Samstag, 31. März 2012

Sprachatlas, neue Runde

Heute früh, als ich mir die aktuelle Blog-Zugriffsstatistik ansah, war jemand gerade in einem älteren CR-Artikel unterwegs, zu dessen Überschrift mir auf die Schnelle nicht einfiel um was es sich dabei wohl drehen könnte.
Naja, klick ich mal drauf ... macht ja auch immer wieder Spaß solche Oldies zu lesen (meist jedenfalls amüsiere ich mich doch großartig).

Der Artikel hieß Warum ich spontanen Beisetzungswünschen gegenüber skeptisch bin.

Ha! Der war das! Der mit dem Sprachatlas und der Begriffsvielfalt im Deutschen. Tolles Projekt!

Eigentlich müsste man dort ja langsam in die nächste Runde gegangen sein, und siehe da - so isses auch. Runde Neun ist eingeklingelt, und ich möchte meinen Lesern erneut empfehlen die Uni Augsburg hierbei zu unterstützen.

Gleich am Anfang begrüßt mich ein rotierender Grillvogel, und ich soll ihn doch bitte benamsen. Nee liebe Leute, auch wenn's eigentlich meiner Sozialisation entsprechen sollte - Broiler nennen auch die Maiks, Mandys und Ronnys der ehemals neuen Bundesländer die Dinger nicht mehr. Hähnchen ist richtig. Und nicht Güggeli! Wo kommt das nun wieder her? Wiedermal die Schweizer?

Weiter geht's mit Nahrungsmitteln.

Is ja nich wahr, die haben sogar unsere Knullen in der Auswahl? Hätte ich ja nicht gedacht! Scheint doch kein Begriff von "rund um unser'n Kirchturm" zu sein, wie ich bisher annahm. Man kennt sie also auch in Augsburg, was ich von mir und den Bodenbirnen nicht unbedingt behaupten kann. Wer denkt sich denn solche gekünstelten Viersilber aus? Wahrscheinlich irgendein renitentes Nudelvolk oder konsequente Reiskonsumenten.

Ob's die gleichen sind, die Mütschli oder Laabla vom Bäcker holen? Ich habe echt keine Ahnung. Mütschli würde ich ja den Sachsen zutrauen, weil man dorten auch die Mutsch lieb hat ... aber das -li am Ende? Hm.
Laabla dürfte nun aber von Laible kommen, also auf jeden Fall was Süddeutsches. Aber ob nun unten rechts oder links, ob auf'm Berg oder in einer Schlucht ... wer weiß das schon? Ich jedenfalls nicht.

Bibbeleskäs oder Zibbeleskäs würde ich jetzt spontan in Hessen verorten, oder in der Pfalz vielleicht? Bimbeskanzler oder Handkäs mit Musik? Vielleicht interpretiere ich auch zu überstürzt.
Das Mutschekiebchen kommt doch aber bestimmt daher wo auch die Mütschli verkauft werden, oder?Während der Himmelgüegeli auch auf einem Güggeli landen kann? Vermute ich mal.

Nach dem Sudelblatt (mach mir eine Nudelsuppe, bevor ich dich besudel', Puppe - höhö!) kommt jetzt endlich auch die Uhrzeit dran. Noch mal zum mitmeißeln: Es heißt "Zehn nach halb acht", okay? Das ist doch nun nicht so schwer! Ich weiß gar nicht, warum meine Arbeitskollegen da immer rechnen müssen. Mein Frauchen hats doch auch geschafft!

Dieselbe hat jetzt auch noch was beizusteuern, weil sie den Begriff stickum kennt - im Gegensatz zu mir. Na, wenigstens weiß ich so jetzt gleich, wo's herkommt. Kann ich mir das Raten ersparen.
Das Fremdschämen allerdings nicht, denn "Mein Bruder ist größer als wie ich" kommt mir leider doch zu bekannt vor. Gossenjargon! Übel!
Was mir aber partout nicht einfallen will, ist, wie man den Bereich beim Haschen nennt, in dem man nicht abgeschlagen werden darf. Frauchen sagt: "im Frei", ich dagegen habe keinen Schimmer. Wahrscheinlich gabs bei uns keine freien Zonen. Wir hatten ja nüscht!

So, was jetzt aber ein Kalabums, ein Heubürzli und ein Butzegagele ist mag jeder selbst rausfinden. Viel Spaß!

Eklat im Sicherheitsrat

Die dringend notwendige Intervention von UNO-Hilfstruppen nach dem weltweiten Zusammenbruch des pleite gegangenen Huppsi-Marktes wurde heute durch ein Veto des südgermanischen Freistaats Bavaria verhindert. Die marktradikale Splitterpartei FDP, auf deren Unterstützung der erzkonservative Machthaber Bavarias, Seehofer, derzeit in seiner Regierung angewiesen ist, habe sich dem Verlauten nach, vehement gegen das sofortige Eingreifen der Vereinten Nationen gesperrt.

