Donnerstag, 14. März 2013

Eine Alternative, endlich

Eine komische Parteigründung ist das. Nicht die Wutbürger formen sich zum Aufstand, nicht die junge Generation will mal wieder "alles anders machen", nein, Teile der akademischen Elite stehen nun auf.
Sie haben geklagt, sie haben gewettert, sie haben gemahnt, diskutiert und publiziert - aber der Dampfer Deutschland blieb unbeirrt auf alternativlosem Kurs. Käpt'n Merkel fährt weiter auf Sicht und die übriggebliebenen Leichtmatrosen kabbeln sich um die besten Plätze an Deck der MS TINA.

Wie lange eigentlich beklagt der alleingelassene Teil des Bürgertums schon das Vakuum, welches durch Merkels Öko-Sozialdemokratisierung der CDU entstanden ist? Und wer hatte überhaupt noch Hoffnung, dass da irgendetwas entstehen könnte? Etwas, dass keine Spinner anzieht, nicht ganz einfach mit mit dem Label "rechte Populisten" ausgezeichnet und in die Unberührbaren-Ecke gestellt werden kann?

Und plötzlich taucht da so eine Ansammlung Gelehrter auf. Diese Unterstützerliste dürfte wohl jeden potenziellen Plagiatejäger in den Wahnsinn treiben. Und sie treffen einen Nerv. Eben den Nerv jener, die sich  mittlerweile weder durch die Koalition noch durch irgendeine Opposition hinreichend vertreten fühlen. Die enttäuschten Wähler "des kleineren Übels", als auch die, die sich schon entmutigt ganz ins Lager der Nichtwähler zurückgezogen haben. Diese neuen, grau gewordenen Rebellen tragen nun Anzug und fahren Mittelklassewagen, für die sie nach legalen Parkplätzen suchen.

Dass ich das noch erleben darf! Es wird aber auch Zeit. Und ich bin froh, dass es keines Komikers bedurfte und auch keine sonstigen Irrlichter die Stimmen der Frustrierten einsammeln wollen.
Nein, andere als biedere und doch streitbare Professoren hätten wohl kaum eine Chance unseren One-way-Politikern mal die doch bestehenden Abzweigungen zu zeigen.

Nun glaube ich nicht, dass der behäbige Politbetrieb von heute auf morgen umgekrempelt werden kann, aber wir müssen überhaupt endlich wieder einmal Alternativen geboten bekommen!
Die Piraten waren über eine Saison ja mal ganz sehenswert - bis sie meinten eine Vollprogramm-Partei werden zu müssen. Und ein Vollprogramm für die doch überwiegend jungen und vorher unpolitischen Anhänger musste wohl leider ein linkes werden. Davon gibt es aber wirklich schon genug.

Jetzt also die Bürgerlichen. Und ja, noch auch vor allem die Älteren. Es muss sich wohl erst einmal setzen. Ankommen. Mit diesem Programm.
Es lohnt sich, die 8 definierten Politikfelder einmal aufzuklappen. Ich finde dort nichts, das ich nicht für unterstützenswert halte. Und diese 8 Felder reichen mir fürs Erste auch vollkommen aus.

Wir haben definitiv ein Währungsproblem, ein Staatschuldenproblem, ein Demokratieproblem, ein Bildungsproblem, eine ganz üble EU-Besoffenheit, einen Energieversorgungsirrsinn sondergleichen und Integrationsprobleme en masse. Es gibt genug neu zu justieren, und es braucht endlich jemanden, der der eingeschliffenen Fuhre mal die Alternativen aufzeigt:

für Respekt vor dem Recht und dem gegebenen Wort,
für demokratische Kontrolle, Transparenz und Bürgernähe
für Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und solide Finanzen für alle Staaten.

Das klingt doch gut! Das verdient Unterstützung. Und wenn mir jetzt noch irgendjemand verrät, wo ich meine Unterstützerunterschrift leisten kann, dann wird die AfD diese bekommen. 2000 Stück pro Bundesland brauchen sie für die Zulassung zur BT-Wahl.

Jetzt wird natürlich wieder der Eine oder Andere unken, dass man mit dieser Unterstützung lediglich das bürgerliche Lager spalten würde; dass man somit einen rot-grünen Wahlerfolg erst wahrscheinlicher machen würde.
Aber jetzt mal ernsthaft. Glaubt noch irgendwer daran, dass eine unbedrängte Regierung Merkel, egal wen sie sich als Koalitionspartner mit ins Boot holt, das Ruder rumreißen würde? Weg von Ökopfad und Energie-Irrsinn? Ein Ende macht mit dem Ausverkauf des Landes nach Brüssel? Die Islamkonferenzen auflöst, das Steuersystem vereinfacht, den Staat verschlankt?

