63596943334952414102011-11-20T00:49:00.000+01:002011-11-20T00:49:26.986+01:00Schäuble baut die Ordnung um<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/2IRnDOtu1z8?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div><br />
<span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">Quelle: <a href="http://www.infokriegernews.de/wordpress/2011/11/19/trailer-schauble-unzensiert/">Infokriegernews</a>, via: <a href="http://www.rottmeyer.de/schauble-unzensiert-trailer-2011/">Rott&Meyer</a></span><br />
<br />
Transkription, falls der Film verschütt' gehen sollte:<br />
<br />
O-Ton: Wolfgang Schäuble<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq"><i>"Die Kritiker, die meinen, man müsse eine Konkurrenz zwischen allen Politikbereichen haben, die gehen ja in Wahrheit von dem Regelungsmonopol des Nationalstaates aus. Das war die alte Ordnung, die dem Völkerrecht noch zugrunde liegt, mit dem Begriff der Souveränität, die in Europa längst ad absurdum geführt worden ist, spätestens in den zwei Weltkriegen der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.<br />
Und wir in Deutschland sind seit dem 8.Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen."</i></blockquote><div class="MsoNormal">-snip-</div><blockquote class="tr_bq"><i>"Und deswegen ist der Versuch, in der europäischen Einigung eine neue Form von governance zu schaffen, - wo eben es nicht eine Ebene, die für alles zuständig ist, und die dann im Zweifel durch, ... durch völkerrechtliche Verträge bestimmte Dinge auf andere überträgt, - nach meiner festen Überzeugung für das 21.Jahrhundert ein sehr viel zukunftsweisenderer Ansatz, als der Rückfall in die Regelungsmonopolstellung des klassischen Nationalstaates vergangener Jahrhunderte."</i></blockquote><div class="MsoNormal">-snip-</div><blockquote class="tr_bq"><i>"Ich möchte ihnen ganz klar sagen, dass ich ziemlich überzeugt bin, dass wir in einer Zeit von weniger als 24 Monaten in der Lage sind, und in der Lage sein werden, dass europäische Regelwerk so zu verändern. Wir brauchen nur das Protokoll Numero 14 (wer es nachlesen möchte ... im allgemeinen, im Lissabon-Vertrag), so aufzubauen dass wir daraus die Grundzüge einer Fiskalunion für die Euro-Zone schaffen."</i></blockquote><div class="MsoNormal">-snip-</div><blockquote class="tr_bq"><i>"Sobald wir die Euro-Krise gelöst haben, also jetzt nach dieser Rede (Gelächter), werden die Vereinigten Staaten von Amerika sehr viel stärker im Fokus der Nervosität der Finanzmärkte sein. Die Wette würde ich halten."</i></blockquote><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Kommentar: Nationalstaaten mit ihrem Regelungsmonopol und der Begriff der Souveränität (der Völker?) sind laut Schäuble also absurde Artefakte einer "alten Ordnung". Überholter Kappes. Braucht man nicht, gibt besseres.</span><br />
<span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;"><br />
</span><br />
<span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Auch wir Deutschen sollen seit '45 ja zu keinem Zeitpunkt voll souverän gewesen sein. Also auch jetzt nicht? Komisch. Ich dachte eigentlich, dass die BRD mit dem 2+4 Vertrag wieder ein souveräner Staat geworden wäre, und anderslautende Aussagen nur von Konspirationisten kommen können.</span><br />
<span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Hm, wer ist denn dann hierzulande der Typ mit dem letzten Wort?</span><br />
<br />
<h3 style="font-family: Arial, Helv, Helvetica, Verdana, sans-serif; font-size: 1.15em; margin-bottom: 1.4em; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="background-color: #fce5cd;">Artikel 20</span></h3><div style="font-family: Arial, Helv, Helvetica, Verdana, sans-serif; font-size: 12px; line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="background-color: #fce5cd;">(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.</span></div><div style="font-family: Arial, Helv, Helvetica, Verdana, sans-serif; font-size: 12px; line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="background-color: #fce5cd;">(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.</span></div><div style="line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: normal;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Doch nicht? </span></span></div><div style="line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: normal;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Bastelt da gerade eine Politikerclique, die sich ständig selbst über Parteilisten in die Parlamente holt, an einem europäischen Superstaat, dessen Bewohner nur noch dafür da sind ein ansprechendes BIP zu erwirtschaften um Steuern zu bezahlen?</span></span></div><div style="line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: normal;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Ich habe bewusst Bewohner geschrieben, denn Bevölkerung, Völker, gar Volk scheinen ja Begriffe der "alten Ordnung" zu sein. Die hatten manchmal ja noch was zu sagen - Bewohner nicht.</span></span></div><div style="line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: normal;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was ich von Schäubles Redeschnipseln halten soll. Will der jetzt, dass Deutschland in einer großen Euro-Union aufgeht, weil es selbst eh nicht souverän ist? So nach dem Motto: Dann lieber in einer Masse untergehen, als ständig der Außenseiter sein? Oder haben die europäischen Nachbarn zu Recht die Befürchtung, dass Deutschland sich wieder einmal Europa untertan machen will?</span></span></div><div style="line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: normal;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Die Völker (noch gibt es sie ja) wollen diesen Super-Bürokratenstaat nicht, soviel ist klar. Die klammen Länder wollen zwar gern, dass jemand ihre Rechnungen zahlt, aber von denen kujonieren lassen wollen sie sich bestimmt nicht. Und die Zahlervölker möchten sich nicht für andere noch mehr verschulden. Nichtmal reinregieren wollen sie irgendwem. Die sollen ruhig mal selbst machen.</span></span></div><div style="line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: normal;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Also was soll das? Hat irgendjemand Schäuble Prokura gegeben, auf dass er Europa umgestalten soll? Damit der Fokus der Finanzmärkte sich auf die USA richten möge?</span></span></div><div style="line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: normal;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: inherit;">Normalerweise würde ich schließen mit einem "Der spinnt doch!". Mittlerweile bin ich mir aber darüber nicht mehr so sicher. Entweder läuft hier gerade ein ganz gefährliches Spiel ab, und man möchte eine "neue Ordnung" von oben installieren, oder ich habe ihn einfach nur nicht richtig verstanden. Kann ja auch sein.</span></span></div><div style="font-family: Arial, Helv, Helvetica, Verdana, sans-serif; font-size: 12px; line-height: 1.3em; padding-bottom: 1.45em; padding-left: 0px; padding-right: 0px; padding-top: 0px;"><br />
</div>Calimerohttp://www.blogger.com/profile/13842811696234725732noreply@blogger.com12