Die Regierungen progressiver Länder wie Espedenien, Grünistan und Rotfrontien zeigten sich daraufhin bestürzt und zutiefst erschüttert. Sie hatten zuvor eine gemeinsame Resolution in den Sicherheitsrat eingebracht, die die Vereinten Nationen ermächtigen sollte UN-Hilfstruppen in die durch die Katastrophe verheerten Gebiete zu entsenden.

Fassungslos reagierte auch die Nichtregierungsorganisationen Verdi, ob des bajuwarischen Vetos. Der globale Zusammenbruch der Strukturen des Huppsi-Marktes sei eine Katastrophe biblischen Ausmaßes, ließen führende Vertreter der NGO verlautbaren. In den betroffenen Gebieten herrschten Angst und Chaos, vor allem Frauen und Kinder alleinerziehender Mütter irrten verwirrt und schutzlos durch die verwüsteten Landstriche. Wasser und Nahrungsmittel würden demnächst zur Neige gehen, erste Berichte über Plünderungen wurden schon via Twitter und facebook verbreitet.
Außerdem würde mit jedem nutzlos verstrichenen Tag der Ausbruch von Seuchen wie Cholera und Durchfallerkrankungen wahrscheinlicher, hieß es von Seiten der Menscherechtsorganisation.

Ein sofortiges Eingreifen sei alternativlos, und dass ausgerechnet eine radikale Minderheitenpartei, deren Politik selbst in Bavaria selbst von 95 Prozent der Einwohner abgelehnt würde, die dringend notwendige Katastrophennothilfe zu Fall brächte, sei eine Schande für die Weltgemeinschaft - so Espedeniens Kriseninterventionsbeauftrageter Nils Schmid auf CNN.

-Break-

Ja okay, ganz so dramatisch war es dann doch nicht, was mir heute so alles an hyperventilierender Empörung geboten wurde, aber nah dran auf jeden Fall.

Schlecker ist pleite. Warum? Weil wohl kaum noch jemand dort eingekauft hat, schätze ich mal. Kleine, ranzige Lädchen mit nur teilgefüllten Regalen, am Laufen gehalten von Mitarbeiterinnen, die dort anscheinend in sklavenartigen Verhältnissen gehalten wurden. Mies bezahlt, mies behandelt und mit zuwenig Zeit für Kunden und Waren gleichzeitig. Eigentlich sollten alle erleichtert sein, dass "der Ausbeuter" weg ist vom Markt.

Blöderweise ist so eine Firmenpleite nicht nur damit abgetan, dass da jetzt eine Verkaufsfläche und ein Klingelschild frei werden. Da werden dann halt auch die Mitarbeiter nicht mehr benötigt, hier die früher ausgebeuteten Arbeitssklaven - jetzt "Schlecker-Frauen" genannt.
Was im Normalfall keinen Außenstehenden juckt - allenfalls den Bürgermeister, wenn eine große ortsansässige Firma die Tore schließt - wird hier nun zum Bundespolitikum. Die Magie der großen Zahlen macht die Staatsinterventionisten rappelig im Kopf - da will jeder schnell "was tun".

Ja, 10000 (1000 MA hatten schon von selbst gekündigt) ist eine Hausnummer - sicher - aber es ist halt "nur" 10000 mal ein Einzelschicksal, wie es jeden Tag irgendwo in Deutschland passiert. Es ist ja nicht so, dass da plötzlich der Hauptarbeitgeber einer Stadt die Tore schließt und diese nun zum Slum verkommen müsste.

So, und wer sind nun diese "Schlecker-Frauen", von denen es bestimmt in jeder größeren Stadt ein paar gibt? Sind die irgendwie zu blöd für jeden anderen Job, laufen die nur auf dem Schlecker-Betriebssystem und sind ansonsten unbrauchbar?
Ich meine, zu teuer werden sie ja nicht sein, wenn man den früheren Berichten aus der Drogeriehölle Glauben schenken darf - also warum in Gottes Namen sollten ausgerechnet diese ehemaligen Drogerie-Angestellten nun einer staatlich und gewerkschaftlich organisierten Sonderhilfe bedürfen? Also mehr Hilfe, als sie allen anderen in einem ähnlichen Fall zusteht? Warum reicht da das Arbeitsamt nicht aus, wie für jeden anderen auch?

Ist die Bundesagentur für Arbeit eventuell unfähig Einzelhandelsmitarbeiterinnen an den Einzelhandel zu vermitteln? Ich meine, der sucht ja durchaus Arbeitskräfte - hier hängen z.B. in fast jedem Laden "Mitarbeiter gesucht"-Schilder.
Ob eine Verkaufsfachkraft nun Drogerieartikel verkauft, oder vielleicht Lebensmittel, Tabakwaren, Brötchen oder Schuhe - ist das nicht egal? Warum sollen Schlecker-Ehemalige nichts neues finden? Eventuell ist es ja sogar endlich der Ansporn sich einen Arbeitgeber zu suchen, der einen nicht ausbeutet? Die Chance für so manche, die sich früher einfach nicht dazu durchringen konnte?