Never!

Und was könnte uns mit rot-grün an der Macht schon Schlimmeres blühen? Das französische Modell Hollande, auf das Deutschland als Euro-Bailouter auch noch (schneller) ausfällt? Na, dann werden wir halt endlich auch mal "gerettet" werden müssen, oder?

15 Kommentare:

  1. Ich bin vor Jahren aud D ausgewandert, und wie ich sehe mir Recht.

    In einem Land, in dem eine Partei von VWL-Professoren als rechtsradikal abgestempelt wird, muss ich nicht leben.

    AntwortenLöschen
  2. Oh, hat schon jemand reflexhaft die Nazikeule gezückt? Wahrscheinlich beim "Volks" in VWL die rituelle Schnappatmung bekommen. Ein Glück, dass die Bezeichnung "Nationalökonom" aus der Mode gekommen ist. ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Ich bedauere zum ersten Mal in meinem Leben, daß ich kein deutscher Staatsbürger bin. Alles Gute zur Wahl!

    Tomj

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Calimero,

    ich habe bei den 8 Punkten auch gedacht - Junge, das könnte ich alles unterschreiben. Man bekommt glatt Angst, ein Populist zu sein!

    AntwortenLöschen
  5. Scherz, Ironie, Satire und tiefere Bedeutung? Die werden es auch nicht reißen, mit Sicherheit nicht.

    AntwortenLöschen
  6. "mit Sicherheit nicht"
    Zukunftsforscher? Glaskugel? Wer aufgibt, hat schon verloren.

    AntwortenLöschen
  7. Durch unvollständige Induktion: Seit fast 25 Jahren habe ich entfernt vergleichbare (nicht gleichzusetzende) Parteien o.ä. gegründet gesehen, die meistens wieder wie eine Primel eingegangen sind, oder, seltener, unter der oder um die 0,5% - Hürde herumkrepeln. Wenn solche beginnen, ernsthaft "etwas zu reißen", tritt das Mediengesocks in Aktion. Was kein Riesenproblem wäre, wäre der Pöbel nicht dumm wie Senf, und also alles glaubt.
    -Anonym vom 19.3.-

    AntwortenLöschen
  8. Alles korrekt, es gibt aber auch Wunder, und ich will diesem Wunder nicht im Weg stehen ;)
    Etwas ernster: ich habe in meinem Leben schon zweimal eine absolut unzerstörbare Diktatur beobachtet - einmal von innen, einmal von außen. Und es hat sie doch erwischt. Man muß nur Geduld und ein langes Leben haben.

    AntwortenLöschen
  9. Damit will ich natürlich nicht sagen, daß es sich aktuell in Deutschland um eine Diktatur handelt - nur daß es im Moment ähnlich unwahrscheinlich erscheint, daß sich etwas ändern könnte.

    AntwortenLöschen
  10. Daß Merkel in keiner Konstellation das Ruder
    noch rumreißen wird, ist mir eigentlich klar.
    Dennoch hat dieser kleine Artikel bei mir nun
    den Ausschlag gegeben. Ich wähle AfD und
    eben nicht mehr das kleinere Übel FDP.

    AntwortenLöschen
  11. Wählen werde ich sie wohl, aber ohne Begeisterung. Immerhin, wenn die auch nur einem einzigen Strolch der Fünferbande das gut dotierte Pöstchen im Bimbestag wegnehmen, ist das schon besser als nichts.
    Das Gegeifer der sog. Qualitätspresse, welches gerade Fahrt aufnimmt, macht sie durchaus angenehm.
    -Anonym von 19.und 24.3.-
    P.S. Wer wählt denn FDP? Ignatz Spitzbubis, der jetzt in Nastrand durch Eiter watet, war da Bonze, Kaiman Maziyek, oder so, ist es noch...

    AntwortenLöschen
  12. Ich nehm's zurück. Wenn Lucky Bernd der Ansicht ist, die Arbeitseinkommen wären zu hoch, dann gehört er durch Arbeit vernichtet.

    AntwortenLöschen
  13. Derselbe Anonym: "Tadellose politische Ansichten..." - Pfui Kotz. In meinem Entlassungszeugnis aus dem Heer Erichs des Weisen stand, daß mein Klassenstandpunkt noch nicht genügend gefestigt wäre...

    AntwortenLöschen