Aber vielleicht ist es ja wirklich so, wie der putzige Schreiberling der Süddeutschen in seinem völlig bescheuerten Kommentar "Unfähig, kalt, liberal" meint:
"...Wirtschaftsminister Philipp Rösler verweist auf die pauschal ansehnliche Stellenlage im Handel - als ob man einer Verkäuferin aus Detmold den Umzug nach Darmstadt zumuten könnte."
Wahrscheinlich gibts in Detmold keine weiteren Einzelhändler. Kann ja sein. Eventuell ist der nächste Jobanbieter 10 Kilometer weiter weg als die alte Schlecker-Filiale, was sich eine Verkäuferin bei den Spritpreisen einfach nicht mehr leisten kann.
Vielleicht könnte eine staatlich geförderte Auffanggesellschaft sie zu einer noch besseren Floristin umschulen, als es das Arbeitsamt eh tun würde, und sie könnte sich dann einen näheren Blumenladen aussuchen - kann ja alles sein. Nur glaube ich das nicht. Und ich glaube auch nicht, dass eine aus der Hüfte geschossene Staatsaktion mittelfristig irgend etwas für die Betroffenen verbessern würde.

Und außerdem glaube ich nicht, dass es keine Schlecker-Männer gibt (Lagerarbeiter, LKW-Kutscher, Bürohengste). Allein, dass diese bei der tränendrüsendrückenden Show hechelatmiger Betroffenheitsdarsteller komplett ausgeblendet werden, zeigt, dass es eben nur um die Außendarstellung der selbsternannten und nun leider durch die FDP verhinderten "Wirtunwasse" geht.

Das erbärmliche Warmluftgebläse Winfried Kretschmann hat sich hier beispielhaft geäußert:
"Man kann doch diesen Frauen nicht einfach die kalte Schulter zeigen", sagte Grünen-Politiker Kretschmann am Freitag in der ARD. Die "ordnungspolitischen Dogmatiker" der FDP seien Schuld daran, dass den Frauen nun die Arbeitslosigkeit drohe. Es bleibe abzuwarten, wie die Wähler mit den Liberalen umgingen, sagte er."
Die fiesen "Dogmatiker der Ordnungspolitik" haben uns die Tour versaut. Dabei hätten wir doch so schön medienwirksam "was tun" können! (Ist ja nicht unser Geld.)
Und aus Rache schreckt er nicht mal vor offenkundigen Lügen und Halbwahrheiten zurück. Die FDP sei Schuld daran, dass "den Frauen die Arbeitslosigkeit droht"? Sorry, den Frauen wurde gekündigt, die sind schon arbeitslos. Die Männer übrigens auch, aber die wirken wohl nicht so mitleidserweckend.

Und was zum Geier hat die FDP damit zu tun? Was überhaupt die Politik?

Mal sehen, wie die Wähler mit den Liberalen nun umgehen werden. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Großteil der denkenden Menschen diese Konsequenz honoriert. Bis jetzt findet ja sogar die Mehrheit im SpOn-Voting dass die liberale Notbremse richtig war.
Und wer weiß - wenn das nicht nur eine Eintagsfliege gewesen sein sollte, gewinnt man eventuell sogar wieder ein paar Wähler zurück.

Es wäre zu wünschen. Sowohl dass dies kein Zufallstreffer war, als auch, dass genau soetwas gewählt wird.

Sonntag, 25. März 2012

Müllproduzenten wider das Wegwerfen

Die Deutschen sind im Umgang mit Zeitungen wenig zimperlich. Im Zweifel gilt: ab in den Müll. Knapp 82 Kilogramm im Wert von einigen hundert Euro wirft jeder Bundesbürger im Schnitt ungelesen weg. Es reicht schon, wenn das Erscheinungsdatum nur ein wenig überschritten ist. Verbraucherschutzministerin Aigner plant eine Aufklärungsinitiative - und fordert ein Umdenken. 
Naja, so ähnlich jedenfalls schrieb's die Süddeutsche Zeitung vor einigen Tagen. Nach der Pixelzickerei mit Google-Streetview und der wirkungslosen Eigenlöschung bei facebook hat eine ansonsten bedeutungslose Ilse Aigner mal wieder ein Thema, und die Presse nimmts dankend auf - Deutschland, Land der Wegwerfer und Verschwender!

"So was hätt's bei Ilses Omma nach'm Kriech nich jegeben!" mag man da im Stillen hinzufügen, und ich gebe meinen Senf auch noch dazu, wenn ich sage: In Nordkorea wäre sowas auch heute noch undenkbar!

Es geht - natürlich - nicht um Zeitungen, und auch nicht um "überteuerte Wegwerfpolitiker", die ich ebenso im Anfangstext hätte verwursten können. Es geht, wieder einmal, um "Lebensmittel". Anscheinend ein besonderer deutscher Fetisch, um den mit dessen steigender Qualität, Verfügbarkeit und Vielfalt auch immer mehr besorgter Bohei gemacht wird.

Seit Jahren geht es schon um diverse "Lebensmittelskandale", deren doch erstaunlich geringe Anzahl die "Nahrungsmittelindustrie" trotzdem nicht vom ständigen Tatverdacht befreien kann, uns permanent vergiften zu wollen. Auch wird stets und ständig diskutiert und gemahnt, was man nun "Gesundes" essen, und was man als "krankmachend" meiden soll. Da rauscht es permanent im Blätterwald, und seitdem das Landwirtschaftsministerium mal von einer grünen Sozialarbeiterin geleitet, und zum Verbraucherschutzministerium hochgepimpt wurde, stehen deren NachfolgerInnen dem auch in nichts mehr nach. 

Es geht in Deutschland wirklich permanent um die Wurst. Diesmal um die voreilig weggeworfene. Das finde ich insofern amüsant, da ja dieselben Pappnasen sonst immer so viel Wert auf "Frische" legen. Schon mal aufgefallen? So wie der Begriff "Bratkartoffeln" in der medialen Schwafelwolke nie ohne den Zusatz "fettige" auskommt, besteht das Nonplusultra der gesunden Ernährung stets aus "frischem" Obst und Gemüse, sowie "knackigen" Salaten und ähnlichen nach Morgentau riechenden Wunschnahrungsmitteln - gerade eben des Bauers freundlicher Hand entrissen.
Nie, aber auch wirklich niemals, wird die verantwortungsvolle Mutter ihren Sprössling mit einem runzeligen Apfel,einer angetrockneten Möhre, oder einem abgelaufenen Joghurt in die Schule schicken. Never!

Und wenn sie Vati die Arbeitsstullen schmiert? Kommt da die schon etwas schmierige Wurst auf die angetrocknete Brotscheibe? Der Rest der vom Käse übrigbleibt, wenn man die kleinen Schimmelstellen wegschneidet? Wohl kaum!

Unlängst zappte ich zufällig in eines dieser TV-"Verbrauchermagazine", in welchem doch tatsächlich die Qualität von Internet-Lebensmittelversendern bewertet wurde. Die Tester hatten dazu bei verschiedenen Onlineshops so alltäglichen Kram wie Gurken, Joghurts und ähnliches bestellt, welche im Studio nun auf ihre Qualität und Frische hin untersucht wurden.
Zuerst einmal wurde dabei die Kühlung der Sendung beurteilt. Also schön dicke Styroporverpackungen mit ordentlich Trockeneis im Paket stellte ein Qualitätsmerkmal dar, eine schön feste, frische Salatgurke entlockte den Testern ein "sehr gut", während Joghurts mit in Bälde ablaufendem Mindesthaltbarkeitsdatum pfui bäh waren.
Gesamt gesehen war alles absolut in Ordnung - durchaus dem Inhalt eines durchschnittlichen deutschen Kühlschranks vergleichbar - aber mangelnde "Frische" oder unvoluminöse Dämmverpackungen waren unverzeihliche Ausschlusskriterien.

Man kann den Sinn oder Unsinn solcher Alltagsfutterlieferungen nun bewerten wie man will, aber Eines ist festzustellen: Der Deutsche mag es nicht nur (verständlicherweise) gern frisch, es wird ihm auch stets von Verbraucherschützern suggeriert, dass alles was "schon ein bissl über die Zeit ist", kritisch zu beäugen, als Zumutung abzulehnen, potenziell ungesund, wenn nicht gar gefährlich ist.
Andererseits ist aber auch der Einsatz von Konservierungsmitteln, die die Frische ja nun um einiges verlängern könnten, auch verpönt. Kaum ein Produkt kommt noch ohne den Zusatz "ohne Konservierungsmittel" in die Werbung.

Dabei weiß ich gar nicht, worin das Ablehnungspotenzial solcher Zusätze genau besteht. Ist es die Hinzufügung eines "Mittels", eines "Zusatzes" an sich, weil sowas nicht in eine "reines" Produkt gehört? Ist es die Angst davor, dass die Bewertungssinne des Menschen getäuscht werden könnten, weil etwas, obwohl schon "hinüber", doch noch optisch, haptisch und olfaktorisch ansprechend erscheint? Oder ist es die Angst davor, dass atomkriegssichere Lebensmittel irgendwann so beständig werden könnten, dass man sie (analog der Plastiktüte) nicht mal mehr kompostieren kann, weil sie einfach nicht verrotten? Ich weiß es nicht.

Ich weiß aber eins - um all solchen Kappes kümmern sich die selbstbestallten Menschenberater unserer sabbelnden Klasse. Sowohl in den Medien, als auch in der Politik. Hier natürlich allen voran die wohl überflüssigste Ministerin des Kabinetts - die ausgebildete Rundfunkmechanikerin Ilse Aigner. Ob nun in die Richtung "Werft nichts weg!", oder in die andere "Esst nur Frisches". Über diese Schizophrenie ernsthaft nachzudenken heißt, sich mit Hirnfürzen von Bekloppten zu beschäftigen. Es lohnt nicht.

Lohnend erscheint es aber unserer berichtenden Klasse, deren Produkte wie anfangs beschrieben ja nun weiß Gott sowohl in frischem wie auch gut abgehangenen Zustand öfter zum Wegwerfen, denn zum Aufheben taugen. Die Papier- und Verbalmüll produzierende Mediencommunity lebt in schönster Symbiose mit der ebenso intellektuell die Umwelt verschmutzenden Ilse Aufgeregt, indem sie den Hirnfürzen der überflüssigen Ministerin stets noch die eigenen unreflektierten Blähungen hinzufügt.

Hier mal ein Beispiel wie das bei der GEZ-Mafia so umgesetzt wird (gefunden bei Gideon Böss). Es spricht eine Dame, der man schon ansieht, dass bei ihr wohl so schnell nix Essbares umkommt:

"Ja, wir leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Und vielleicht hilft es ja, das bekannte Phänomen mit ein paar Zahlen zu veranschaulichen: Dass wir im Jahr knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel wegschmeißen. Die würden auf LKW verladen eine Lasterschlange von 4000 Kilometern Länge ergeben.
Wie viel Hunger könnte damit gestillt, wie viel CO2 bei Produktion und Transport vermieden werden.
Es ist gut, dass die zuständige Ministerin Ilse Aigner darauf hinweist. Dass sie eine Bewusstseinsveränderung fordert - in jedem Privathaushalt, in jeder Restaurantküche oder Lebensmittelabteilung."
Ja, Überfluss ist schlecht. Auswahl haben ist schlecht. Zuviel Zeugs immer einfach so kaufen, etwas was nicht mehr gefällt einfach wegwerfen zu können - ganz ganz übel! Sie schließt dann auch mit der Schlussfolgerung:
"Wenn pro Kopf jährlich Lebensmittel im Wert von 235 Euro in die Tonne fliegen oder durch den Abfluss gespült werden - bei einer vierköpfigen Familien ist das fast ein Tausender im Jahr -, dann sind die Lebensmittel einfach zu billig. Ihr Wert wird gering geschätzt."
Tja, ich könnte hier mit meinen Kindheitserinnerungen aufwarten. Da gab es sowas nicht. Wenn der Dorfkonsum mal Bananen hatte, und da genau eine pro Familienmitglied gekauft werden durfte - da kam keine in die Tonne! Selbst wenn die Südfrucht beim Einkauf schon fleckig war - da wurde nix weggeworfen! Da wurde noch wertgeschätzt! Hätte sie sowas gern wieder, die Dame vom Mitteldeutschen Rundfunk?

Ich könnte Frau Tesch auch versuchen zu verklickern, dass weggeworfene Lebensmittel keinen bezifferbaren Wert in irgendeiner Höhe mehr haben, genauso wie die Tageszeitung von vorgestern keinen besonderen Wert mehr hat. Allein, eine Schmalspurdenkerin wird es wohl nicht begreifen. Oder würde sie mir doch eine Packung Schnittkäse, deren MHD gestern abgelaufen ist heute für den Neupreis abkaufen?

Dass das allgemein propagierte Konzept "ausgewogen, vielseitig und frisch" entweder erhöhten Transportaufwand, oder aber eine erhöhte Verlustrate bei der Vorratshaltung von Produzenten, Handel oder Verbrauchern nach sich zieht - zuviel für SchwafelköpfInnen der Sorte Aigner, Tesch und sonstiger Claqueure der angeschlossenen Funk- und Printhäuser?

Empörtes Geschrei wegen der in die Tonne entsorgten Wurstenden? Und das in einem Land in dem noch vor Kurzem eine staatliche Wegwerfprämie für das Verschrotten von voll funktionstüchtigen Autos gezahlt wurde?

Sorry, die Propagandisten einer solch dämlichen Kampagne gehören eindeutig der alten Wurst hinterhergepfeffert. Oder besser nach Nordkorea verschifft - ersatzlos.

Bleibt noch die Frage, wer derart unnütze Kräfte überhaupt eingestellt hat und wer sie bis heute bezahlt. Auch eine dämliche Frage, ich weiß.


Auch Udo Pollmer amüsiert diese Kampagne: Hier (Danke für den Tipp an Denker)

Freitag, 9. März 2012

Kein Bett für Nazis

Hoteliers dürfen rechtsextreme Gäste also ablehnen. Gut so! Es sollte immer noch im eigenen Ermessen eines Dienstanbieters liegen, wen er unter seinem Dach dulden möchte. Schön, dass wir dies jetzt auch bundesgerichtshöflich geklärt haben.

Der ehemalige NPD-Vorsitzende Udo Voigt dürfte es jetzt also schwerer haben, in Deutschland eine Übernachtungsmöglichkeit oder Urlaubsunterkunft zu bekommen. Pech für ihn.

Nun könnte man ja einwenden, dass eine solche Diskriminierung doch ein bissl arg heftig wäre. Klar, sicher. Aber warum sollte ein Hotelier denn dazu gezwungen sein können, ihm unliebsame Gäste aufzunehmen? Vereinzelt soll hier und da ja noch der Grundsatz der Vertragsfreiheit gelten, und die Begründung des Hotelbetreibers für das zuerst erlassene Hausverbot ist ja auch durchaus nachvollziehbar:
"Voigts politische Gesinnung sei unvereinbar mit dem Ziel, jedem Gast ein „exzellentes Wohlfühlerlebnis“ zu bieten, argumentierte er...."
Natürlich, wenn ich gerade eine Delegation kongolesischer Austauschstudenten im Hause habe, werde ich nicht noch einen Ku-Klux-Klan Kongress ausrichten wollen (und umgekehrt!). Wenn "Die Linke" im Hotel tagt, könnte ein parallel dazu gastierender Betriebsausflug von israelischen Grenzschutz-Veteranen ebenso für Irritationen am Frühstücksbuffet sorgen. Da muss man also schon sorgsam sein.

Okay, aber was mich hier irritiert ist die offensichtliche frühere Unkenntnis des Hotelbetreibers, die Person Voigts betreffend. Ich gebe zu, dass mich dieser Mann auf der Straße wahrscheinlich umrennen könnte, und ich würde ihn nicht erkennen. Auch wenn ich seinen Namen unvermittelt auf einer Gästeliste sehen würde, hätte ich keinen Verdacht. Udo Voigt ist ja nicht gerade ein besonders außergewöhnlicher Name, also würde ich ganz unvoreingenommen nicht davon ausgehen, dass es sich um einen ehemaligen NPD-Chef handelt.

Tja, welchen Gästen würde es nun also das "exzellente Wohlfühlerlebnis" vermiesen, wenn dieses Dutzendgesicht am gleichen Hotelpool liegt? Sportpalastreden wird er da wohl kaum schwingen, und stiefelknallende Kostümnazis wird er bestimmt auch nicht im Gefolge mitschleppen. Also mal ehrlich, der Typ könnte als Gewerkschaftsführer, LPG-Vorsitzender oder Abteilungsleiter eines fleischverarbeitenden Unternehmens durchgehen. Wem würde der auffallen, wenn er einen nicht gerade mit Heil Hitler begrüßte?

Zwei mal vorher war Voigt ja schon in Bad Saarow zu Gast, hat er sich da irgendwie danebenbenommen? Wollte er partout immer das Zimmer Nr. 88 buchen? Ist relativ unwahrscheinlich, denn auch die dritte Reservierung ging ja zuerst anstandslos durch. Er stand also nicht auf einer hausinternen Liste unerwünschter Personen.
Hat der Hotelchef ihn also im TV gesehen? Ein Rezeptionist vielleicht, der sich an ihn oder den Namen auf der Buchungsliste erinnerte? Wir wissen es nicht.

Möglich wäre natürlich auch ein diskreter Hinweis aus Voigt-beobachtenden Kreisen. Aber nehmen wir einfach mal an, dass man in Bad Saarow von selbst darauf aufmerksam wurde, dass der gebuchte Gast zu den unbeliebtesten Personen der deutschen Politikszene gehört, und man so einen einfach nicht beherbergen möchte. Okay ... eine nachvollziehbare Entscheidung.

Zahnschmerzen bekomme ich aber bei dieser Aussage des Brandenburgischen Tourismusverbandes:
"Grundsätzlich sei die Haltung bestätigt worden, dass der Unternehmer selbst entscheiden könne, wen er beherberge, sagte Hauptgeschäftsführer Olaf Lücke. „Das zeigt, dass rechtsradikales Gedankengut und Ausländerfeindlichkeit mit unserem Verständnis von Gastfreundschaft nichts zu tun haben.“ Andererseits sei es für die Unternehmer im Zeitalter moderner Kommunikationsmittel immer schwerer, jede Buchung zu prüfen. „Das ist die andere Seite des Urteilsspruchs.“ Lücke sagte, der Hotel- und Gaststättenverband wolle die Hoteliers in der Initiative „Tolerantes Brandenburg“ darüber aufklären, wie sie sich künftig auf solche Situationen vorbereiten können...."
"Alle Buchungen prüfen schwer möglich" ... "auf künftige Situationen vorbereiten" - läuft das schlussendlich auf das Führen von Schwarzen Listen hinaus?

Aktion "Kein Bett für Nazis"? Muss ja, denn wie anders will man solche "Buchungsfehler" in Zukunft auch sonst vermeiden wollen?
Und wer soll auf diese Listen kommen? Nur NPD-Vorständler und Abgeordnete? DVU auch? Republikaner gar? Nur amtlich registrierte Parteimitglieder oder auch "freie Kameraden", Mitläufer, bekannte Personen der Szene bis hin zum renitenten Thor-Steinar-Pulloverinhaber?

Und wer würde dann solche Listen pflegen? Die Tourismusverbändler hätten wohl keine Ressourcen für solch politische Szenebeobachtungen, also könnte man das eventuell fremdvergeben? Eine Kooperation mit dem informellen "Netz gegen Nazis" liegt da doch nahe. Genügend "Kampf gegen rechts"-Organisationen gibt es ja, und die hätten bestimmt eine große Freude daran solche Feindlisten zu pflegen.

Für mich würde da der Deckel von Pandoras Büchse schon arg gelupft, denn eines ist in den vergangenen Jahren klar geworden - die wackeren "Zivilcouragierten", die "Anständigen", vermuten den Rechtsradikalismus ja zunehmend in der Mitte der Gesellschaft, und wenn man diesen die Definitionshoheit überließe, dann finden sich auch bald vermeintliche "Islamkritiker" und "Klimaskeptiker" als Kollateralschäden in der kostenlosen Leistungserbringung der möglichen Hoteliershelfer.

Was mit Sicherheit noch dazu käme, wäre eine Überwachung ob die zur Verwendung gegebene Liste auch entsprechende Beachtung finden würde. Zuviele KgR-Organisationen ohne wirklich viel zu tun, hätten schließlich die Kapazitäten dazu. Ob durch hauptamtliche oder informelle Mitarbeiter - die Beobachtung des Gastgewerbes dürfte, wenn auch nicht flächendeckend, so doch stichprobenartig sehr effektiv sein, wenn diese Waffe erst einmal scharf geschaltet sein sollte.

Damit wäre das Diskriminierungsrecht privater Diensteanbieter zwar immer noch ein Recht und keine Pflicht, aber wir wissen mittlerweile auch, dass die Parteigänger der gutmeinenden Denunziatoren hierzulande keine Scheu davor haben, ihr selbsterklärtes Recht auf die Unterscheidung von gut und böse auch handfest durchzusetzen. Rufmord an "Naziwirten", sowie Sachbeschädigungen am Eigentum derer, die sich nicht an der konsequenten Durchsetzung der schwarzen Liste beteiligen wollten, wäre absehbar.

Nach einigermaßen dadaistischen Aktionen wie Zunge zeigen gegen rechts oder Kein Sex mit Nazis, finden mittlerweile auch recht hilflose Ausschlussaktionen wie Kein Bier für Nazis oder Kein Ort für Nazis begeisterten Widerhall. Nur sind diese halt naturgemäß schlecht überwach- und durchsetzbar. Mit der präventiven Buchungsüberprüfung im Übernachtungsgewerbe würde hier aber eine Schranke fallen, die in der ohnehin schon medial aufgehetzten Atmosphäre besser unten bleiben sollte.

Gänzlich frei von irgendwelchen Sympathien für alte und neue Nationalsozialisten entsteht vor meinem inneren Auge zunehmend das Bild von einem johlenden Mob, der, wenn er nur endlich freigelassen würde, nach der Vertreibung vermeintlicher Volksfeinde aus der Stadt, nicht mehr an deren schilderbewehrten Toren Halt machen würde, sondern die Vogelfreien auch noch in den nächsten Wald begleiten ... und allein heimkehren würde.

Sonntag, 4. März 2012

E-Opel darf nicht sterben!

Ob unsere bundesrepublikanischen Polit-Planwirtschaftler überhaupt noch durchblicken in ihrem selbstgebastelten Förderlabyrinth?
"Der Markteinbruch für erneuerbare Wärme-Anlagen wurde dann durch die globale Finanzkrise und die kollabierenden Energiepreise 2009 ausgelöst. Hinzu kam, dass freie Investitionsmittel der Verbraucher durch die „Abwrackprämie“ der Bundesregierung in den Automobilbereich geleitet wurden. Seither ist es der Bundesregierung nicht gelungen, auf dem für die Energiewende wichtigen Markt nachhaltiger Wärmeerzeugung für Dynamik zu sorgen."
Also zusammengefasst: Globale Finanzkrise, ausgelöst durch staatlich gewollte, nun aber ausgefallene Subprime-Kredite an US-Häuslebauer, bringt Banken und Großkonzerne ins Wanken. Zu deren Rettung fällt Politik z.B. eine Abwrackprämie ein, die private Investitionsmittel weglenkt vom "für die Energiewende wichtigen Markt nachhaltiger Wärmeerzeugung".

Puh! Weil entgegen politischer Wünsche Steine doch nicht schwimmen können, mussten mit diesen Steinen verbundene Stahlkonstruktionen mittels Luftballons oben gehalten werden, welche man dafür wiederum den nachhaltigen Wärmedynamikern wegnehmen muss. Dabei sollen die doch einen politischen Auftrag erfüllen! Energiewenden nämlich!

Aber es kommt noch dicker: Auch
„Die Überförderung der Fotovoltaik lenkt Investitionsmittel weg vom Wärmemarkt, hin zum Strombereich.“
Ja haste Töne?! Die "Überförderung der Fotovoltaik"? Die kann doch nie und nimmer überfördert worden sein, oder wie soll ich mir das hier erklären?
"So oder so, Solons Absturz war nur der Anfang: Kurz vor Weihnachten folgte Solar Millennium aus Erlangen in die Insolvenz, eine Firma, die im großen Stil Wüstensonne mit Parabolspiegelrinnen auffangen wollte, sich aber im Zwist ihrer Manager aufrieb. Es folgte Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen, der einst weltgrößte Solarzellenhersteller. Der konnte die Zahlungsunfähigkeit nur abwenden, indem die Chefs das Unternehmen an seine Gläubiger verkauften. Auch in Frankfurt (Oder), einem Zentrum der Branche, ist die Stimmung schlecht: Entlassungen im Werk von Conergy, Kurzarbeit bei First Solar. Vor drei Wochen rührten sich auch die Riesenkonzerne: Bosch verschob den Bau einer Solarmodulfabrik in Malaysia auf unbestimmte Zeit, Siemens verkündete einen Millionenverlust in seiner Solarsparte."
Holla die Waldfee! Und jetzt kommt auch noch eine Subventionskürzung! Na da werden ja wieder bittere Tränchen rollen. Dabei
"...werden bereits angefallene Kosten von Experten auf rund 100 Milliarden Euro beziffert. Solarstrom hat am Ökostrommix nur einen Anteil von rund 20 Prozent, frisst aber mehr als die Hälfte der Ökoenergieförderkosten."
Also bisher haben wir in die Pleite gewirtschaftete US-Bauherren, heulende Heizungsbauer mit nicht nachhaltig genug gefördertem Geschäftsmodell, die Subventionskonkurrenz der Autoschmiede und bankrottierende deutsche Fotovoltaiker. Nebenbei noch ausgenommene deutsche Stromkunden - aber die zählen ja nicht - bluten sie doch für eine grüne Sache.

So ist das wohl, wenn man Wirtschaft lenken will. Nie macht man alles richtig, und irgendwer ist immer der Dumme.
Richtig dämlich wird es aber, wenn man nicht nur lenken, sondern etwas auf ein neues Zukunftsziel hin ausrichtet, auf welches der Markt der Milliarden Teilnehmer von selbst partout nicht kommen will. Das könnte man dann z.B. Energiewende nennen, oder "zukünftige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern".

Dazu "fördere" man Unsinn, wie teure Zufallsenergie, bis er der Wirtswirtschaft und deren Kunden zu den Ohren rauskommt. Anschließend erst mache man sich Gedanken, wie man den Kram wieder passend in die Landschaft bekommt, und brüte so lustige Sachen aus, wie die, einfach mal ungefragt ein skandinavisches Land überfluten zu wollen. Sollte das in absehbarer Zeit nicht durchsetzbar oder technisch möglich sein, fange man an, das fehlende Groß-Wasserspeichervolumen durch Millionen private Elektroautos zu ersetzen.

Hier beißt sich aber was, denn wir haben keine Millionen private Elektroautos. Nicht mal tausende. Naja, obwohl ... vielleicht sind es ja mittlerweile mehr als 101 geworden.
Trotzdem, hier kommt das Subventionsmodell an seine Grenzen, denn anders als bei der privaten PV-Panele bekäme ein E-Auto Käufer ja kein Ertragsversprechen über die nächsten zwanzig Jahre. Nö, der soll die Schüssel für sein Privatvergnügen kaufen und sich zusätzlich an der batteriemordenden EE-Speicherung beteiligen.

Da hat er aber keine Lust zu, denn das "Vergnügen" scheint es niemandem wert zu sein, und somit fällt auch die Zwangsspeichermöglichkeit flach.
Das Elektroauto ist die Hoffnung einer ganzen Branche, doch die Käufer wollen sie selbst in der Not nicht haben. Das zeigt jetzt eine weltweite Umfrage: Statt sich ein Elektroauto anzuschaffen, erwägen viele Fahrer bei weiter steigenden Spritpreisen ganz auf das eigene Fahrzeug zu verzichten.
Hoppala! Wer hätte das gedacht?

Die autobewerbende Branche anscheinend nicht. Bis vorgestern war aus technischen Gründen mein Internetzugang gestört, und so kam ich mal wieder dazu, den Fernseher abzustauben. Ich weiß nicht, wie oft mir in der Flimmerkiste die elektrische Zukunft des Automobils nähergebracht werden sollte, aber es war schon auffällig, wie stark hier doch Werbeaufwand und Ergebnis zu differieren scheinen.
Denn nun kommt auch noch diese Nachricht rein:
"Vollbremsung bei General Motors: Der Opel-Mutterkonzern bleibt auf den teuren Elektroautos Volt und Ampera sitzen - und stoppt für fünf Wochen die Produktion. Der überproduzierte Bestand reicht noch Monate."
Jo, weil dort der Bestand noch für Monate reicht, stoppt man für 5 Wochen die Produktion der teuren Stromis. Nach dieser kurzen Pause wird bestimmt jede Menge Bedarf dafür bestehen. Ganz sicher!

Könnte es eventuell sein, dass man bei GM schon neuere Pläne der Bundesregierung vorzuliegen hat, nach denen hierzulande eine Mischförderung aus Abwrackprämie für Verbrennungsmotor-Fahrzeuge plus einer quersubventionierten Garantievergütung für den Strombezug von E-Autos angedacht sein soll? Vielleicht irgendwelche Gelder, die man bei der Solarförderung jetzt einzusparen gedenkt?

Denkbar wäre hier ja alles. Energiewende muss ja sein, Träume dürfen sich nicht als solche entpuppen und Blasen nicht platzen. Auch wenn CO2 nun nicht mehr sakrosankt ist, und Peak Oil auch noch abgesagt wird ...

E-Opel darf nicht sterben!